Harz:
Endlich mal wieder ein Feiertag
und dann auch noch mit genialen Wetternachrichten. So geht es mit 4 Männern aus
dem Verein an Vatertag in den Harz. Eigentlich wären wir einige Leute mehr
gewesen, aber wie dies so ist mit den Zusagen heutzutage…
Um dem Vatertags-Trubel etwas aus
dem Weg zu gehen, fahren wir abseits der Hauptziele im Harz. Wir genießen viele
Trails, aber auch viele harte Anstiege. Was uns aber relativ wenig ausmacht, da
es überall an diesem langen Wochenende lecker Essen und Bier (natürlich alkfrei)
im Wald gibt.
Einzig gegen Abend kurz vor der
finalen Abfahrt wird es ungemütlich. Ein Gewitter zieht sich über unseren
Köpfen zusammen und wir hoffen noch rechtzeitig an die Autos zu kommen. Aber
leider gelingt uns dies nicht und neben einem heftigen Platzregen, knallen
plötzlich auch noch Hagelkörner auf uns. Wir suchen unter den Tannen Schutz und
beobachten das Naturschauspiel.
Erst Sonnenschein, später Hagel und Starkregen |
Die anschließende Abfahrt über 5 Kilometer Traumtrails entlässt uns nass und dreckig, aber auch mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Kaum wieder daheim in Peine
heisst es Radl bissel putzen und für den Sollingen wieder ins Auto packen.
Solling:
Treffen wir uns sonst mit unseren
niederländischen Freunden im Harz, haben wir uns diesmal für die Region
Weser/Sollingen entschieden.
So versammelten sich am frühen
Freitagmorgen Adrie, Gerda, Monika, Eddie, Bertie, Uwe, Albert, Randolf und ich
in Fürstenberg an der Weser um einen schönen gemeinsamen Tag zu „erfahren“.
Unsere Tour führte uns rund um und durch Höxter sowie Holzminden. Dabei durften wir, trotz noch immer vielerorts vom Sturm im Januar umliegender Bäume, so einige Trails genießen.
Der Vorteil, wenn man einen ortskundigen Guide hat, man bekommt die Highlights der Umgebung serviert und damit meine ich nicht nur die schönen Wege mit Panoramaausblicken. Wir erklommen auch den Hochsollingturm (ein Holzturm mit immerhin 33 Metern), durchfuhren den Mecklenbruch (ein Hochmoor mit Holzstiegen in der Nähe von Silberborn) und erklommen noch so manch anderen Turm, der am Wegesrand stand.
Hochsollingturm |
Mecklenbruch |
Insgesamt kann man sagen, Uwe hat
uns viele Sahnestückchen (ruhig auch wörtlich nehmen) präsentiert. Und wie gut
die Gruppe harmoniert hat, konnte man auch daran erkennen, dass wir uns nach
dem Radln noch zum leckeren Abendessen in Höxter verabredet hatten.
An dieser Stelle: Danke Uwe, für das super Guiding.
Tag 2 im Solling begann für Moni und mich mit einem leckeren Frühstück in der Altstadt von Höxter. Danach durften wir wieder die ersten 130 Höhenmeter hoch nach Fürstenberg erklimmen. Von hier ging es mit Randolf und Albert mit den Rädern Richtung Hochseil-Baumgarten in Silberborn. Dort angekommen empfing uns aber ein Schild mit „Ausverkauft“.
Nach einer kurzen Stärkung
radelten wir weiter nach Dassel, denn dort fand der 35. internationale
Sollinglauf (Berglauf) statt. Hier haben Moni, Albert und ich uns für die 13,5
Kilometer mit ca. 400 Höhenmetern (keine Ahnung, ob es wirklich so viel waren)
angemeldet.
Das „Rennen“ aus meiner Sicht war
sehr angenehm. Da ich mir meiner nicht vorhandenen Laufleistung bewusst bin,
habe ich mich wie immer ganz hinten im Feld angestellt. Moni und Albert trieb
es weiter nach vorne in der Startaufstellung.
Alberts Hände! |
ZIEL! |
Nach dem Startschuss habe ich
beide auch erst wieder im Ziel gesehen. Dort kam Moni mit 1:06:04 genau 31
Sekunden schneller als im Vorjahr an und konnte sich im Frauenfeld Platz 3
Gesamt und Platz 2 in der Altersklassenwertung sichern.
Moni Gesamt Platz 3 |
Auch Albert war weit, weit vor
mir im Ziel mit 1:10:12 und konnte sich über den 6. Platz in der Altersklasse
freuen.
Nachdem wir von Randolf und
Bertie im Ziel mit Weizen-Cola versorgt wurden, Monis Siegerehrung bejubelt
hatten, war es Zeit für den Rückweg. Immerhin warteten hier auf Moni, Randolf,
Albert und mich noch ca. 40 Kilometer mit dem Rad.
Albert zog es aber vor mit Bertie
im Auto die Rückreise anzutreten und so machten wir uns zu dritt auf. Unterwegs
kamen wir noch bei den Jungs vom Verpflegungsstand es Laufes vorbei. Wie im
letzten Jahr kann ich nur danke sagen für den „Zaubertrank-Bierbecher“ und den
super Service von euch.
Meine Helden der Verpflegung. |
Jedenfalls verlief die Rückfahrt
der untergehenden Sonne entgegen mit schweren Beinen etwas langsamer als die
Hinfahrt. Kaum auf dem Zeltplatz standen wir unter der Dusche und wenig später
lag Moni schlafend neben mir. Ich beschließe mal meine Laufzeit zu googeln und
kann es nicht fassen, ich habe meine Siegerehrung verpasst, ich bin doch
tatsächlich dank mangelnder Konkurrenz auf Platz 2 in der Altersklasse
gelandet! Und mit 1:25:45 habe ich Lauf-Legastheniker meine Zeit gegenüber dem
Vorjahr sogar um über 2 Minuten verbessert.
Tag 3 startet diesmal mit dem
Abbau des Dachzeltes und der Autofahrt nach Dassel. Hier steht der 13.
Schäferwerk Mountainbike Marathon an. Wir haben uns alle mit dem Namen „lekker
Käsekuchentruppe“ für die Langstrecke angemeldet.
Die Sonne strahlt und kitzelt an
den 27 Grad. Schlamm werden wir diesmal keinen abbekommen. Wie immer bei
solchen Events trifft man viele nette Menschen und so vergeht die Zeit bis zum
Start viel zu schnell.
Nach dem Start geht es hier
direkt in den ersten Anstieg und verdammt, die Beine sind nach den letzten
Radtagen verdammt „schwer“. Moni kommt damit scheinbar besser klar und zieht an
mir vorbei und außer Sichtweite.
Bertie |
Eddie |
Aber nach ca. 30 Minuten wurden
meine Treterchen wieder locker und mein Diesel fing richtig an die Pedale zu malträtieren.
Fahrer für Fahrer konnte ich einsammeln und dies obwohl ich definitiv noch in
meinem gemütlichen Langstreckenmodus fuhr. Ich glaube ich habe bei all der
Schwitzerei mit dieser Erkenntnis bis über beide Ohren gegrinst.
Albert |
Adrie und Randolf |
Und meine Freude wurde noch
größer, denn meine Augen meldeten meinen Schädelinnereien: „Moni
voraus!!!“ Und tatsächlich, nur 5 Fahrer
und vielleicht 300 Meter vor mir fuhr Moni am Berg. Ohne dass ich es befahl,
ackerten meine Beinchen plötzlich schneller und kraftvoller. Ich kam näher und
näher und versteckte mich immer hinter den anderen Fahrern, nicht, dass Moni
mich noch entdeckt und plötzlich anfängt zu fighten. Und ohne dass die Madam es
gemerkt hat, habe ich mich im Trail direkt hinter sie gesetzt. Mein Plan stand
fest, nach der nächsten kurzen Abfahrt gibt es eine 90 Gradkurve mit
anschließenden kleinen steilen Gegenanstieg, genau hier werde ich sie überholen
und abhängen.
Was nun folgt ist die Dummheit
und Arroganz pur. Um mein Überholmanöver perfekt zu machen, beschließe ich die
Timber-Bell (eine Klingel mit Verriegelung, die nur durch Erschütterung klingelt)
zu entriegeln um mit „klingelingeling“ an Moni vorbei zu düsen. Gleichzeitig
vermeldet mir mein Hirn aber, Achtung du musst auch schalten Frank! Und während
meine Hände nervös zwischen Klingel und Schalthebel unkontrolliert ihr Ziel
suchen, wird mir bewusst, es wäre besser gewesen beide Hände in der Kurve bei
knapp 30 Sachen im Gelände am Lenker zu lassen. Kurzum, mein Rad wirft mich ab
und ich schlucke Staub.
Ich schüttel mich, ich ärgere
mich, ich biege mein Lenkrad wieder zurecht und springe auf den Sattel. Die Gänge springen etwas, aber scheinbar alles
okay. Doch als ich an einem der nächsten Anstieg den kleinsten Gang einlegen
möchte, springt die Kette dank verbogenem Schaltwerk zwischen Kassette und
Speichen und bevor ich anhalten kann macht es unter mir „kling Klang Klong“ und
einige Speichen stellen ihren Dienst ein…DNF…ich beende noch die 3 Runde und
das war`s.
AUA, hält bis jetzt an...mimimimi |

So kann ich wenigstens noch etwas
von der Event-Atmosphäre genießen, Monis und Adries Siegerehrung entspannt
bejubeln, alle anderen im Ziel mit leckeren kalten Weizenbier empfangen und das
Kuchenbuffet plündern.
Frauenpower |
Adrie Platz 2 AK |
Was bleibt ist der 2. Platz
Gesamt von Moni, ein 2. Platz von Adrie in ihrer Altersklasse, viele nette
Gespräche, glückliche Gesichter der „lekker Käsekuchentruppe“, ein wirklich
gelungenes Event und viele Tränen von mir abends unter der Dusche beim Reinigen
der Wunden.
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