Sonntag, 9. August 2020

Stoneman Miriquidi Road – C-Edition





Am Donnerstag sind wir mit Markus ins Erzgebirge gereist, um uns gemeinsam auf den Stoneman Miriquidi Road zu begeben. Aufgrund der Coronaviruspandemie wurde die Strecke durch die Organisatoren angepasst. Leider geht es nicht wie sonst rüber nach Tschechien, sondern man bleibt im innerdeutschen Bereich, dafür muss man „ein paar Schlenker“ mehr fahren. Die Gesamtstrecke beträgt nun 316 km (statt 290 km) mit 5.300 Höhenmetern (statt 4.900). 




Vorgenommen haben wir uns die Tour in der Silberkategorie zu fahren, uns also zwei Tage Zeit zu nehmen.

Wir kamen erst recht spät in Oberwiesenthal an, haben in unserer Unterkunft, Pension Teuber, eingecheckt und sind noch schnell rüber ins Prijut 12. Hier wurden wir netterweise, obwohl die Küche eigentlich schon geschlossen hatte, mit einer leckeren Soljanka versorgt, damit wir nicht ganz hungrig ist Bett gehen mussten. 


Vorfreude


Freitag sind wir dann gleich früh morgens gestartet. Wir hatten uns ja einiges vorgenommen. Es ging direkt mit fiesen steilen Rampen los. Aber so ist es ja nun mal im Erzgebirge und genau deswegen waren wir auch da :-) 






Die Route führt uns größtenteils über schöne, verkehrsarme Wege und wir kamen trotz des bergigen Streckenprofils gut voran. Frank und ich erkennen immer wieder den einen oder anderen Streckenabschnitt der Mad East Challenge und schwelgen in Erinnerungen (KLICK). 



Markus hatte sich eine Stempelkarte besorgt, so dass wir an jedem Checkpoint zum Abstempeln anhielten und auf der Karte den kommenden Streckenabschnitt studierten. 

Abgestempelt.


Schön versteckt haben sie die Tafel und trotzdem gefunden :-)


Das Wetter war recht durchwachsen. In Altenberg machten wir im Stadtcafe Pause, um den herannahenden Regenschauer abzuwarten und dann gleich anschließend mit viel Schwung wieder direkt in ihn hineinzufahren :-) 

Auffahrt neben dem Altenburger Eiskanal / Bobbahn.




Am ersten Tag kamen wir bis Oberbärenburg, übernachteten im Helenenhof, wo wir auch wieder bestens versorgt wurden.

Unsere Unterkunft in Oberbärenburg, der Helenenhof.


und zischhhh.


Am zweiten Tag wurden wir morgens mit Sonnenschein begrüßt. Nach dem Frühstück ging es gleich wieder in den Sattel. Die Strecke führte uns weiterhin durchgehend über schöne, verkehrsarme und landschaftlich wunderschöne Wege. 





Akku alle.

Richtig toll fand ich die kleinen Selbstbedienungsgärten. Hier haben einem die Garteneigentümer eine liebevoll hergerichtete Pausenstation mit einer Auswahl an Getränken und Snacks bereitgestellt. Bezahlt werden diese nach eigenem Ermessen in eine „Spendenkasse“. 

Liebevoll hergerichtete Radlerrast mit Selbstbedienung auf Vertrauensbasis.

Einmal volltanken bitte :-)



Absolutes Highlight war natürlich die Ankunft oben auf dem Fichtelberg mit toller Fernsicht und die anschließende Abfahrt zurück nach Oberwiesenthal. 

Da kann man ihn schon sehen, den Gipfel.


Kaputt :-)


Alle Stationen abgestempelt.

Samstagabend hatten wir dann wie geplant unser Ziel erreicht und unsere Heldentag ordentlich im Prijut 12 gefeiert. Hier bekommt man übrigens je 10 €-Verzehr einen Gutschein für die Sommerrodelbahn, welche wir auch gleich am nächsten Tag mit viel Freude eingelöst haben.

Das darf gefeiert werden.


Hart erarbeitete Freifahrtkarten für die Sommerrodelbahn.


Yiphhiiiii


Alles in allem waren es zwei mega-schöne Biketage. Der Stoneman ist sehr empfehlenswert und unsere beiden Unterkünfte waren wirklich top. Ich denke, dass wir da nicht zum letzten Mal unterwegs waren.
 
Gruß eure Moni,
 
Bericht von Markus: KLICK


www.road.stoneman-miriquidi.com

www.ferienwohnung-oberwiesenthal.de

www.mein-helenenhof.de


Samstag, 8. August 2020

Weser 404 km Radtour - und was kommt jetzt?

Wesertour
Ein Team, ein Ziel, viel Radlspaß

Es kam wie es kommen musste. Nach der Harzumrundung mit 336 Kilometer (KLICK) dauerte es nicht lange und die Poposchmerzdemenz setzte ein und „Ding Ding“ eine neue WhatsApp Gruppeneinladung – Weser 404 – blinkte auf meinem Handy auf. 

So ist das eben, eben sagt man sich noch, brauche ich NIE wieder und im nächsten Moment sagt man „ja bin dabei“. 

Kurz vor dem Start hatte ich sogar Zweifel, ob es eine gute Idee sei, die 400 Kilometer anzugehen. Mein Magen war die letzten Tage nicht der Beste und auf der Arbeit gab es Ereignisse, die meinen Kopf nicht wirklich frei werden lassen wollten. Doch plötzlich poppte der Text von Heiko in unserer WhatsApp-Gruppe auf und irgendwie wandelten sich meine düsteren Gedanken in pure Vorfreude. 

Text von Heiko:

Take Off in T - 12 Stunden.

Wir werden locker losradeln - wir werden einen tollen Tagesanbruch erleben - es wird ein schöner Tag in herrlicher Landwirtschaft - ein leichter Rückenwind wird uns die Weser hoch schieben - Pizza, Pasta und Eis zum Mittag - Sonne satt - evtl. ein paar Tröpfchen zwischendurch und dann wieder Sonne satt - es wird schwer werden, wir verlassen um 18 Uhr die Weser - es wird weh tun - wir werden fluchen - wir werden uns fragen, wer die scheiss Idee hatte - wir werden schweigen und leiden - wir werden uns schwören, so ein Mist nie wieder zu machen - wir werden den Schmerzen und negativen Gedanken trotzen - wir werden neu Energie schöpfen - wir werden Glücksgefühle erleben - wir werden im High-Gefühl die letzen KM geniessen - wir werden mit einem feuerwerksgleichen Orgasmus der Hormone und Emotionen ins Ziel radeln ... und einfach glücklich sein 😊

... und einen Tag später einen noch bekloppteren Plan schmieden.
... ich bin süchtig nach dem Scheiss und freu mich auf morgen wie ein Schnitzel...

Bis 3:45 Uhr 💪

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Nun gut, was soll ich sagen, eigentlich verliefen die 400 Kilometer recht unspektakulär. Fast alle hatten mal kurze kleine Tiefpunkte, aber da konnte ich mit meinem Engelsgesang Abhilfe schaffen. Denn ich singe scheinbar so schön, dass alle plötzlich voll motiviert sind und versuchen für mich im Wind zu fahren. Oder versuchen sie doch nur mir und meiner Gesangskunst davon zu fahren? 








Egal wie, Heiko hat den Tag perfekt geplant und getaktet. Und wir konnten den relativ strengen Zeitplan sogar fast den ganzen Tag einhalten. Allerdings hat Heiko auch die gesamte Familie eingebunden. Die Göttergattin durfte für uns einkaufen, der Sohnemann mit Freundin den ganzen Tag das Verpflegungsfahrzeug fahren und wir den ganzen Tag fast so viel Essen wie wir wollten. Zumindest haben wir den Kofferraum nicht leer bekommen.


 

Lars stieß unterwegs noch zu uns dazu und verließ uns nach ziemlich genau 300 Kilometern wieder. Typisch Kurzstreckenfahrer, keine Ausdauer (hehehe)! Für Moni und mich war es ein wunderschöner Radtag, wir haben nie überzogen und unsere Kraft war bis zum Ende auch vorhanden. Einzig die Müdigkeit war ein Thema bei uns, immerhin haben wir um 2:00 Uhr in der Frühe das Haus verlassen gehabt. 





Kommen wir aber kurz zurück zum Team. Wir hatten das große Glück neben den Männern Heiko, Michael, Lars und mir noch 2 Damen dabei zu haben. Isabel und Moni, beide nicht für ihre schlechte Laune bekannt, macht es zumindest mir immer wieder Spaß zu beobachten mit welcher Freude die beiden auf ihren Rädern sitzen und neben dem Fahrtwind noch die Landschaft genießen. Wie Isabel den Tag empfunden hat, hat sie auch in einige Worte zusammengefasst. 

Isabel:  
4 Uhr morgens: die Siedlung schläft - nur 5 einsame Radler stürzen sich in die Dunkelheit.

Das Ziel: Die Wege entlang der Weser.

Mit aufgehender Sonne zieht es uns gen Westen vorbei an Seesen und Echte. In Northeim noch den Lars eingesammelt erreichen wir nach gut 100km den ersten Pausenstopp. Unser Begleitfahrzeug vollgestopft mit tollen Leckereien.😋

Gut gestärkt erreichen wir nach kurzer Zeit endlich die Weser. Schöne Wiesen, Wasser und nun auch endlich die Sonne werden uns die nächsten 200km begleiten. Leider auch die ersten Gebrechen meines Körpers. Erste Zweifel kommen auf. Km 170 zunächst mein Rettungsanker. Runter vom Rad. Energie Tanken und immer ganz positiv denken. Die neu geweckten Lebensgeister bringen auch den Genuss zurück. Bis zur Mittagspause kann nun auch ich meinen Blick wieder schweifen lassen und die Schönheiten der Landschaft inhalieren. Lecker Pizza und Pasta zaubern uns ein Lächeln auf die Lippen. Weiter geht es an Hameln vorbei bis nach Rinteln. 300km auf dem Tacho heißt es nun Abschied nehmen von der Weser. Die letzten 100 km geht es der Heimat entgegen. In Eime heißt es nochmal Abschied nehmen. Lars hat es für heute schon geschafft. 300 km - Du kannst stolz auf dich sein. Für uns geht es weiter. Nur noch 30 km bis zum Ziel. Die Dunkelheit bricht herein und auch die Kräfte schwinden. Das Ziel ist so nah und doch so fern. 30 km voller Qual. Aber aufgeben ist keine Option. Den Schmerzen zum Trotz hangeln wir uns von km zu km, von Dorf zu Dorf. In mir Gefühlschaos: den Tränen vor Glück und Stolz so nah, aber die körperliche Grenze erreicht. 15 km und der Akku leer. 




Eine letzte Pause. Ich lehne am Zaun und suche die letzten Lebensgeister in mir. Ein letztes Gel - ein letzter Schluck aus der Flasche. Ein letztes Mal rauf auf den Sattel. Da taucht er auf - der letzte Berg. Die letzten Kräfte mobilisieren. Die letzte Abfahrt 😍 23:10 Uhr 405 km liegen hinter uns - das Ziel ist erreicht - der eigene Körper bezwungen.

Großer Dank gilt Moni, Frank, Micha, Lars und Heiko. Ohne euch hätte ich das Ziel heute nicht erreicht. GEMEINSAM stark.
Ein Team - ein Ziel 🚴‍♂️💪😍

Spezieller Dank auch nochmal an die fleißigen Helfer im Hintergrund. Sei es Die Chefeinkäufer, die Fahrer des Begleitfahrzeuges, alle die uns fleißig die Daumen gedrückt oder uns müde Krieger empfangen haben. 

Es war ein toller Tag, der mir in mehrerlei Hinsicht in Erinnerung bleiben wird. DANKE

Ich glaube der Text sagt schon alles aus und ich bin mal gespannt, wie lange Isabel zu ihrem Abschlusswort steht, so eine lange Tour brauche ich nicht wieder!  

Unterwegs feierten wir die Überschreitung der persönlichen Kilometerbestmarken von Michael, Lars, Isabel und Heiko jeweils mit einem lauten Klingelkonzert. Und im Ziel angekommen feierten wir alle zusammen den schönen Tag mit einem leckeren Radler. 




Ride on, Frank