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Göttingen HBF - ein Fahrrad-Meer |
Viele haben schon davon gehört
und noch viel mehr mussten es schon am eigenen Leibe erfahren. Es gibt Dinge,
die man vor einer großen Tour nicht machen sollte. Passiert dies einem
Einsteiger in den Radsport, bekommt er mitleidige aber gut gemeinte Tipps.
Passiert dies einem Fahrer, der schon viele Kilometer hinter sich hat, erntet
dieser nur Unverständnis und Spot. Und genau an dieser Stelle möchte ich
umschwenken. Hier gibt es keinen Ratgeber, sondern ein kleinen Bericht zu Monis
und meiner Sonntagstour am ersten Märzwochenende 2015.
Was kann man also wirklich falsch machen vor oder zu einer
solchen Tour? Man sollte einfach nichts Neues ausprobieren wenn man fern der
Heimat fährt, das weiß jeder…oder Frank?
Also was gab es denn überhaupt Neues?
Neue Schuhe? Hat er…
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Bildunterschrift hinzufügen |
Neue Cleatsposition? Hat er…
Neue Pedale? Hat er auch…
Neuen Sattel? Hat er…
Neue Sitzposition? Hat er…hat aber kein Bild!
Neues Trikot? Hat er…
Neue Hose? Hat er auch dazu…
Probefahrt vor der Abfahrt? 0 – Kilometer
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so sah es am Samstag noch im Harz aus |
Doch nun von vorne. Freitag auf
Samstag sind wir im Harz auf einer Feier. Kaum hat der Magen alles verdaut,
geht es zurück nach Peine und ab auf die MTB`s. Der 8. Lauf des WTC der
MTB-Eulen stand an, 90 Minuten powern. Danach im schon fast Dunkeln zurück,
Wunden pflegen und Pakete, die bei den Nachbarn abgegeben, wurden einsammeln.
Ui, da waren die vielen neuen Teile, die ich bestellt hatte. Also, ran damit ans
Rennrad. Und so viele neue Teile wollen natürlich auch gefahren werden und
somit kommt meine Frage für Moni nicht wirklich überraschend. „Morgen eine
Tour?“ „Jo, gerne“ lautet die Antwort.
Nun noch schnell die Sitzposition
und Co. im Wohnzimmer um kurz nach 22:00 Uhr „getestet“ und für gut befunden.
In der Zwischenzeit hat Moni die Klamotten parat gelegt und die Rucksäcke für
eine RR-Tour gepackt. Nun noch die Wetterlage und Windrichtung kurz checken und
somit die Hauptrichtung der Tour festlegen.
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Unsere Tour |
Bei der Bahn noch ein entsprechendes
Ticket kaufen, ausdrucken und schon sind wir startklar. Doch kurz vor dem Schlafengehen
fällt mir ein, ich habe noch gar keine Route zusammen geklickt für das Navi.
Also an den Rechner und mit Gpsies KlickerdieKlack und Zack eine Route
erstellt. 250 Kilometer sollen es also werden, es scheint ja die Sonne. Nun ab
ins Bettchen, denn um 4:45 Uhr klingelt der Wecker schon wieder.
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Langsam gewöhnen wir uns an die Uhrzeit |
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Helm ab Mütze auf, doch noch kalt |
Der Zug fährt pünktlich von Peine
nach Hannover und danach geht es via Metronom weiter Richtung Göttingen. Das
Metronompersonal gewohnt mega freundlich und erfreut sich mit uns an dem
schönen Sonnenaufgang vor dem Zugfenster. Wir erreichen Göttingen, marschieren
vor den Bahnhof, machen die Garmin`s an und warten auf Sattelitenempfang. Nun
noch in das Scrollmenü und die Strecke auswählen und ab geht die Post. Doch wo
ist die Strecke? Ach da ist sie ja und schon können wir los radeln.
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die Sonne geht auf |
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Strecke wo bist du? |
Es verwundert mich zwar etwas, dass
mir keiner der nun folgenden Ortschaftsnamen
irgendwie bekannt vorkommt aber was solls, einfach der Navianzeige
hinterher. Die Tour soll uns heute von Göttingen nach Hannoversch Münden
bringen und von dort der Weser folgend bis Hameln. Von Hameln über Bad Münder
und Springe zurück ins Flachland Richtung Peine.
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wunderbare Fachwerkdörfer |
Ein erstes kleines Frühstück
wollen wir uns bereits nach 25 Kilometer in Hannoversch Münden gönnen. Also nur
kurz über den Berg und wieder runter ins Tal und schon gibt es lecker Futter.
Wir rollen wohl gelaunt, ich sogar schon in kurzen Hosen so durch die schöne
Landschaft als mich ein Schild stutzig werden lässt. Hannoversch Münden noch 23
Kilometer steht dort drauf und unter uns ist die Autobahn A38! Ein Blick aufs Navi und hmm, wir haben bereits
schon 25 Kilometer hinter uns und sollten nun fast am Frühstückstisch sitzen.
Wo liegt der Fehler? Ich ahne Schlimmes ohne Moni davon in Kenntnis zu setzen.
Nervös fang ich an auf dem Garmin rumzuklickern. Und tatsächlich, ich habe die
falsche Route heute Nacht aufs Garmin übertragen. Leider fängt der Name der
Tour auch mit Göttingen – Hann.Münden an. Allerdings mit einem großen Schlenker
durch das Werratal und Kassel.
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Umwege gibt es nicht, nur andere Möglichkeiten ans Ziel zu kommen |
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immer wieder können wir schöne Brücken bestaunen |
Nun muss ich Moni doch einweihen
und ein Plan B muss her. Eine Karte haben wir ja im Navi nur eben keine
geplante Route, und so beschließen wir die Tour eben ohne feste Route zu
fahren. Als erstes wollen wir an den nur wenige Kilometer entfernten
Werra-Radweg fahren und über diesen nach Hann. Münden. Eine knappe Stunde
später stehen die ersten 50 Kilometer auf dem Tacho und wir sitzen auf dem
schönen Marktplatz an einem Frühstückstisch. Danach noch ein Bild am Weserstein
und ab geht es über den R1 Radweg entlang der Weser.
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durch die Gassen von Hann. Münden... |
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...um ein leckeres Frühstück am Marktplatz zu genießen. |
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Hier kommen Fulda und Werra zusammen und die Weser entsteht |
Die Kilometer fliegen nun nur so
an uns vorbei und egal wie schön die Städte auch sind, wir rollen zügig weiter.
Irgendwann meldet der Magen hunger und wir steuern einen Campingplatz mit
Kneipe kurz vor Bodenwerder an. Hier gibt es einen relativ leckeren
Hamburger mit Pommes und schon geht die Tour weiter. Der Weserradweg macht
wirklich Spaß und wir müssen uns dank der perfekten Beschilderung nicht einmal
um die Navigation bemühen.
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Weserradweg |
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da kann auch Frau nur grinsen bei dem Wetter |
Doch ab Hameln sieht die Welt für
uns anders aus. Geplant waren schöne kleine Nebenstraßen und nun müssen wir
wohl oder übel auf die Hauptstraßen und den Schildern folgen. Doch der Zufall
will es und wir finden ein Radwegschild nach Bad Mündern, das passt doch. Okay,
den Radweg würden einige evtl. nur mit Mountainbikes fahren, aber wir versuchen
es und kommen wohl behalten und stark durchgeschüttelt in Bad Mündern an. Hier
entdecken wir auch sofort den nächsten Radweg nach Springe, perfekt.
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Schafe |
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Aussicht auf die Berge |
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schöne Flussradwege |
Es geht weiter über schöne Wege
und direkt rein nach Springe auf ein Stadtfest. Da wir aber doch getrieben
sind noch so weit wie möglich im Tageslicht zu fahren, lassen wir den leckeren
Grill mit Spanferkel links liegen und gönnen uns „nur“ eine schnelle Bratwurst.
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lecker Bratwurst |
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Das neue Trikot und die Hose von Tune sitzen perfekt und fühlen sich sau gut an |
Der Himmel verfärbt sich in ein
geniales Rot und die Sonne verschwindet, aber es bleibt warm genug für die
kurze Hose. Der Tacho hat die 250er Marke geknackt und mein Hintern fängt
an etwas zu brennen.
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geniale Farbspiele an einem genialen Tagesende |
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Zeit für die Lampen |
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ab jetzt war Lichtkegel fahren angesagt |
Ach ja, da war doch was, die neuen Sachen. Perfekt, alles
hat so gut funktioniert, dass ich nicht einmal darüber nachgedacht habe. Und
auch Moni ist mit dem neuen Trikotsatz von Tune mehr als zufrieden. Meine neuen
Schuhe gehören was Tragekomfort angeht zu den besten, die ich bisher an meinen
Füßen hatte. Eine sehr gute Investition. Der Sattel hat auch gehalten was in
der Werbung versprochen wird und die Pedale sind eben Pedale.
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ach schön wars |
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was fürn Wetter fürs erste Märzwochenende |
So philosophieren Moni und ich
die restlichen Kilometer über unsere Beine, die noch weiter könnten und planen schon die nächste Tour. Daheim noch
eine Belohnungspizza hinter die Kiemen und schon kommt das Sandmännchen
angeflogen…
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270,2 km und ca 1.800 Höhenmeter |
Insgesamt eine wirklich schöne
Tour, mit relativ wenig Höhenmetern aber trotz allem 270,2 Kilometer am Ende.
Klick HIER wenn du zu den Routendaten kommen möchtest.
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kurz vor dem Werratal |
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Hann. Münden |
Kardinalsfehler vor einer großen Tour müssen also garnicht immer sooo "FALSCH" sein...
Toller Bericht, schöne Fotos, Wahnsinnstour und ich bin verliebt in die bunten Strümpfe :)
AntwortenLöschenDanke für das Lob, die Strümpfe gibt es bei www.funnylegs.de
LöschenToller Bericht, einfach köstlich geschrieben und eine Hammertour.
AntwortenLöschenDanke für die netten Worte
LöschenSchöner Artikel, ab und zu muss man einfach was ausprobieren ;-)
AntwortenLöschenHallo Gerd, das stimmt, aber wir hatten auch schon Touren da ist ähnliches voll daneben gegangen.
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