Mit Spannung schauen wir die
Wetternachrichten und werden nicht enttäuscht. Grundsätzlich ist schönes Wetter
angesagt. Zum Glück sind wir uns sofort einig, dass unser Gartenprojekt noch
warten kann und wir das Wochenende auf dem Rad verbringen. Doch wo wollen wir
fahren und was? Rennen oder Tour? Scherzhaft sagt Moni „Lass uns doch beides
machen“ und ich springe sofort darauf an.
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Noch keiner wach in Peine |
Wir entscheiden uns für das 2.
Hiddenhausener 3-Stundenrennen. Also Tante Googel angeworfen und den kleinen
Onkel Maps aufgerufen. Ui, denke ich mir beim Betrachten der Karte. Was ist das
denn für ein schöner Höhenzug nördlich von Hiddenhausen und ein Meer gibt es da
auch noch. So fügte sich Baustein für Baustein zusammen und ich konnte auf
Gpsies eine Route zusammenklickern. Nun noch schnell geschaut, ob die Bahn
mitspielt und ein Zimmer in der Jugendherberge Porta Westfalica reserviert. In
der Zeit hat Moni die Rucksäcke gepackt und die Trinkflaschen gefüllt. Abfahrt
mit dem Zug nach Löhne mal wieder Samstag in der Frühe um 6:37 Uhr Peine
Bahnhof.
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Schöner Weg entlang der Werre |
Der Wecker rappelt, wir schlüpfen
in unsere Lycra-Klamotten und vernehmen im Radio die Ansage: „Die Bahn wird von
6:00 Uhr bis 9:00 Uhr bestreikt!“. Im Netz sehen wir ein rotes Ausrufezeichen
hinter unserem Zug, doch der nächste um 7:37 Uhr soll normal fahren. Na bitte,
geht doch und wir sitzen entspannt im Zug Richtung Löhne. Da wir noch genug
Zeit haben, machen wir einen kleinen Schlenker und überqueren so mehrmals die
Werre bevor wir erste Anzeichen des Rennens wahrnehmen.
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Hier sind wir richtig, erste Anzeichen des Rennen. |
An der Anmeldung sehen wir viele
bekannte Gesichter und ruck zuck sind 30 Minuten verbabbelt. Unsere Rucksäcke
dürfen wir bei den netten Kuchendamen abstellen und wenn wir schon in der Nähe
des Kuchens sind…ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee später machen wir uns
auf Richtung Startaufstellung.
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Frühstück die 2. |
Wir sortieren uns hinter den
ersten 2 Startreihen ein, machen noch einige Scherze und lauschen dem
Veranstalter wie er uns erklärt, dass der Bürgermeister daran schuld ist, dass
es keine Startpistole gibt. Irgendwie schaffen wir es trotzdem zu starten und
es geht gleich vollgas los. Nach 3 Runden muss ich mir eingestehen zu schnell
unterwegs zu sein und nehme etwas Tempo raus. So geht es Runde für Runde und
meine Kräfte schwinden. In der 7. Runde vernehme ich das unverkennbare
Leerlaufgeräusch einer Tune-Kong-Nabe und denke mir – Bitte lass es nicht Moni
sein. Doch mein Bitten wurde nicht erhöht: „Na, alles klar bei dir?“ vernehme
ich nun neben mir von Moni. „Klar“ sage ich, „Ich hab etwas Tempo rausgenommen
wegen der Tour, die wir ja später noch fahren!“ lautet meine Antwort. „Aha“
kommentiert Moni die Antwort und will vorbeiziehen. Doch ich halte dagegen, so
nicht Madam. Doch leider kostet Dagegenhalten viel Kraft und ihr blöder ständig
aufheulender Leerlauf hinter mir fängt an mich zu demoralisieren. So kommt es,
dass Moni irgendwann neben mich fährt und mit dem Kommentar „Ich fahr dann
mal!“ davon zieht.
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Die Velohelden beziehen Stellung |
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Jaja, 2 Runden mehr... |
Demütigung genug? Nein! Uwe
Rotermund kommt von hinten angesaust und überrundet mich. Er hebt den Daumen
und sagt „Na Frank, lässt du deine Frau das interne Duell gewinnen!“. Ich würde
ja gerne antworten „Ja, so ist es Uwe“ doch irgendwie höre ich mich selbst
keuchend und kurz vor dem Kollaps sagen: „Von lassen ist leider keine Rede!“.
Zum Glück wurde ich auf der Strecke von den Hardcorefans, die auch schon
letztes Jahr die Biker laut angefeuert hatten, immer wieder den Anstieg mit
ACDC hochgescheucht. Und einzig die Aufschrift: „Quäl dich du Sau!“ auf dem
Fanshirt lässt mich nicht ganz einbrechen.
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Danke für diese Unterstützung, sowas brauchen wir Radler! |
So nimmt Moni mir auf den letzten
2 Runden noch 5 Minuten ab und empfängt mich mit einer Laola im Ziel. Freudig
berichtet sie mir den ersten Platz bei den Damen erkämpft zu haben. In der
Auswertung sehen wir später sogar, dass sie eine Runde Vorsprung hatte vor der
2. Platzierten und auch bei den Männern sehr weit vorne gelandet wäre. Ich darf
mich immerhin über einen 10. Platz in
meiner Altersklasse freuen.
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Moni machr die Laola |
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Die 3 besten Damen |
Nach einem super leckeren
Steak-Burger und Kuchen machen wir uns auf Richtung Hüllhorst. Wir fahren durch
wunderschöne kleine Ortschaften und gehen erst mal zu Penny Tourverpflegung
einkaufen.
Danach geht es immer leicht bergan
über kleine Trails, über verlassene Nebenstraßen durch schöne Landschaften und
Ortschaften auf den Rücken des Höhenzuges. Ab hier folgen wir den Rot-Weißen
Markierungen des Wittekindsweg bei teilweise tropischer Hitze Richtung Porta
Westfalica. Der wunderschöne Weg führt uns zum Cafe Waldkristall und wir stoßen
mit einer Strawberry-Chocolate-Milk und Raspberry White Chocolate auf Monis
Sieg an.
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Schöne kleine Impressionen entlang des Weges |
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Moni reloaded |
Der folgende Weg ist wunderschön,
aber auch sehr anstrengend. Was am Ende des Tages die über 2.400 Höhenmeter
auch belegen. Wann immer der Wald uns einen Blick ins Tal freigibt, sehen wir
eine von Dunst vernebelt schöne Landschaft. Der Dauerregen der letzten Tage
sorgt nun mit der heftigen Sonneneinwirkung für von Wasser geschwängert Luft
und so läuft auch uns der Schweiß in Strömen über das Gesicht. Der
Höhenzugtrail führt uns über den Moltketurm zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta
Westfalica. Das imposante Denkmal welches 1892-1896 mit einer Höhe von 88
Metern errichtet wurde verschlang seinerzeit 833.000,- Goldmark. Nachdem wir
die Aussicht genossen haben, war es Zeit sich mal wieder um den Magen zu
kümmern. Am Ufer der Weser haben wir ein schönes Plätzlein gefunden und den
Abend bis in die Dunkelheit ausklingen lassen.
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88 Meter das Teil |
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Fernsicht Richtung Minden |
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vorm Kaiser |
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Traumhaftes Abendessen |
Der nächste Morgen sollte leider
mit einem Trommelfeuer von Regentropfen an unser Dachfenster in der
Jugenherberge beginnen. Egal, wir haben uns am Frühstücksbuffet gelabt und auf
unseren Bikes in den Regen gestürzt. Doch kaum in der Mindener Altstadt
angekommen, zwang uns der immer heftiger einsetzende Regen zu einer
Kaffeepause. Es gibt schlechtere Arten den Regen auszusitzen. Irgendwann passt
kein Tropfen Kaffee mehr in den Bauch und wir entscheiden uns, trotz Regen
wieder auf Tour zu begeben. Immerhin haben wir noch 120 Kilometer vor uns. Wir
schauen uns das Wasserkreuz Weser-Mittellandkanal an und fahren entlang des
Mittellandkanals bis Mittelbrink.
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Oben Sonne unten Dunst im Tal |
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Es wurde irgendwie nass |
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und nasser |
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Oben Mittellandkanal unten drunter Weser |
Hier verlassen wir den feuchten
langweiligen Radweg entlang des Kanals und fahren durch einen schönen Waldabschnitt
ans Steinhuder Meer. Unterwegs müssen wir etwas schmunzeln, als wir an einem
Hühnerstall ein Hinweisschild entdecken: „Freiland Hähnchen“. Leider entdecken
wir kein frei rumlaufendes Hähnchen zwischen den Hühnern.
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immerhin von oben trocken |
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Watt, wer bist du denn? |
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Kleiner Ast, große Frucht |
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Ich habe 1 Hahn und 3 Hähnchen!!! |
Kurz hinter Hagenburg stoßen wir
auf einen Wegweiser mit der Aufschrift: „Einmal Rund ums Meer“ und entschließen
uns genau dies dann auch zu tun. Wir radeln durch den Meerbruch und entdecken
eine Infotafel, die uns darüber informiert, dass diese Umrundung für uns
zusätzliche schöne 30 Kilometer bringen wird. In Mardorf finden wir eine kleine
schöne Terrasse mit dem Namen Inselblick. Und während wir unseren wärmenden Tee
trinken, hört es tatsächlich auf zu regnen. Nach einer köstlichen
Hochzeitssuppe und einem super leckeren Hauptgang radeln wir weiter. Wir
durchqueren das Wunstorfer Moor und gelangen nach Steinhude.
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Datt Schloss im Hintergrund und der Regen überall |
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So druften wir in den Inselblick, danke. |
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Endlich am Meer |
Wunstorf, Gümmer, Lohnde und
unter dem Mittellandkanal hindurch an die Leine. Wir folgen nun der
Beschilderung des West-Ost Radweges und fahren entlang eines wunderschönen
grünen Radweges ins Zentrum von Hannover und machen am Maschsee eine erneute
Pause. Wir verschlingen 3 Brezeln und ein Eis und spülen die Nahrung mit
Cola-Weizen runter.
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Steinhude und dann ab über den West Ost Radweg |
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Unter dem Mittellandkanal durch |
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Maschsee in Hannover |
Vorbei an der Schleuse Anderten
und dem Germania Bruch geht es durch den Hämelerwald zurück nach Peine. Wir
gönnen uns auf dem Marktplatz noch einen richtig leckeren Abschlusscocktail auf
den Stühlen des Bodega und lassen die letzten 2 Tage Revue passieren. Es war
mal wieder ein wunderschönes Radwochenende durch eine wirklich
abwechslungsreiche Landschaft. Insgesamt haben wir am ersten Tag inkl. Rennen
112 Kilometer mit ca. 2.400 Höhenmetern abgeradelt. Der zweite Tag war
entspannter, aber dafür zum Teil wirklich feucht. Hier haben wir 160 Kilometer
mit 800 Höhenmetern genossen.
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Blick in den Germania Bruch |
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Sonnenuntergang im Sundern |
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Peiner Marktplatz |
Die grüne Durchfahrt von Hannover
hat uns so gut gefallen, dass wir gleich eine entspannte Tour entlang des
Grünen Ringes geplant haben.
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Tourcocktail... |
Linksammlung
MTB CUP Hiddenhausen – HIER KLICKEN
Cafe Waldkristall – HIER KLICKEN
Wittekindsweg – HIER KLICKEN
Kaiser Wilhelm Denkmal – HIER
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West Ost Radweg – HIER
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Jugendherberge Porta Westfalica –
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Steinhuder Meer – HIER
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Gaststätte Inselblick – HIER KLICKEN
Maschsee – HIER KLICKEN
Grüner Ring Hannover – HIER
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Bodega – HIER KLICKEN
Gpsies – HIER KLICKEN
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