Mad East - Kuchenplatte |
Hier mal die Aufklärung warum ich
begriffen habe, das ich abnehmen sollte: Um schneller am Verpflegungsstand sein
zu können, um dort länger bleiben zu können und mehr futtern zu dürfen!
„Ach, so schlimm ist ein bissel mehr Speck auf
den Hüften nicht, dafür kommst du ja auch schneller den Berg runter!“
„Was du hochzus verlierst, holste
in der Abfahrt mit dem Gewicht wieder raus!“
So, oder so ähnliche Sprüche höre
ich oft und habe mir damit auch schon oft mein Gewicht im Sinne des Sports
schön geredet. Aber wie sagt Danny Götze vom Nordharzer-Racing-Team so schön,
am Ende des Tages zählt nur Watt pro Kilo. Auch hinter meiner ersten
Leistungsdiagnostik stand da eine Zahl. Lasst es mich so sagen, die Watt waren
ausreichend vorhanden für`n Hobbytreter, die Kilos aber eben auch.
Doch was bedeutet es nun wirklich
in Zeiten, Zahlen, Metern wenn man mehr Kilo am Bike oder den Hüften
rumschleppt? Eine gewisse Grunddiät habe ich auf die Schnelle nach dem Motto
Carbon statt Kondition schon hinter mir. Leider war der Carbon-Rahmen da
anderer Meinung und verweigert mit Skelettkrankheiten in Form von Brüchen
seinen Dienst.
Hält noch immer... |
Die Grundfragen, die ich mir also
gestellt habe: Wie viel mehr Watt müsste ich treten, um einen Berg
gleichschnell wie ein Hungerhaken hochfahren zu können? Oder hole ich einen
Food-hater in der Abfahrt wirklich wieder ein, dank meiner Masse?
Um mir das zu verdeutlichen
mussten zuerst feste Laborversuchsbedingungen geschaffen werden. Mein
Versuchsberg hat auf der einen Seite eine 10 Kilometer lange gleichmäßige 5%
Steigung und auf der anderen Seite 10 Kilometer Abfahrt mit 5 % Gefälle. Wetter
ist windstill und alle „Fahrer“ haben die gleichen Reifen und Bikes. Jeder
„Fahrer“ tritt genau 200 Watt und genau 90 Umdrehungen. Jetzt noch die Fahrer
mit Gewichten füttern und ab geht die Rechenlutzi.
Mein Ursprungsgewicht für diese
Erkenntnis lag bei 108 Kilogramm nach dem Weihnachtsfeiertage-Gänsewettessen.
Als solcher hätte ich den Berg in 57:08 abgeradelt mit 10,5 km/h und ca. 745
kcal Energieverbrauch. Ein 80 Kilo Fahrer würde allerdings nur 45:27 brauchen
und durchschnittlich 13,2 km/h fahren. Was bedeuten würde, wenn der leichte
Fahrer oben ist, muss ich noch 2045 Meter den Berg hoch radeln, er ist also
sagenhafte 27 % schneller bei gleicher Leistung.
gerechnet wurde mit einem 10 Kilo Bike |
Um also genau so schnell oben
sein zu können wie der Kuchenverzichter, müsste ich anstatt 200 Watt, 258 Watt
durchgehend treten. Satte 29% mehr, kein Wunder dass ich oben immer mehr Hunger
habe als andere! Der einzige Vorteil für mich in diesem Moment, ich würde ca.
200 kcal mehr verbrennen.
Doch wie sieht es nun aus wenn es
abwärts geht. Immerhin ist doch klar, Masse zieht nach unten. Ausgehend von
meinem Ursprungsgewicht 108 Kilo würde ich einem 80 Kilo Fahrer 39 Sekunden
abnehmen auf der 10 Kilometer Abfahrt. Das würde bei einer rechnerischen
Fahrzeit von 12:41,1 Minuten bedeuten, ich würde mit 47,3 kmh den Berg runter
kommen. 488 Meter dahinter wäre der Fahrer mit dem Vogelfutter zum Frühstück.
von wegen Masse siegt... |
Bei einer 10 Kilometer langen
Auffahrt wie in diesem Rechenbeispiel würde ich also am Berg 2045 Meter zurück
fallen und in der Abfahrt wieder 488 Meter aufholen. Im Ziel wäre ich also nur
1557 Meter hinter dem schmalen Hering. Hört sich nicht viel an, aber in Zeit
würde dies bedeuten, der schmale Fahrer hätte ca. 11 Minuten mir das beste
Stück Kuchen weg zu futtern. Er würde nach 58:47 Minuten im Ziel sein, ich
hingegen erst nach ca. 70 Minuten. Ein Zustand der nicht tolerierbar ist.
Da Abnehmen kaum Spaß macht werde
ich versuchen alle anderen vom Kuchen zu begeistern. Ich meine etwas entgegen
kommen müssen die schnellen Fahrer mir ja wohl auch…
hin und wieder funktioniert meine Taktik und ich kann die anderen zu großen Taten überreden! |
Wer sich mal ausrechnen möchte
wie schnell man im Verhältnis zu anderen ist, oder was es bringt am Fahrrad
einige Gramm für tausende von Euro
abzuspecken, kann dies auf den Seiten von Kreuzotter sehr einfach
nachvollziehen.
Fest steht, mein Kampf demnächst
mehr Zeit für Kuchen zu haben hat begonnen!
Ich werde weiter berichten!
Ich werde weiter berichten!
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