Rückblick von Pummel
Grand Raid 2012 – die pure
Kuscheltierquälerei!!!
Von Pummel
onTour:
„Och nee,“
denk ich mir „nicht schon wieder Rad fahren. Immer dieser Dreck im Gesicht. Ich
will lieber wieder auf eine Kreuzfahrt!“. Doch alle Proteste bringen nichts,
ich lande wie immer im Auto auf der Mittelkonsole zwischen Moni und Frank. Zu
meiner Überraschung fahren die beiden diesmal nicht Richtung Harz, sondern in
den Süden. Na, das kann ja doch mal was anderes werden.
Sonnenuntergang im schönen Wonnegau |
Nach einer
gefühlten Ewigkeit biegen wir von der Autobahn ab und halten in einem Dorf
namens Kriegsheim. Kaum angekommen werde ich geknuddelt und gedrückt und muss
mit den Einheimischen Bier und Schierker Feuerstein trinken. Einer der
Einheimischen scheint der Papa von meiner Mama zu sein, hoffentlich geht mir
der Pelz im Alter nicht so aus wie den Beiden!
Einheimische... in dem Dorf Kriegsheim |
Mitten in
der Nacht (4:30 Uhr) werde ich geweckt und von einem Pelztier beschnuppert, „Kollege,
du kannst froh sein das ich noch müde bin und noch immer einen sitzen habe…“
Hicks, lass mich schlafen... |
Ich schlafe im Auto wieder ein und Träume von den schönen Wäldern und Bergen, Seen mit viel Fisch und leider träume ich auch immer wieder von der „Kuscheltierquälerei“ in Benneckenstein.
Meine Freunde warten auf ihre Befreiung |
Nur gut, dass ich in meinem Traum alle befreit habe und an die Rad fahrenden Kinder verteilt habe. Ich träume von einem verschlafenen Ort mit lauter Mountainbikern in den Bergen.
Heremance um 5:00 Uhr, Stimmung unbezahlbar |
Ich träume
von den Frauen, die stehen bleiben und mir den Pelz kraulen. Ich träume von
einem abartigen Abhang, den wir gerade runterfahren und, und äh was ist das?…bin
ich wach, ist das gar kein Traum? AHHHHHHHH Hilfe,….ich werde gerüttelt und
geschüttelt, der Schotter fliegt mir ins Geischt. Staub überall Staub. Wir
fahren an Bikern vorbei und andere kommen mit bösem Blick und überholen uns.
Irgendwo in den Bergen bei Evolene |
Ich will nicht hier hinten in der
Tasche stecken, ich will sehen was auf uns zu kommt. Wieso fahren wir nun noch
höher? Hallo Frank, wie hoch willst du noch? Hubschrauber kreisen über uns und
machen Bilder.
Filmcrew des Grand Raid |
La Vielle, letzte Verpflegungsstelle vor dem Pass |
Die Tischform erinnert
sehr an einen Schweinetrog und irgendwie benehmen sich hier auch sehr viele
entsprechend. Der Veranstalter hat diese Tischform wohl mit jahrelanger
Erfahrung entwickelt.
Der Trog!!! |
Weiter geht es nun über eine Almwiese auf eine steile Bergflanke zu.
Hier sieht der Pass wirklich noch Harmlos aus |
Da soll es hochgehen? Quatsch! Frank was ist los? Warum steigst du vom Bike ab? Los, quäl dich mal! „Fauler Sack“ denk ich mir, jetzt schiebt und trägt er das Bike.
weiter, immer weiter |
Langsam aber sicher wird mir angst und bang mit dem Blick aus meiner Rückentasche in den Abgrund. Oh oh Frank. Halt dich bloß gut fest. Viele Leute stehen hier mit Kuhglocken und schreien aus irgendwelchen Gründen Frank mitten ins Gesicht „Alléz alléz Frank, alléz alléz".
fast oben auf 2.800 Meter |
Ich denk mir
nur „Kerle, halt dich gut fest. Ja nicht abrutschen.“. Nach einer gefühlten
Ewigkeit kommen wir an einem Schild mit der Aufschrift „Pas de Lona“ vorbei.
Hier oben ist wohl das Bärenparadies. Blauer Himmel, weite Wiesen an schönen
blauen Seen.
ohne weitere Worte |
He Frank,
komm lass uns hier mal Pause machen. Nein, nicht wieder aufsteigen, och nö… Und
weiter geht es.
12 Kilometer Abfahrt |
Was nun
kommt kann ich nicht beschreiben, es geht viele Kilometer über brutale
Steintrails, durch Flüsse an kreischenden Menschen vorbei.
Flussquerung in der Abfahrt |
Haben die alle Angst vor Bären? Ich sehe wie die Satteltasche von Frank abfällt, aber er fährt weiter. Na, er hat es aber eilig. Wir fahren an vielen Bikern vorbei, die uns am Berg überholt haben, tja da staunen die Männer wenn sie einen Bären sehen.
Waschstation im Zielort Grimenz |
Irgendwann
ist das ganze Gerüttel und Geschüttel vorbei. Wir fahren mit dem Bus zu unserem
Zelt und gehen erst mal den Staub abwaschen.
Badesee am Campingplatz |
Auf dem Rückweg machen wir wieder halt in diesem Kriegsheim, diesmal schnappe ich mir dieses Katzenvieh und lass mich überall hinbringen.
Mein Tiertaxi!!! |
Zu meiner Überraschung ist
Benjamin ein ganz lieber und wir „Chillen“ später noch ein bissel zusammen ab.
Beim Chillen fragt mich Benjamin ob ich eine Ahnung hätte warum die Menschen ihn manchmal Adolf nennen. Ich sag nur; „Nö, der Schnurrbart steht dir aber gut!“ |
Doch leider
geht auch der Tag vorbei und wir fahren weiter nach Peine. Na immerhin habe ich
meine Ruhe und kann mich in meinem Körbchen ausruhen.
In meinen
Träumen höre ich nur wie Frank zu Moni sagt, „Nächstes Wochenende nach Schierke
zum Endurothon?“ Ach egal, das überlebe ich auch noch und dann geht es ab nach
China!!!!
So durfte ich den Grand Raid erleben |
Euer Pummel
Ein kleiner aber doch sehr wichtiger Nachtrag!!!
Ein guter Freund musste leider am 19.02.2013 gehen, Scheiß
Tumore. Doch ich trauere nicht, ich freue mich das er es scheinbar ohne
Schmerzen hinter sich hat. Doch vermissen werde ich ihn und seine
zutrauliche Art.
Benjamin |
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