Das Frühstück im Camp ist richtig
lecker und es gibt Pancakes ohne Ende. Wir belauschen mal wieder den
Nachbartisch und hören dabei etwas von einem kleinen Trampelpfad, der hoch über
das Dorf an einen kleinen Gebetsschrein führen soll. Und so befinden wir uns
wenig später per Pedes auf dem Weg hoch über das Dorf. Der Anstieg lässt
uns selbst in der Morgenkühle wie wild schnaufen und auch schon schwitzen. Doch
die Aussicht war die kleine Anstrengung wert.
Die Sonne scheint im Camp.
Die Milch kommt zum Frühstück!
Aufstieg zur Gebetstrommel.
300 Höhenmeter können ganz schön hart sein...
Hoch über Nako, eine perfekte Aussicht am Morgen.
Ganz, ganz hinten sieht man die Straße, die wir später hoch fahren.
Fast angekommen.
Das Teil ist nicht gerade klein.
Zurück im Camp sagen wir Narender
Bescheid, dass wir den Rest des Tages mit dem Rad fahren. Er findet die Idee
nicht wirklich gut mit Verweis auf das 107 Kilometer entfernte Tagesziel in
Kaza. Wir erklären ihm, dass wir zum Rad fahren hier sind und nicht zum
ständigen Jeep fahren. Wir einigen uns darauf, dass er ab jetzt immer 2 Stunden
wartet, dann bis zu uns fährt und danach wieder wartet. So schwingen wir uns in
Nako auf die Räder und freuen uns auf eine schöne Abfahrt ins Tal.
Abfahrt aus Nako
Wie der Blickwinkel hier täuscht. Jedenfalls sieht man die Serpentinen, die uns richtig fordern.
Gegenverkehr
Keine Ahnung was da drauf steht. Die Höhenangabe irritiert etwas, da wir fast auf 4.000 sind.
Doch Pusteblume! Von wegen
Abfahrt, über Serpentinen schrauben wir uns von 3.600 Meter hoch bis auf 3.950
Meter und schnaufen dabei wie 2 alte Dampfloks. Doch was folgt ist mega-genial,
denn nun geht es mit genialem Fernblicken über geniale Serpentinen von fast
4.000 Meter über 16 Kilometer runter auf 3.000 Meter an den Fluss.
Blick ins Tal.
Pause an farbenfrohen kleinen Tempeln mit Fernblick.
Kurzzeitig wird das Gelände wieder etwas rauher.
ANY TIME IS SAFETY TIME, ich finde die Warnschilder entlang dieser Straße gut.
Der LKW liefert über die Straße an, die Esel verteilen die Ware in den Bergen.
Abfahrt, könnt ihr Moni sehen?
Die Esel laufen mit mir mit, der Hirte kommt hinterher gerannt. Sorry!
Geniale Abfahrt, die man in Bildern kaum einfangen kann.
Die Straße verläuft genial schön
aber auch genial anstrengend mit ihren ständigen kleinen Steigungen entlang des
Flusses. An einer Stelle mit wunderschönem Ausblick treffen wir wieder die
Schweizer.
Wir suchen uns wieder einen Weg abseits der Straße.
Blick auf eine der Abfahrten. Leider geht es oft kurz danach auch so wieder aufwärts.
Wir haben unseren Spaß hier in der Höhenwüste.
Eine Straftat in Indien...
Mitte unten kommt Moni.
Unser Weg schlängelt sich fast
schon unreal wirkend durch die Bergwelt, und hier kommen nur noch ab und zu
Militärkonvois entgegen oder einzelne Jeep`s und Busse mit Touristen. Für die
sind wir natürlich gefundenes Bildmaterial. In Sumdo queren wir den Fluss und
kommen an eine Militärstation. Während ein Fahrzeug mit Amerikanern und die
Fahrzeuge der Schweizer vor der Schranke warten müssen, winkt uns der Soldat an
allen vorbei und bittet uns freundlichst ins Büro zum Kommandante.
Militärkonvoi.
Hier schießt nicht das Militär, sondern die Natur. Diese Schilder nehmen wir seid des Straßenabbruchs sehr ernst.
Das Tal ist hier wieder enger.
In diesem Abschnitt war es richtig heiß, jenseits der 35 Grad.
Kontrollposten mit großen Büchern.
Dieser sitzt mit steinernen Miene
und 2 weiteren Soldaten hinter seinem kleinen Schreibtisch und verlangt von uns
die Ausweise, das Visum und die Innerline Permit. Er betrachtet diese lange und
genau, dreht sich um und zieht ein gigantisches Buch aus dem Schrank. Knallt es
auf den Tisch, klappt es auf und Blättert die riesigen Seiten langsam und
gemütlich Blatt für Blatt um. Fein säuberlich sind in diesem aufgeklappten DIN-A0
Buch, untereinander die Europäischen Durchreisenden aufgelistet. In die nächste
leere Zeile fängt er an zu schreiben. Von links nach rechts, in kleinster
Schönschrift die gesamten Daten von meinem Ausweis, danach alle Daten samt
Anschrift des Visums und danach alle Daten der Innerline Permit, natürlich
wieder mit kompletter Anschrift. In die Zeile darunter schreibt er nun alle
Daten von Monis Dokumenten, und immer wieder unseren „kurzen“ Straßennamen der
immerhin alleine schon aus 25 Schriftzeichen besteht.
Ohne weitere Worte.
Gegenverkehr
Man kommt sich hier wirklich ganz winzig vor.
Huhu
Welche haben wir wohl genommen?
Zufrieden schaut er nun seine 2
ca. 80 cm langen Zeilen an, als er plötzlich große Augen bekommt, uns schon
fast panisch anschaut und fragt: „Kommt ihr aus Richtung Shimla oder aus
Richtung Manali?“ „Shimla“, antworten wir und sehen auf den Gesichtern der 2
Soldaten ein schelmisches zufriedenes Grinsen. Der Kommandante hingegen schaut
seine Soldaten daraufhin böse an, nimmt ein Lineal und streicht all unsere
Daten fein säuberlich durch. Klappt das riesen Buch zu, bekommt von einem
Soldaten ein anderes Riesenbuch, klappt dieses Gigantobuchhalterbuch wieder
langsam auf, schaut uns an und sagt nun selbst mit einem fetten Grinsen im
Gesicht: „Sorry, Buch für falsche Richtung genommen…“ Leider durften wir keine Bilder des Buches machen.
Hier führte die Straße einige Kilometer flach am Fluß entlang.
Unsere Straße
Freudensprung, mal wieder ein kleiner Anstieg geschafft.
Vor diesen Felsnadeln sieht Moni ganz klein aus.
Dabei ist dieser Abschnitt hier in der Landschaft ebenfalls ganz klein.
Das Tal wird wieder enger und schon muss man wieder 50 Höhenmeter bewältigen.
Wir treten nach ca. 20 Minuten
wieder aus dem Gebäude raus, die Amis und Schweizer schauen uns fragend an, was
wir nur mit einem Schulterzucken beantworten. Gerne hätte ich gewusst wie viel
Zeit die 10-köpfige Gruppe aus der Schweiz hier noch zugebracht hat. Wir
jedenfalls schwingen uns wieder auf die Velo`s und fahren weiter in unser
Abenteuer hinein.
2 Hütten im Nirgendwo.
Ein kleiner Markt in einer der 2 Hütten.
Mit gekühlten Getränken, da lacht die Madam.
Ständig kommen kleine Steine von oben, die etwas größeren hört man!
Viele Autos vor einer Hütte bedeuten meistens Teatime.
Im nächsten kleinen Dorf besuchen
wir die Teestube und die Amerikaner kommen winkend mit dem Auto vorbeigedüst. Kurz nach dem Dorf, kommen wir
bei den Amerikanern vorbei. Diese sind gerade dabei eine Reifenpanne zu
beheben. Wir können nicht helfen und fahren weiter nach Tabo. Die auf dem
Papier kontinuierliche langsam von 3.000 Meter auf 3.400 Meter ansteigende
Straße hat uns mit den von uns gewählten Nebenwegen bis hierin bereits 1.600
Höhenmeter beschert.
Chai Zeit
Mal wieder führt die Straße hoch zu einem kleinen Tempel.
Jetzt geht es zur Brücke runter und zum Dorf wieder hoch.
...
Traumhafter Ausblick
Auf nach Tabo.
Kein Wunder also, dass unser
Magen etwas Appetit vermeldet. Doch zuerst galt es der Kultur zu frönen. Tabo
ist die älteste kontinuierliche arbeitende buddhistische Enklave im gesamten
Himalaya. Das Kloster wurde 996 n. Chr gegründet und man kann noch heute original
Statue oder Fresken bewundern. Allerdings haben wir uns wirklich nur kurz von
der Vergangenheit gefangen nehmen lassen, denn das Knurren unserer Mägen war
realer.
Tempelanlage in Tabo.
Hier gibt es auch uralte Höhlen, die zur Anlage gehören.
Der Tempel wird ausgebaut.
Moni vor der Anlage.
Wir suchen uns ein kleines
„Restaurant“ aus, erhalten gerade die Getränke, als die Amerikaner sich zu uns
gesellen. Während des Tischgesprächs erzählen sie uns, dass sie heute Nacht in
einem Kloster übernachten, welches sich der Dalai Lama auch als zukünftigen
Alterssitz auserkoren hat. Wir kramen unsere Karte raus, schauen uns die Lage
an, suchen Narender und sagen ihm „Kaza ist gestrichen für heute, wir fahren
jetzt mit dem Jeep weiter nach Dhankar Gompa!“.
Wir gehen einkaufen, was hier sogar mir Spaß macht.
Mal wieder 2 Taschen, bzw. Schüsseln voll Schokolade gekauft.
„Da gibt es nichts außer einem
Kloster und einigen wenigen Häusern“, lautet die Antwort. „Perfekt“ sagen wir
und beschließen sicherheitshalber unserer Vorräte aufzustocken. Wir kaufen in
dem kleinen Laden Getränke und alle Schokoladenriegel und schon geht der
Aufstieg mit dem Jeep los.
Wenn wir das Kloster erreichen wollen, müssen wir auf den Jeep ausweichen.
Die Schatten fallen schon ins Tal.
Senkrechte mehr als Hundert Meter hohe Sandwände.
Kurzer Stop, eine sogenannte "PP".
Auch wenn man es auf dem Bild nicht erkennt, Moni steht an einer abartig steilen schönen Kante.
In engsten Serpentinen schlängelt
sich die Straße aus dem Tal empor, doch dank der fortgeschrittenen Stunde,
fahren wir immer der Sonnen/Schattenkante hinterher. Oben angekommen ist es
zwar noch relativ hell, aber die Sonne selbst ist schon verschwunden. Wir
bekommen ein Zimmer im Kloster zugewiesen.
Kleiner Drohnenflug in Dhankar von Pixeldo.com
Gerade als wir uns zur Exkursion
aufmachen, kommen auch die Amerikaner an. Wir sind so begeister von der
Bergwelt hier oben auf 3.900 Metern, dass wir uns überschwänglich für den Tipp
bei ihnen bedanken.
Ein letzter Blick auf den Fuss, im Tal dämmert es schon.
Weit oben liegt unser Ziel noch in der Sonne.
Taxi
Die kleine Siedlung Dhankar
Das "Vogelnest"
Blick von unserer Terrasse.
Die Amis kommen.
Den Abend verbringen wir alle
zusammen im Speisesaal mit Blick auf die gegenüberliegenden alten
Klosterfragmente, die wie Schwalbennester an den Felsenzipfeln hängen. Im
Hintergrund hört man von irgendwoher das Murmeln der Mönche und hin und wieder
einen Gong.
Mal einige Langzeitbelichtungen. Die Bilder sind in der absoluten Dunkelheit entstanden.
Die Stimmung mit den Geräuschen war wahnsinn.
Der Strom kam hier sehr unregelmäßig.
Der Gästespeiseraum und die Terrasse des Tempels.
Sooooo schön.
Als wir dann im Gespräch mit den Einheimischen noch herausgefunden
haben, morgen einen anderen Weg mit den Rädern ins Tal nehmen zu können wie die
vorhin gefahrene Serpentinenstraße, ist der Abend vollendes perfekt. Zurück im
Zimmer werfe ich mich aufs Bett und bin erstaunt über den aufkommenden Schmerz,
ist das etwa eine Steinmatratze?
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