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Freiburger Wasserspiele |
Freiburg, eine tolle Stadt mit
vielen schönen Trails in unmittelbarer Umgebung. Doch wir waren diesmal nicht
zum Biken hier, sondern um einer wunderschönen Traumhochzeit auf der
Rappenecker Hütte beizuwohnen. Und da wir schon immer mal wissen wollten, wie
die Hochzeit von diversen Edelparts abläuft und warum eine solche Hochzeit hin
und wieder gut und gerne mal 6 Wochen dauern kann und wir noch Zeit hatten,
haben wir uns aufgemacht in das 30 Minuten entfernte Buggingen.
Wir halten vor einer Halle, die vor
nennen wir es mal „Understatement“ nur so strotzt. Einzig ein klitzekleines
Schild neben einer Tür verrät uns, hier sind wir richtig. Ich strecke
vorsichtig meinen Kopf durch die offene Tür und sehe zwei lächelnde Damen, die
gerade einige „Komm-Vor“ Sättel verpacken. Ich sage: „Hi, wir hatten uns sehr
kurzfristig bei Harry für einen Besuch angemeldet.“ und bekomme als Antwort
„Ah, dann müsst ihr Moni und Frank sein, kommt mit!“.
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Harry erklärt die Regalwelt |
Doch statt einer großen Wanderung
durch die Hallen geht es nur durch eine Tür ins Nebenzimmer. Hier sitzt Harry
mit 2 Kollegen und blickt vertieft in seinen Rechner. Er schaut kurz auf und
sagt: „Moment nur noch die Mail fertig beantworten.“ Hackt mit einer Hand
weiter auf der Tastatur rum (die andere ist verbunden), drückt auf „senden“,
steht auf, holt tief Luft, schüttelt für einen Moment die Arbeit ab und gibt
uns die Hand. „Willkommen bei Tune!“.
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Prüfung und Versand |
Er sieht, dass ich auf die
verbundene Hand schaue, zeigt aus dem Fenster auf einen Berg und erklärt mit
einem schmunzeln im Gesicht: „Auf meinem Hausberg wachsen manchmal Bäume so
schnell, dass ich total überrascht bin, wenn sie auf meinem Hometrail plötzlich
auftauchen!“. Wahnsinn, den Hausberg im Blick aus dem Bürozimmer, denk ich. Er
führt uns zurück zum Versand. Hier stehen die Laufräder, liegen Sättel oder
diverse andere Teile und werden einer Endkontrolle unterzogen, bevor es in den
Karton und auf große Reise geht.
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Da hab ich mir aber die Nase plattgedrückt - LFR Endkontrolle |
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Die bunte Lagerwelt |
Vorbei an einem Lager mit ganz
ganz vielen schönen Dingen geht es in die Produktion. Wir dürfen erleben wie
eine Nabe zum Leben erweckt wird und was der Spruch „Born in Black Forest!“
bedeutet. Aus einem 1 Kilogramm Aluzylinder zaubert die CNC-Fräsmaschine einen
70 Gramm Nabenkörber. Die restlichen 93% landen wieder im Rohstoffkreis. So
werden hier alle Teile selbstgefräst und danach in der Trowalisiermaschine (wie
eine Waschmachine mit Keramiksteinchen) entgratet und poliert.
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Fräsen |
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Trowalisierung |
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Das wäre mal eine Pokalidee |
Direkt daneben erhalten gerade
die ersten der „Spurtreu“-Zauberwerkzeuge ihre Lasergravur. Der nächste Raum
dient dem Service und der Montage. Hier trifft man auf Spezialisten aus Polen
oder Alberto aus Spanien. Was uns auffällt ist die gute Stimmung im ganzen Haus
und ein gewisser Stolz auf die Produkte. Weiter hinten im Raum wird gerade ein
Laufrad aufgebaut und ich sehe mit Erstaunen die Logogravur von Ghost. Harry
erklärt strahlend, dass auch Ghost, Cube und auch Haibikeräder mit
Tune-Laufrädern ausgerüstet werden. Richtig ins Schwärmen kommt er aber bei dem
Anblick der MIG/MAG Skyline Laufräder, die am leichtesten Serienrennrad der
Welt, dem Trek Emonda SLR 10, montiert werden sollen. Im Vorbeigehen streichelt
er heimlich über die Felge.
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Handarbeit |
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ui Wunderschön |
Im Obergeschoss sitzt das Team
von BeiTune-Bikereisen und die Legende selbst. Wer wie ich noch die
Zeitschriften kennt, in denen Fahrer in Neonneoprenhosen, Federweg als
Teufelszeug ankündigten und die 13 Kg Grenze als unbezwingbar deklarierten, der kennt auch den Namen Uli
Fahl und damit seit 1989 auch seinen Schnellspanner und den Namen Tune.
Selbstgemachten Apfelsaft bekamen wir zwar keinen, aber immerhin ein Bild mit
dem Herrgott des Gewichtstuning.
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Uli Fahl und Moni |
Nun hatten wir alles gesehen, die
Abläufe kennengelernt und auch den Servicebereich erlebt.
Aufträge/Servicevorgänge werden in der Reihenfolge abgearbeitet, wie sie
reinkommen, außer sie tragen einen Imaginären-Aufkleber mit dem Namen „Sabine
Spitz“. Aber dafür haben wir Verständnis. Wartezeiten jenseits von 2 Wochen im
Reparatur-/Wartungs-Service für Laufräder während der Hauptsaison bleiben uns aber ein Dorn im Auge, denn wer wartet in der Hauptsaison schon gerne so lange auf seinen lieblings Laufradsatz. Und die Hauptsaison kommt bestimmt nicht jedes Jahr überraschend.
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Tune - Stolz rollt bald am Trek |
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Handarbeit für ein Serienrad!!! |
Weiter gehts nun raus aus dem
Gebäude und wir werden zum Anbau geführt. Dieser ist aber noch im Rohzustand
und muss erst noch mit Leben gefüllt werden. Aber zwischen Halle und Anbau
entdecken wir die „Carbonmanufaktur“ und dürfen auch hier rein. Aber irgendwie
ist die Kohlefaserbäckerei das unspektakulärste hier bei Tune, auch wenn hier
Sitzlegenden gebacken werden.
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hehe |
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Speedneedle |
Nun gut, wir haben alles gesehen
und Harry, der heute seinen ersten Tag nach seinem Urlaub wieder arbeiten
durfte, sehr viel Zeit gestohlen. Und genau deshalb sagen wir wirklich von
ganzen Herzen: Danke für diese nette Führung durch die Tune-Welt. Ich werde mir
bei dem nächsten Tune-Part-Teil genau vorstellen können welcher Arbeitsvorgang
wo und von wem getätigt wurde und das ist Moni und mir dann auch den einen oder
anderen Euro mehr wert. Und Wartezeit für einen neuen Laufradsatz mit viel liebe zur Handarbeit und Individualisierung nehmen wir dann ebenfalls gerne in kauf.
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Da hängen die Schätze... |
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...aber wehe man nimmt "Mein Schatz"! |
Danke Tune