Dienstag, 24. März 2015

Der Wanderertanz, eine gefährliche aber schöne Choreografie




Kennt ihr diese Situation, ihr fahrt einen schönen breiten Waldweg und vor euch taucht eine Familie mit Hund auf. Natürlich wird der ganze Weg von links nach rechts eingenommen und der gute alte Wackeldackel läuft ordnungsgemäß 5 Meter an der Leine geführt vorne weg. Mit viel Glück erwischt man eine solche Gruppe kurz nach ihrem Aufbruch. Doch meistens ist es leider so, dass der Mann mit Hund ambitioniert einige Meter mit großen Wanderschritten vor der Madam läuft. Diese ist schon leicht genervt von dem hohen Tempo des  Mannes, so dass sie sich voll auf ihren Hass gegen diesen konzentriert. Das Kind hin und her gerissen von der Harmoniebedürftigkeit rennt zwischen Hund, Mutter und Vater hin und her. Somit haben wir also folgende Ausgangssituation: 





Ordentlich wie wir Radler sind, betätigten wir nun die Klingel oder machen uns durch rufen oder pfeifen bemerkbar. Mit viel Glück, nimmt uns dann sogar eine Person der Tanz- äh Wandergruppe wahr. Zu 90 % der Mann bzw. Hundeführer, der nun mit einem ganz lauten „Achtung!!! Radfahrer!!!“ erst mal alle anderen in eine kurze Schockstarre versetzt.






Nun passiert folgendes. Der Mann ruft zuerst seinen Wackeldackel und zieht an der Leine. Das Kind folgt dem Urinstinkt und marschiert Richtung Vater los. Die Mutter glaubt keinem, bleibt einfach auf dem Weg stehen und überzeugt sich mit einem Blick nach hinten erst mal davon, ob der Göttergatte überhaupt die Wahrheit sagt. Der Radfahrer erkennt sofort die entstehende Lücke und steuert darauf zu. 





Nun da die Mutter die „Gefahr“ erkannt hat, wird der Arm wie bei Inspektor Gadget plötzlich länger und sie zieht das Kind mit einem lauten Ruf „Hier auf diese Seite“ zu sich. Nun ist aber der Hund überrascht und unsicher wegen dieser plötzlichen Hektik im Hintergrund und bleibt seinerseits erst mal stehen und schaut mal was da hinten los ist. Der Mann ist nun endgültig überfordert und viele Gedanken prasseln gleichzeitig auf ihn ein. Warum bleibt der blöde Wackeldackel nun stehen? Warum vertraut mein Kind meiner Frau mehr wie mir? Muss ich nun auch auf meine Frau hören und die Seite wechseln, um heute Abend etwas zum Essen zu bekommen?





Wer denkt, nun ist ja fast alles geklärt, der täuscht sich gewaltig. Denn so langsam setzen die Protagonisten erst zum finalen Tanzschwung an. Der Hund kapiert, „oje oje, die Leine tut gleich weh“ und läuft nun schnellstmöglich rüber zum Herrchen. Doch das Herrchen hat Angst ums Abendessen und läuft schnell rüber zum Frauchen. Das Frauchen wiederum fühlt sich ohne Herrchen alleine auf der Seite auch nicht sicher und marschiert mit Junior im Schwitzkasten rüber Richtung Herrchen. Dem Radfahrer bleibt nur noch die Vollbremsung! 





 Nun da alle beteiligten ihre Positionen für das große Finale eingenommen haben, kann es los gehen. Die Frau erkennt nun den schwachsinnigen Gang ihres Mannes und brüllt ihn an, „komm hier her“ und läuft aber frauensituationsbedingt mit ihrem Junior, der im Schwitzkasten nun sehr deutlich nach Luft hechelt, ihrem Mann entgegen um ihn besser beschimpfen zu können. Der Mann, der nun seinen Sonntagsbraten in Gedanken schon als verloren wähnt, zieht das Genick ein und marschiert in Richtung seiner Frau. Der Hund, dem alles zu blöde wird, marschiert nun einfach Richtung Herrchen.





Leider fühlen alle zusammen sich genau in dem Moment, wenn sie in der Mitte aufeinandertreffen im Rudel am sichersten und entschließen sich zu einer Gruppenakinese. Dem Radler, der bis vor kurzem schon eine sichere Lücke gesehen hatte, ist nun vollends überrascht und schafft es a) gerade noch so an der Gruppe vorbei oder b) hat doch schon damit gerechnet und bleibt sicherheitshalber nun doch vollends stehen. 





Vielleicht mögen jetzt einige sagen „Nie und nimmer läuft das so ab“, aber wir können euch sagen: „Doch genau so läuft es ab!“. Selbst wenn man langsam einen Berg hochstrampelt gibt es diese Situationen nicht gerade selten. Aber und nun kommt das wirklich ganz dicke ABER…


…in den meisten Fällen läuft eine Begegnung einfach so ab…







Und danach kann man sich ohne Probleme auf ein schönes Aufeinandertreffen in der nächsten Hütte freuen. 

Zum Thema gefällt mir folgender Buttom der World of Mountainbike noch immer sehr gut! 



Noch ein weiteres schönes Logo bzgl. Gemeinsam im Wald gibt es von der DIMB.


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