Sonntag, 18. Juni 2017

Transpyr - Kurzbericht zur letzten Etappe 


Nun ist es soweit, Start zur 7. und letzten Etappe. Heute ruft der Atlantik, aber 100 Kilometer mit vielen Höhenmetern wollen vorher noch überwunden werden. Der Start erfolgt diesmal Blockweise, da es über viele Kilometer technische Trails geht. 



Somit zog unsere Startgruppe zügig los und noch ca. 20 Mann stark wurde Tempo gebolzt. Schnell waren die ersten Fahrer der Gruppe vor uns eingeholt und noch kein Trail in Sicht. Ganz im Gegenteil, vor uns baut sich eine gigantische Rampe auf, Wiese und Steigungen jenseits der 15%. 



Oben angekommen gehen sie los, die Traumtrails. Aber Steine, Auswaschungen und das allgegenwärtige Dornengewächs machen die Wege zu anstrengenden Schmerzenswegen. Die Aussichten über die Berge beziehungsweise in die Täler ist gigantisch.



Es folgt ein Anstieg den wir weitestgehend nur schiebend bewältigen. Aber auch diese Schufterei wird mit mega Ausblicken und Trails belohnt. Diese kleinen Wege führen uns wieder in die Tiefe und dem letzten ernstzunehmenden Anstieg entgegen.



Mein Navi zeigt mir plötzlich einen fast senkrechten Höhenstrich an, ich vermute einen Anzeigefehler. Leider wie sich herausstellte kein Fehler, sage und schreibe 270 Höhenmeter auf 1.000 Meter Schotterstraße. Welches Auto kann eine solche Steigung überhaupt fahren?

Wir kommen an einem atemberaubendem Meer vorbei, ein Wolkenmeer. Und die folgenden Trails führen uns durch die Wolken hindurch ins Tal, welch schönes Gefühl. 



Es läuft richtig gut und die schwersten Trails liegen hinter uns. Wir donnern einen relativ einfachen Steintrail mit ca. 40 Sachen runter, der in einen Schotterweg mündet und plötzlich ohne Ahnung warum, fliege ich mit meinem Fahrrad durch die Luft und denke nur: Scheiße, das wird gleich wehtun. Die nachfolgenden Fahrer sammeln auf einer Länge von ca. 15 Metern meine Sachen ein und sichern gegen nachfolgenden Verkehr ab. Glück im Unglück, Fahrrad noch funktionsfähig! Körper, Adrenalin belebt das Geschehen, also ab aufs Rad und Vollgas weiter.



Bei der nächsten Pausenstation sieht mich eine Sanitäterin und begutachtet mich. Als ich mich von ihr abwende höre ich nur ein "Mama mia". Moni muss mir daraufhin den Rücken fotografieren und ja, er sieht nun so aus, wie man es sich bei dem Anblick des Trikots vorstellt. Der Helm ist zwar nun Müll, hat aber seinen Job perfekt erledigt.



Wir kommen an einem See vorbei und ich marschiere erstmal komplett rein, um die Wunden bissel sauber zu waschen. Ab jetzt heißt es runterkommen und die letzten Kilometer bis ins Ziel genießen. 



Der Duft des Meeres hängt bald in der Luft, doch sehen werden wir es wirklich erst wenige Meter vor dem Ziel. Was folgt ist eine freudentränenreiche Zielankunft mit Siegerehrung und Afterraceparty bis spät Abends.

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