Montag, 16. Juni 2014

Ardennen Trophy - La Reid - immer wieder Geil



Zielankunft der Kleinsten wird hier GROß zelebriert


Mit Marco war ich in den Ardennen und kann nur sagen Pfingsten 2015 – ich bin wieder am Start. Zum 25. Geburtstag der Veranstaltung haben wir pro Person 20,- € Eventgebühr bezahlt.Dafür gab es ein T-Shirt, Übernachtung, BBQ-Grillparty, guten Morgen Kaffee, mega Verpflegung und Trails, Trails, Trails die sogar die Beskiden vor Neid erblassen lassen. Dazu ein Orga-Team mit einer guten Laune die zur Entspannung des Herzkreislaufesystems dient. Und diese Entspannung braucht man auch wenn man die Kinderrennen hier erleben darf. Nach 2 Minuten sagte Moni und ich letztes Jahr zur Kinderstrecke: „Oje hoffentlich müssen wir da nicht runter!“ – bei Marco dauerte es 60 Sekunden bis zu dieser Aussage. Doch nun genug von mir, Marco hat diesmal einen Gastbeitrag geschrieben und ich kann nur noch sagen: Danke für dieses schöne Event, danke für diese Strecken, danke für die nette Begleitung durch Marco.


Streckenabsicherung hat in Belgien einen anderen Stellenwert! Sport geht vor Autofahrer...

 
Spaß

und endlose Laubengänge



Gastbeitrag von Mitvelohero Marco:

Am Pfingstsamstag ging es nach dem CC-Rennen in Kollerbeck für Frank und mich in Richtung Belgien in die Ardennen. Angekommen im kleinen belgischen Ardennen-Örtchen La Reid schlugen wir im Dunkeln unser Nachtquartier auf einer zum Camping freigegebenen Wiese auf.

Auf den Anhöhen von La Reid

Der Sonntag begrüßte uns zunächst freundlich mit Sonnenschein.  Nach dem Frühstück und einem kleinen Regen-Intermezzo fuhren wir aufs Eventgelände. Noch war nichts los und so haben wir dort erstmal einen vom Organisations-Team gesponserten Kaffee in der Sonne degustiert. Langsam schlugen die ersten Kids mit ihren Familien auf, um bei den Kinderrennen teilzunehmen. Hier habe ich eins gelernt: Wer wissen will, wo die MTB-Profis von Morgen gemacht werden, der muss zu den Kinderrennen nach Belgien fahren. Es hat mich beeindruckt, mit welcher Professionalität dort das Biken bei den Kids betrieben wird. Hingefallen? Schramme? Ach was!
Hopopopopopp!!! Rauf aufs Rad. Allez, allez, allez!!! So einen Enthusiasmus habe ich noch nie erlebt.

schöne Landschaft

schöne Strecken
schöne Bäche


Nach den Kinderrennen haben wir eine kleine Tour unternommen und die Gegend erkundet. Nach einer Mittagspause in einer Fritterie mit belgischen Frites und Hamburger gings auf Strecken des Marathons durch die wunderschöne Landschaft der Ardennen. Hier muss ich gestehen, dass ich Belgien einfach unterschätzt habe. In dieser tollen Landschaft gibt es ein endlos scheinendes Netz an Singletrails durch Wälder, Hügel und Täler. Und keinesfalls sind diese harmlos, wie es die vielen Laubengänge und schönen Gärten vermuten lassen. Es geht oft knackig bergan und technisch bergab und dabei fast nur auf den von MTBikern geliebten Singletrails.

so ähnlich sah es aus, leider hatten wir beim BBQ keine Kamera dabei. Bild von http://www.usa-kulinarisch.de


Abends begaben wir uns zur Pasta-Party wieder aufs Eventgelände. Aber, Pasta gabs nicht! Dafür gabs jede Menge Gegrilltes und viele selbstgemachte Salate und Brot. Hier konnte nach Herzenslust geschlemmt werden. Und zu unserer Überraschung war es kostenlos. Genial.

Besucher der Nacht - Hagelkörner

Die Nacht brachte ein heftiges Gewitter. Ringsum zuckten pausenlos Blitze, es regnete wie aus Kübeln und dann kam noch der Hagel mit haselnussgroßen Hagelkörnern, die auf mein Zelt und auf Franks Bus trommelten. Zugegeben, so ganz geheuer war mir das nicht.

Ja, ja so GROß waren die Teile...frühstücke mal weiter


Montag = Marathontag:

Frühstück auf Belgisch


Als wenn letzte Nacht nichts gewesen wäre, schien schon am frühen Morgen die Sonne und heizte mein Zelt auf. Frank ist auch schon aufgestanden um beim Bikeservice sein Hinterrad richten zu lassen. Angezogen, gefrühstückt, Bike fertig gemacht und ab zum Startort in La Reid. Mehr als 1000 Starter haben sich hier eingefunden um auf die unterschiedlichen Distanzen von 25km, 50km, 75km oder die 100km zu starten.

Bikeservice - da Franks Bike bei der Vortagestour sehr gelitten hat.

Kostenloser Kaffee, da wir die ersten waren.


Frank und ich nahmen beide die 100km in Angriff. Wir ließen es langsam angehen. Dies war eine gute Entscheidung, denn der Tag verlangte uns alles ab. Die ersten Kilometer verliefen harmlos, als ob jemand damit über die noch folgenden Gemeinheiten der Strecke hinwegtäuschen wollte. Der Regen der Nacht hat mehrere Wege zu meterlangen braunen Schlammlöchern verwandelt. Deshalb gab es besonders am Anfang des Rennens mehrere Staus. Frank konnte sich hier besser platzieren als ich, sodass er für einige Zeit außer Sichtweite war. Die ersten 25km waren schnell rum und die erste Verpflegungsstation war erreicht. Hier traf ich auch wieder Frank. Da ich mich an Verpflegungsstationen meist nur kurz aufhalte bin ich auch vor Frank ins weitere Rennen gegangen. Von nun an haben wir uns nicht mehr getroffen.

warten auf den Start

und es werden mehr und mehr und weit über 1.000 Fahrer



Eigentlich fing der Marathon jetzt erst richtig an. Es kamen die ersten giftigen Anstiege und die Hitze. Diese versuchte ich möglichst locker hochzukurbeln. Aber locker reichte hier nicht. Rutschiger Matschboden und aufgeweichte Wiesen ließen ein "lockeres Fahren" nicht zu,  weder bergauf noch bergab. Aber genau das machte richtig Spaß. Kleine Wege, die nicht zum Radfahren gemacht sind, Schlammlöcher durch die kein normaler Mensch fahren will, Anstiege, die einem die Oberschenkel versäuern, Serpentinen, in denen man nur fokussiert ist, die richtige Linie zu fahren und Flussdurchfahrten, bei denen niemand mit trockenen Schuhen durchkommt. Kaum Asphalt und keine Schotterpisten zum Tempobolzen. Mountainbiken in seiner Reinstform. Diese Trail-Euphorie beflügelte mich viele KM. Neben der Strecke habe ich regelmäßig Fahrer gesehen, die mit technischen Defekten oder Krämpfen zu tun hatten.
 

So sah es auf der Strecke aus


Langsam machte mir die Hitze mehr und mehr zu schaffen. Auf Wiesen und Feldern fuhr man wie durch einen Backofen. Leider habe ich auf den letzten 60Km eine meiner beiden Trinkflaschen verloren. So musste ich mit nur einer Flasche auskommen. Das Fahrerfeld war zu dem Zeitpunkt schon weit auseinandergezogen. Ich traf nur noch wenige Fahrer auf der Strecke, sodass ich mich selbst die vielen Trails hinaufmotivieren musste.

Spaß an der Sache ist wichtiger als jede Platzierung!


Auf den letzten 10Km waren noch einige Steigungen zu nehmen. Im Schlussanstieg bin ich dann noch im Wiegetritt durch den Wald geklettert. Kleine belgische "Fans" feuerten mich an, so dass ich noch einen Angriff fuhr und versuchte meinen Vordermann einzuholen. Mit dem Angriff habe ich wohl den Nerv der Fans getroffen, die sich mit Anfeuerrufen und schreien gegenseitig überboten. Mir schoss das Adrenalin ins Blut und sprintete die letzten 100m ins Ziel. Angriff war nicht erfolgreich, aber dafür mein Rennen in den Ardennen.

75 Kilometer, mehr gingen nicht und doch mal wieder zufrieden

Im Ziel empfing mich schon Frank. Er hat sich wegen der Hitze während des Rennens für die 75km entschieden. Er hat sich damit zwar 25km gespart (Anmerkung von Frank, dafür aber Kollerbeck gefinisht...gell Marco!), hat seine Distanz aber auf der anspruchsvollen Strecke durchgezogen und eine gute Zeit von 5:42h erzielt. Damit belegt er den 295. Platz gesamt bzw. den 118. Platz in der Altersklasseund landet damit im guten Mittelfeld.

100 Kilometer und fast jeder davon auf Trails! Marco entschuldigt sich bei mir da er mir es vorher nicht glaubte!


Auch mit meiner Fahrzeit von 7:12 h bin ich zufrieden, vor allem weil von den ca. 450 Startern auf der Langstrecke ca. 200 Fahrer aufgegeben haben.
Somit sind von 10 deutschen Fahrern nur zwei auf der Langstrecke ins Ziel gekommen. Der schnellste Deutsche war eine Eule :-). Als 165. bin ich somit im vorderen Mittelfeld platziert.

Als Finisher bei diesem Marathon darf man sich STARK fühlen


Ich bin noch nie so einen harten Marathon gefahren. Am ehesten kommt er dem von St. Wendel im Saarland gleich. Aber die Ardennes Trophy hat einfach mehr wilde Trails und ein sehr einmaliges und wildes Terrain zu bieten. Ich bin begeistert und garantiert nicht zum letzten Mal hier.
Die Organisation des Rennens war perfekt und das Team Hilfsbereit. Das Essen am Vorabend des Rennens war lecker und dieses Mal, evtl. wegen der 25. Austragung, kostenlos. Wir konnten kostenlos campieren und hatten mit dem unmittelbar benachbarten Sportlerheim auch die Möglichkeit zu duschen.
Das Kinderrennen am Vortag hat mir gezeigt, wieviel Herz und Leidenschaft in den belgischen Kids und Eltern für das Mountainbiken stecken.

Die L'Ardennes Trophy in La Reid bleibt für mich in bester Erinnerung.

Anmerkung von Frank: Nächstes Jahr wieder, haltet euch Pfingsten frei! 

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