Sonntag, 8. Mai 2022

Tag 5 ein kurzer langer Tag - Teneriffa Bikepacking

Dicker Kopf, da schläft man auch mal länger.

Tag 5

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Uiuiuiui brummt mir der Schädel, ein Blick auf die Uhr und UIUIUIUIUI ist das schon spät. Der Rum vom Vorabend war aber auch lecker, doch nun komme ich mir vor wie vom Trecker überrollt. Hilft aber alles nichts, nachdem wir die Sturmwarnung gelesen hatten am Vortag, haben wir überlegt was eine sinnvolle Maßnahme wäre. Da die Schlechtwetterfront erst am Nachmittag anrollen und angeblich danach sogar auf der Nordseite die Sonne zum Vorschein kommen soll, haben wir beschlossen

uns eine Hütte auf knapp 1.450 Höhenmeter mit Kamin zu buchen, um den Sturm schön warm oben auf dem Berg aussitzen zu können und von hier am nächsten Morgen zu entscheiden, ob Nord- oder Südseite.

Jetzt, da es aber schon recht spät ist dank den Rumnachwirkungen, fallen auch die Standardschritte wie Schlafsack kompressieren, Isomatten aufrollen und Zelt abbauen etwas schwerer. Ein Pfau beobachtet uns dabei ganz genau und lässt zu unserem „Schmerz“ dabei regelmäßig sein komisches Tröten zur Anfeuerung los. Aber irgendwann sitzen wir im Sattel und es geht ab in den Anstieg. 



 

Weit kommen wir aber nicht, die erste passende Bar nach 4,5 Kilometer ist unsere und der Kaffee samt Bocadillo wird begierig aufgenommen. So gestärkt ist der restliche Anstieg hoch nach „El Portezuelo Alto“ kein Problem. Die aufkommenden dunkle Wolkenfront allerdings schon und genau mit Regenflutbeginn finden wir ein Restaurant mit leckerer Nudel-Hühner-Suppe.



 

Die restliche landschaftlich schöne Auffahrt nach „La Esperanza“ wird bis auf eine kleine wirklich heftige Rampe ständig von einigen Wolkenfetzen bekleidet. In der Ferne erkennt man aber schon die echte wahre Schlechtwetterfront. 



 

Während Moni in „La Esperanza“ für unseren gemütlichen Kaminabend einkaufen ist stelle ich fest, unser Vermieter der Kaminhütte hat sich via Mail gemeldet. Ich bin etwas erstaunt über den Inhalt der Nachricht: „Straße gesperrt, Sturm zu stark, wir machen zu und fahren ins Tal! Bitte bestätigen Sie die Mail gelesen zu haben!“ Im Nachhinein ärgere ich mich die Mail bestätigt zu haben, aber so sind wir Deutschen eben.

Moni ist erst etwas enttäuscht als sie vom Einkaufen kommt und die Nachricht hört, aber mit meiner Ansagen: „Dann fahren wir in die Senke hinter dem Berg nach „Las Raices““, dann doch auch wieder zufrieden. Allerdings merkt man nun mit jedem weiteren Höhenmeter den Wind. Teilweise sieht es gespenstig aus, wie die Baumrinde in Fetzen von den Bäumen hängt und fällt. Von oben kommt uns kein Auto mehr entgegen, die Straße scheint wirklich gesperrt zu sein. 



 

An unserem Übernachtungsplatz angekommen suchen wir eine windstille Ecke, die abseits der eigentlichen Zeltflächen liegt und bauen das Zelt auf. Denn dort, wo der Wind ungehindert hinkommt, ist er heftig und die Bäume tanzen keinen freudigen Windtanz. Nach und nach treffen weitere Übernachtungsgäste ein, einige bauen erst auf der Zeltfläche das Zelt auf, siedeln dann aber schnell zu uns in die Senke um. Selbst die Ranger, die sonst sehr streng auf die Einhaltung der Regeln auf diesen „Acampada“ Plätzen achten, signalisiert uns mit Daumen hoch, die richtige Nachtlagerwahl getroffen zu haben. 




 

Moni zaubert uns ein leckeres Essen und wir sitzen zusammen mit Hannah (Solowanderin) bei leckerem warmem Tee bis spät in den Abend um eine kleine Kerze herum und reden. Hin und wieder hört man in der Ferne den wirklich heftigen Wind heulen.



 

Beim Schlafen gehen, habe ich kurz gedacht, da wäre eine Schneeflocke gewesen, aber nö, wir sind auf Teneriffa.

Vorab ein Bild von Tag 6...ja dies ist Schnee.


22 km 1.030 hm 160 tm 

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