 |
an der Soca-Brücke in Kobarid |
Nachdem wir unsere
„Königs-MTB-Oster-Tour“ so locker gemeistert hatten, wollten wir nun auch die
geplante Rennrad-Königsetappe angehen. Also sind wir von Osp nach Kobarid gefahren. Die Umrundung der Julischen Alpen bzw.
des Triglav-Gebirges war schon lange ein kleiner geheimer Wunsch von mir. Mit
den Reiserädern haben wir dies in mehreren Etappen schon gemacht, aber noch nie
an einem Tag und schon gar nicht zu dieser Jahreszeit.
 |
Soca |
 |
es gibt auch noch mehr Leben als nur Fische in dem kalten Wasser - Molch |
Die Skigebiete haben bis Ostern
Saison gehabt und der Vrsic-Pass hat Wintersperre bis Mai. Und wir rollen nun
an, um diese Gebiete mit dem Rennrad zu erklimmen. Unser Camp schlagen wir im Kamp
Koren in Kobarid auf. Wir sind vorerst die einzigen auf dem Platz und das
Wetter so genial. Ich kann in Badeshorts rumlaufen. Aus Italien haben wir uns
Tintenfische und Meeresfrüchte mitgebracht, diese bereite ich uns heute vor.
 |
Campingmahlzeit! |
 |
unser "Camp" |
So gestärkt legen wir uns mit dem
Rauschen der Soca sehr früh schlafen. Der Wecker klingelt um 4:30 Uhr, es ist
überraschend mild mit 5 Grad hier im Bergtal. Die Handgriffe sitzen
mittlerweile, die Rucksäcke sind gepackt und um 5:00 Uhr rollen wir hinaus in
die Dunkelheit.
 |
es geht los |
 |
es wird heller |
Die ersten Kilometer im Tal verlaufen
ohne Probleme und wir fahren uns warm. Auch das Licht können wir kurz nach 6:00
Uhr schon wieder ausschalten. Kurz vor Bovec wird es aber merklich kälter. Der
Temperaturanzeige im Garmin wird plötzlich Bewegung eingehaucht. 4 Grad, 3,8
Grad, 3,6 Grad und es wird kälter, 0,4 Grad, 0,2 Grad. Wir halten an und ziehen
wieder die Jacken und dicken Handschuhe an. Die Anzeige springt ins Minus und
bleibt erst bei -3,6 Grad stehen.
 |
es wird kälter |
 |
Prijon - schöne Erinnerungen |
Erst als das Tal, etwa höhe
Prijon Center (da haben wir damals dies erlebt – KLICK) wieder Sonne abbekommt,
wird es wieder etwas wärmer. Wir können beobachten wie die Sonne immer tiefer
ins Tal vordringt und machen kurz einen Bildstopp, für mich entsteht hier eines der schönsten
Fotos des Urlaubs.
 |
Moni Power |
In Trenta na Logu entdecken wir
einen neuen kleinen Supermarkt. Wir decken uns mit Brot usw. ein um am Pass
frühstücken zu können. Ein Stück weiter hat das Camp Trenta bereits in der
Cafestube den Kamin am Flackern. Wir kehren ein um einen schönen warmen Cafe
vor dem Pass zu trinken.
 |
Kamp Trenta |
 |
da oben, da gehts hin |
Wahnsinn, bei Minus 1,2 Grad sind
wir rein in die gute Stube und 30 Minuten später kommen wir im strahlenden
Sonnenschein und schon 8 Grad wieder raus. Nun geht es langsam aber sicher
Richtung Pass und Spitzkehre Nr. 50. Bis ein Tag zuvor war der Pass wegen eines
Geröllabgangs noch total gesperrt und auf der Onlineplattform wird noch immer
eine Schneekettenpflicht ausgerufen. Dazu meinte Moni nur: „Ich brauche keine
Schneeketten, ich habe 4 Season Reifen von Conti drauf!“
 |
noch ist die Sonne nicht im ganzen Tal |
 |
ab hier gehts los! |
Es ist komisch wie schnell sich
kleine Rituale am Berg einspielen. Wer als erstes am Spitzkehrenschild mit
Nummer vorbei fährt, ruft diese in bester Boxkampfansage aus:
„Nuuuummmmeeeeerrrrr Neuuuuunnnnnnnunnnndddddvierziggggggggg!“ Der nächste
kommentiert dies beim Erreichen des Schildes mit einem lauten „DingDingDing“
und vorne kommt dazu ein lautes „Yeahaaaa!“
 |
50 - Ding ding ding |
 |
41 Ding ding ding |
 |
28 ding ding ding |
So fahren wir Spitzkehre für
Spitzkehre bis wir eine Straßensperrung erreichen. Hier sind die wahren Helden
einer Passstraße gerade dabei die Straße vom letzten Geröll zu befreien. Am
Aussichtspunkt Supca machen wir eine Pause, essen und trinken etwas, machen
Bilder und genießen die Ruhe.
 |
Helden der Passstraße |
 |
schöne Aussichten |
 |
tatata |
Hoch bis zum Pass ist von hier
ein Katzensprung und natürlich gibt es auch am Pass das obligatorische
Grinsebackenbild.
 |
die letzte Spitzkehre |
 |
Vrsic-Pass |
 |
Grins |
 |
Yes! |
Die Abfahrt vom Vrsic Richtung
Norden ist alles andere als angenehm mit dem Rennrad. Die Straße in keinem
guten Zustand, die Kurven mit Kopfsteinpflaster ausgelegt und stellenweise nass
und gefroren. In Kranjska Gora suchen wir uns ein schönes Cafe und erfreuen uns
der nun 19 Grad!
 |
und Abfahrt |
 |
Kopfsteinpflaster+Rennrad+70km/h= Aua an Händen |
 |
Kurve für Kurve |
Weiter geht es über einen perfekt
ausgebauten Radweg. Alle querenden Wege, egal ob Wanderweg oder Straße, haben
Stoppschilder. Auf die bestehende Geschwindigkeitsbeschränkung von 25 km/h
nehmen wir keine Rücksicht. Der Radweg gehört hier und heute uns alleine!
 |
Neues Bergfahrzeug |
 |
schöner Radweg |
 |
Radautobahn |
Nach einer kleinen Klettereinlage
raus aus dem Dolinka-Tal rollen wir runter nach Bled. Und da heute irgendwie
alles passt, entscheiden wir uns für die angeblich beste Adresse was das Thema
Essen angeht in Bled – Vila Preseren. Aber mal ganz ehrlich: Der Service top,
die Location mega, das Ambiente genial, das Essen leider unterer Durchschnitt!
 |
Bled |
 |
Bled |
Also halb gestärkt schwingen wir
uns wieder auf die Räder und fahren durch das Bohinjka-Tal. Für alle Romantiker
wartet am Ende des Tals eine traumhafter See, der Bohinjsko. Da wir diesen
aber sogar schon erpaddelt hatten, ließen wir ihn diesmal links liegen und machen
uns an den Aufstieg ins Skigebiet Soriska. Hier gibt es keinen eigentlichen
Pass auf 1.300 Meter, aber Liftanlage und eine Skihütte.
 |
und wieder hoch |
 |
kurz vorm Skigebiet |
 |
und vor der Skihütte |
Nach der Einkehr geht es abwärts
und bis auf einige wenige kleine aber knackige Gegenanstiege geht es ab hier 40
Kilometer abwärts ins Soca-Tal. In Tolmin finden wir noch ein offenes Geschäft
und gehen Grillzeugs kaufen, gönnen uns im letzten Tageslicht noch eine
„Radler-Pause“ und machen uns auf die letzten Kilometer bis Kobarid im Dunkeln
zu radeln.
 |
Abfahrt |
 |
Socatal |
 |
Radlerpause |
 |
die letzten Kilometer |
Nach 198 Kilometern mit fast
4.400 Höhenmetern erreichen wir unser Camp und schlafen mit dem beruhigenden
Sound der rauschenden Soca ein…
 |
Blick in die Soca am Kamp |
Doch bevor es richtig in die
Heimat geht am nächsten Tag, steht noch der Hellental-Marathon an. Wie wir dort
abgeschnitten haben könnt ihr hier lesen. (KLICK)
Zurück zur Übersicht des Osterroadtrip - KLICK
Hier noch einige Bilder mehr zur Tour - KLICK
Infos zum Campingplatz - KLICK
Hallo! Tolle Bilder... Im Herbst werden wir zum erstenmal das Soča Tal besuchen! Habe mich total in die Bilder, Videos von Urlaubern, Reisenden etc. verliebt und muss das mit eigenen Augen sehen und erleben! Aber wir werden wandern... Für das Radfahren in den Bergen sind unsere Kinder noch zu jung! Ich lasse noch viele Grüsse hier, Nadine
AntwortenLöschenhttp://knezovina.blogspot.de/
Hallo Nadine, habe leider eben erst den Eintrag gelesen. Ich hoffe ihr hattet wunderschöne Tage in Slowenien.
Löschen