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Dicker Kopf, da schläft man auch mal länger.
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Tag 5
(zu Bericht Tag 1)
Uiuiuiui brummt mir der Schädel,
ein Blick auf die Uhr und UIUIUIUIUI ist das schon spät. Der Rum vom Vorabend
war aber auch lecker, doch nun komme ich mir vor wie vom Trecker überrollt.
Hilft aber alles nichts, nachdem wir die Sturmwarnung gelesen hatten am Vortag,
haben wir überlegt was eine sinnvolle Maßnahme wäre. Da die Schlechtwetterfront
erst am Nachmittag anrollen und angeblich danach sogar auf der Nordseite die
Sonne zum Vorschein kommen soll, haben wir beschlossen uns eine Hütte auf knapp
1.450 Höhenmeter mit Kamin zu buchen, um den Sturm schön warm oben auf dem Berg
aussitzen zu können und von hier am nächsten Morgen zu entscheiden, ob Nord-
oder Südseite.
Jetzt, da es aber schon recht
spät ist dank den Rumnachwirkungen, fallen auch die Standardschritte wie
Schlafsack kompressieren, Isomatten aufrollen und Zelt abbauen etwas schwerer. Ein
Pfau beobachtet uns dabei ganz genau und lässt zu unserem „Schmerz“ dabei
regelmäßig sein komisches Tröten zur Anfeuerung los. Aber irgendwann sitzen wir
im Sattel und es geht ab in den Anstieg.
Weit kommen wir aber nicht, die
erste passende Bar nach 4,5 Kilometer ist unsere und der Kaffee samt Bocadillo
wird begierig aufgenommen. So gestärkt ist der restliche Anstieg hoch nach „El
Portezuelo Alto“ kein Problem. Die aufkommenden dunkle Wolkenfront allerdings
schon und genau mit Regenflutbeginn finden wir ein Restaurant mit leckerer
Nudel-Hühner-Suppe.
Die restliche landschaftlich schöne
Auffahrt nach „La Esperanza“ wird bis auf eine kleine wirklich heftige Rampe
ständig von einigen Wolkenfetzen bekleidet. In der Ferne erkennt man aber schon
die echte wahre Schlechtwetterfront.
Während Moni in „La Esperanza“
für unseren gemütlichen Kaminabend einkaufen ist stelle ich fest, unser
Vermieter der Kaminhütte hat sich via Mail gemeldet. Ich bin etwas erstaunt
über den Inhalt der Nachricht: „Straße gesperrt, Sturm zu stark, wir machen zu
und fahren ins Tal! Bitte bestätigen Sie die Mail gelesen zu haben!“ Im
Nachhinein ärgere ich mich die Mail bestätigt zu haben, aber so sind wir Deutschen
eben.
Moni ist erst etwas enttäuscht
als sie vom Einkaufen kommt und die Nachricht hört, aber mit meiner Ansagen: „Dann
fahren wir in die Senke hinter dem Berg nach „Las Raices““, dann doch auch
wieder zufrieden. Allerdings merkt man nun mit jedem weiteren Höhenmeter den
Wind. Teilweise sieht es gespenstig aus, wie die Baumrinde in Fetzen von den
Bäumen hängt und fällt. Von oben kommt uns kein Auto mehr entgegen, die Straße
scheint wirklich gesperrt zu sein.
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An unserem Übernachtungsplatz
angekommen suchen wir eine windstille Ecke, die abseits der eigentlichen
Zeltflächen liegt und bauen das Zelt auf. Denn dort, wo der Wind ungehindert hinkommt,
ist er heftig und die Bäume tanzen keinen freudigen Windtanz. Nach und nach
treffen weitere Übernachtungsgäste ein, einige bauen erst auf der Zeltfläche
das Zelt auf, siedeln dann aber schnell zu uns in die Senke um. Selbst die
Ranger, die sonst sehr streng auf die Einhaltung der Regeln auf diesen
„Acampada“ Plätzen achten, signalisiert uns mit Daumen hoch, die richtige
Nachtlagerwahl getroffen zu haben.
Moni zaubert uns ein leckeres
Essen und wir sitzen zusammen mit Hannah (Solowanderin) bei leckerem warmem Tee
bis spät in den Abend um eine kleine Kerze herum und reden. Hin und wieder hört
man in der Ferne den wirklich heftigen Wind heulen.
Beim Schlafen gehen, habe ich kurz gedacht, da wäre eine Schneeflocke gewesen, aber nö, wir sind auf Teneriffa.
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Vorab ein Bild von Tag 6...ja dies ist Schnee.
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22 km 1.030 hm 160 tm
(zu Bericht Tag 1)