Kriegsheimer Panorama Runde

 

Drei Wochen fast nur Regen und diese blöden grauen dunklen Wolken, dann noch Ereignisse in der Welt, die man nicht beeinflussen kann, aber einem sehr schwer auf der Seele liegen und auf dem Weg zu meinen Eltern noch auf der Autobahn liegen geblieben.

So haben wir 11 Stunden für eine Fahrt gebraucht, die sonst keine vier Stunden dauert. 

Immerhin hatten wir genug Essen dabei :-)

 

Zum Glück hatten wir aber die Rennräder dabei, denn mein alter Heimatort liegt einfach genial für eine schöne Radtour und hatte dieses Wochenende auch noch Sonne satt zu bieten.

Wir starten in Kriegsheim (ja der Ort nennt sich so) und fahren rüber nach Bockenheim. In Bockenheim fahren wir über eine Straße ins nächste Dorf, für die man laut einem alten Kalauer „9 Monate braucht“, nach Kindenheim. Um den Kalauer richtig zu strapazieren: Ffrüher als Kids fragten wir: Wie lange braucht man von „Bockenheim“ nach „Kindenheim“? – 9 Monate. 

 

Ach egal, die Straße ist schön und führt uns stätig leicht bergauf bis Quirnheim. Hier dürfen wir die erste Vollgas-Abfahrt des Tages genießen. Durchs Tal geht es nach Eisenberg und direkt in den nächsten kleinen Anstieg nach Steinborn und Stauf. Leider waren wir zeitlich etwas zu spät gestartet zu dieser Tour, denn sonst hätten wir hier an der alten Burgruine in Stauf eine Kuchenrast eingelegt. 

 

Die kleine Abfahrt runter nach Ramsen durch ein kleines Tal ist ein Träumchen. Doch bevor das Grinsen zur Dauerbelastung des Gesichts wird, muss ich plötzlich die Bremsen voll durchziehen, denn in Hettenleidelheim gibt es den geplanten Weg schlichtweg nicht. Egal, wir schieben ein Stück. Bei der Nachbetrachtung sehe ich meinen kleinen Planungsfehler und wir hätten uns sogar die richtig steile Rampe nach Wattenheim ersparen können. 

 

Von Wattenheim durchs Amselthal vorbei an der Altleiniger Burg geht es nach Höning und dort durch ein altes Steintor in den Anstieg zu einer wunderbaren Höhenzugstraße. Trotz des Traumwetters sind kaum Autos und Motorräder unterwegs und wir können die Straße fast allein genießen. Wir sind im Rennradglücksrausch und rauschen sogar an der Lindemannsruhe vorbei direkt in die Abfahrt nach Kallstadt. 

 

Über Rad- und Nebenwege geht es durch Freinsheim nach Kirchheim an der Weinstraße auf den Mühlenradweg. Dort gibt es (Achtung Trommelwirbel) viele kleine alte Mühlen und in Großkarlbach sogar ein Mühlenmuseum zu bestaunen. 

 

Was folgt ist ein schöner Weg durch die Weinberge nach Obrigheim, eigentlich gibt es hier einen schönen Radweg entlang der Eisbach nach Offstein, aber irgendwie sind wir am Einstieg vorbeigedonnert. So fahren wir das letzte Stück wieder Straße vorbei an Hohen-Sülzen über den Buckel nach Kriegsheim.

Als Belohnung wartet ein leckerer Persching (Rose/Weissherbst mit Fanta) in der Sonne auf uns. Wonnegauer Dolcevita! 

Prost