Freitag, 15. Dezember 2017

Ich gönne mir Luxus - Gemeinschaft


Auch dies ist Luxus!


Luxus kommt aus dem lateinischen und bedeutet „Verschwendung“. Man könnte auch sagen eine Verhaltensweise, die über das übliche Maß welches von einer Gesellschaft als sinnvoll oder gar notwendig erachtet wird hinausgeht. 


Eine Form diesen Luxus zu zelebrieren ist ein Verein, in meinem Fall ein Radsportverein. Mit Eintritt in einen solchen Verein übernimmt man auch meistens sofort eine Rolle in dieser Gemeinschaft. Denn dank deutscher Gründlichkeit muss es in jedem Verein auch Regeln und Strukturen geben. Und was jeder sofort lernt der eine Rolle einnimmt, man kann es nicht jedem recht machen. Und nun die gute Botschaft, das braucht man auch gar nicht, hauptsache man ist sich selbst treu. 


Aber leider gönnen sich immer weniger Menschen den Luxus-Vereinsgemeinschaft. In der heutigen schnelllebigen Zeit, Zeit für eine Gemeinschaft aufzubringen ohne sofort einen Nutzen zu sehen widerstrebt vielen. Denn Fordern ist einfacher als Geben. Dabei ist vielen nicht klar, wenn jeder so handelt, fahren wir bald mit unseren Mountainbikes nur noch auf sehr breiten Wegen. 


So kommt es auch, dass in den sozialen Medien sehr schnell tausende Einzelstimmen ihren Unmut zu Waldwegesperrungen ausdrücken, aber die wenigsten organisiert sind. Und genau hier haben die Politik und andere Organisationen dann ein Problem, wenn sie Gespräche führen möchte, aber auf der „Gegenseite“ gar keine Struktur und somit Interessenvertreter organisiert sind, die man zu solchen Gesprächen einladen könnte. Von daher, organisiert Euch in Vereinen und sorgt dafür, dass diese wiederum entsprechende Verbände oder Organisationen unterstützen. 


Hier kann man derzeit 3 größere Grundtypen der Unterstützung „wählen“. 


Will man den reinen reglementierten Rad-Sport fördern und das Fahrrad nur als Sportgerät betrachten ist der BDR Euer Verband. 


Möchte man das Velo einfach als Fortbewegungsmittel etablieren und mehr in das urbane Leben integrieren, so sollte man derzeit Mitglied in Organisationen wie dem ADFC sein. 


Wer mit seinem sportlichen geländetauglichen Fortbewegungsmittel auch in Zukunft noch über die Trails in „unseren“ schönen Wälder durch die Natur surfen möchte, sollte sich Organisationen wie der DIMB anschließen. 


Dass wir (Radler) im Norden noch nicht wirklich gut in Sachen Naturnutzung organisiert sind, erkennt man auch an den Reaktionen zu einigen Artikeln. So werden derzeit, weil es an freiwilligen ehrenamtlichen Waldwegepflegern mangelt, im Harz unglaubliche 2.500 Kilometer zum Teil geilste Trails von den zuständigen Wandervereinen aufgegeben. Nicht weil ein Gesetz es vorschreibt, nein, weil es an organisierten Mitgliedern mangelt wird das Wanderwegenetz von 10.000 Kilometer auf 7.500 Kilometer reduziert. 

LINK dazu - KLICK


Hier hätte eine gut organisierte Radgemeinschaft nun einfachstes Spiel Interesse zu bekunden. Aber es gibt keinen Aufschrei, nein, denn viele kapieren plötzlich, auch Waldwege müssen gepflegt werden. Und es ist mal wieder einfacher zu fordern, dass man diese selbstverständlich mitbenutzen darf, als selbst Zeit zu geben und sich eigene Rad-Wege zu schaffen und zu pflegen. Denn auch Verantwortung übernehmen ist ein Luxus in unserer heutigen Gesellschaft. 


Was mich persönlich aber immer wieder neu motiviert ist die Gemeinschaft, die ich innerhalb der Vereine erlebe, in denen ich Mitglied bin. So zum Beispiel im RSC Wanderlust Peine von 1890 e.V., einem der ältesten reinen Radvereine in Deutschland. Hier gibt es viele Menschen, die sich den Luxus Gemeinschaft gönnen und dies obwohl sie selbst kaum Zeit haben zum Rad fahren. 


Und genau diese Menschen machen eine Gemeinschaft zum wahren guten Gut und motivieren mich mit ihrem freiwilligen Einsatz immer wieder aufs Neue selbst Teil dieser Gemeinschaft zu sein, danke dafür. Evtl. schaffen wie alle zusammen es irgendwann, dass Gemeinschaft kein Luxusgut ist.


Let us feel the ride together, organisiert euch und frohe besinnliche Tage.