Donnerstag, 21. November 2019

Von der A+A in Düsseldorf nach Peine

Schöne Radtour mit noch schöneren Aussichten.


Als Arbeitsschützer (ja, so nennen einige meinen Beruf) gibt es alle 2 Jahre eine Leitmesse in Düsseldorf. Die sogenannte A+A bietet einen Überblick über fast alles, was man sich in Sachen Arbeitsschutz vorstellen kann. So verwundert es auch nicht, dass auch mein Arbeitgeber dort einige Kollegen hinbeordert hat, um den bestmöglichen zukünftigen Schutz für alle Kollegen aufzutun. 


Einer unserer Top Servicepartner.

Cakehunter Eggert, eine Vorliebe spricht sich herum. 
Natürlich habe ich auch auf der Messe zu dolle an Kuchen gedacht.

So eine Messe ist aber auf Dauer alles andere als nur blödes Rumlaufen und so verwundert es wenig, wenn irgendwann der Kopf doller qualmt als die Füße. Und genau aus diesem Grund verlief die An- und Abreise zur Messe für mich unter dem Motto: Gemeinsam hin und einsam zurück. Was nichts anderes bedeutet als, dass ich nach dem Besuch vieler Messestände, unzähligen Gesprächen wirklich froh war mich nach 2 Tagen einfach früh morgens auf den Sattel setzen zu können. Somit kann mein Arbeitgeber sich nicht nur damit brüsten, den saubersten Stahl in Europa zu produzieren, sondern somit auch den Arbeitnehmer mit der wohl saubersten "Fern"-Abreise von der A+A gehabt zu haben. Und weil mir mein Arbeitgeber so gefällt, gibt es hier jetzt auch mal einen Imagefilm.



So ging es für mich bei Temperaturen um die 0 °C direkt vom Hotel ab auf den Ruhrradweg über 400 Kilometer Richtung Osten. Zum Glück auch direkt mit leichtem Rückenwind und zu meiner Überraschung nach dem Auflösen des Morgendunstes sogar mit einem richtig blauen Himmel. Sofort war ich von den unterschiedlichsten Farbenspielen entlang des Radweges freudig gefangen.








Unterwegs gab es mal schöne Brücken zu bestaunen, Wildgänse, die nur unter schnadderdenden Protest den Radweg räumten oder einfach nur die Möglichkeit neben dem Surren des eigenen Bioantriebs dem Plätschern des Wassers zu lauschen.






So verging der Tag und mit der Dunkelheit kam auch der Hunger. Ein letzter Stopp in einer Tankstelle um „aufzutanken“ und eine Übernachtungsmöglichkeit zu ergoogeln. Wenige Kilometer weiter fand ich dann auch ein schönes Gasthaus mit leckerem Essen. Und ja, Familie Persching-Schneider, wenn ich wieder dort in der Ecke bin, übernachte ich bei euch, versprochen!








Am nächsten Morgen war die Welt um mich herum noch im eisigen Kleid gefangen. Also schnell und kräftig in die Pedale treten, um eine gewisse Grundwärme im Körper zu erzeugen. Ein letztes Mal quere ich die Ruhr und verlasse den flachen Ruhrtalradweg Richtung Möhnesee, um die Berge des Sauerlands zu erobern.






Kaum am Möhnesee angekommen, fällt mir ein Radwegschild auf. Hier gibt es ein Radweg-Knotensystem (RADELN NACH ZAHLEN) welches in einer Wabenform aufgebaut ist. Und das Beste daran, dieses Knotensystem zeigt mir eine perfekte Rad-Wegelösung quer durch das Sauerland bis rüber an die Weser auf. So folge ich ab nun blind den Anzeigen des Knotensystems und lande auf wunderschönen Bahntrassenradwegen.








Durch das schöne Möhnetal ging es bis Brilon. Hier hat mich ein Metzgereischild angezogen. Doch die Metzgerei gab es leider nicht mehr. Dafür war nun ein Schnellimbiss in den Räumlichkeiten, aber die offene Küche und die fehlende Fritteuse machten mich neugierig. Und die Neugier wurde mit richtig leckeren Nudeln und Hackbällchen belohnt.







So gestärkt zirkulierten meine Beinchen fast von alleine und meisterten auch den letzten richtigen Anstieg des Tages rüber ins Diemeltal und den schönen Diemelradweg. Der erneut blaue Himmel und so einige Schilder am Wegesrand ließen mich wild grinsend den Tag und so einige Schattenspiele genießen.







Der Weg führte mich durch wunderschöne Ortschaften und Landschaften, so manche Aussicht auf dem Radweg ist postkartentauglich. Mein absolutes Tageshighlight in all den Highlights war die untergehende Sonne. Denn diese tauchte das herbstliche Laub nochmal so richtig in kräftige Rottöne.










Es bedarf glaube ich keiner weiteren Erwähnung, dass mit Einbruch der Nacht auch wieder die Kälte Einzug hielt. Da konnte ich strampeln wie ich wollte, ich wurde nicht richtig warm. Irgendwo habe ich dann auch noch einen Wegweiser übersehen und stand plötzlich irgendwo im Wald. Schnell mal aufs Navi geschaut, einen Weg gefunden und ruckzuck war mir wieder warm. So ein Trail in der Dunkelheit mit schmalen Reifen kann für ganz schöne, dolle Körpererwärmung sorgen.




Kaum wieder auf dem eigentlichen Radweg, komme ich an einem Schild mit der Aufschrift Carlsbahn-Tunnel Südportal vorbei. Yeaha, ich verstehe, eine Abkürzung durch den Berg anstatt drüber oder drumherum. Ich schiebe mein Rad den steilen Stufenanstieg hinauf und lande vor einem großen abgesperrten Tunnel. Na toll, denke ich mir. Das hätten die auch auf das Schild schreiben können. Und erst jetzt beim Schreiben des Artikels habe ich gesehen, die Öffnungszeiten stehen auf dem Schild in der Überschrift. Aber wer liest schon Überschriften?







Egal, weiter geht die Fahrt und ich erreiche bei Bad Karlshafen die Weser. Das Lichterspiel in Karlshafen ist schon beeindruckend. Ich muss an meinen letzten Besuch hier denken und dem Vorkommnis in der Thermaldusche (Was da geschah? Steht HIER). So fahre ich trotz der nun allumfassenden Kälte mit einem süffisanten Grinsen weiter. Rein in die Naturparkregion Solling-Vogler. Hier an diesem Schild angekommen googele ich nach einem Zimmer und finde es im Hotel Steinkrug.






Nach einem überraschend guten serbischen Abendessen und leckerem Frühstück geht es wieder in den Sattel und es folgt zu meiner sehr großen Freude als erstes ein Trail runter vom Berg zurück an den Weserradweg. Von hier möchte ich über Bad Salzdetfurth zurück nach Peine.


Das Rad durfte in den Hotelflur.




So verlasse ich die Weser, bestaune das Schloss Bevern, genieße viele leere Landstraßen und so einige Wald und Wiesenwege. Ich bin etwas überrascht warum Moni heute ständig anfragt wo ich gerade bin. Erkläre es mir aber damit, dass sie daheim bestimmt ein leckeres Festmahl für mich bei der Ankunft bereiten möchte.







Egal, weiter geht es durch eine schöne Landschaft, vorbei an einer alten Telefonzelle hin zum Bike- und Outdoorpark in Bad Salzdetfurth. Denn hier möchte ich noch den neuen Flowtrail namens „Rollercoaster“ abfahren. Und nun verstehe ich auch warum Moni ständig gefragt hat, wo ich gerade bin. Denn als ich am Eingang zum Rollercoaster ankomme, steht da plötzlich Moni. Und sie steht da nicht nur, nein, es gibt auch warmen Glühwein und lecker Gebäck.






Glühweinzeit.

Und nicht nur dies, im Kofferaum hat sie auch noch ihr und mein Nicolai dabei. Also mein Rennrad einpacken und ab aufs MTB. Der angelegte Flowtrail macht richtig Laune. Warum die Kurven auch hoch zu geshapt sind, erschließt sich mir nicht ganz, aber ist wohl eine Ausrichtung und Anpassung für die E-Bikes. Wir jedenfalls haben auch ohne E-Motor dort unseren Spaß und düsen jubelnd über die Trails.


















Danke Maus für dieses schöne gemeinsame Ende meiner Tour.

Insgesamt waren es etwas über 400 Kilometer und ca. 2.800 Höhenmeter schönster Radgenuss. Die angefahrenen Radwege kann ich empfehlen. Der Abschnitt vom Möhnesee bis Brilon muss im Sommer bei blühenden Wiesen ein Träumchen sein, um mich davon zu überzeugen muss ich wieder hin. So ein Pech aber auch….

Gruß Frank

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen