Freitag, 10. Januar 2014

Was treiben Radsportler eigentlich im Winter?



Was treiben Radsportler eigentlich im Winter?


Brocken
In diesem Winter bis jetzt: Auf den Winter warten!

Aber einige kalten Tage mit Schnee gab es ja doch schon, selbst hier im flachen Peiner Land. Aber selbst wenn das Wetter derzeit eher mild ist, verabschiedet sich die helle Tagesphase derzeit recht früh und somit muss man seinen Rad-Enthusiasmus anders ausleben.

Nachts am Wasser entlang...
...endet auch mal im Wasser!
Liebgewonnen habe ich hierbei die Nachtausfahrten, ob alleine oder in der Gruppe ist hier kaum ein Unterschied. Alleine gibt es nur sich selbst, die Atemgeräusche und das Surren der Kette und eine kleine beleuchtete Welt direkt vor einem. Optimal ist man mit einer Lampe auf dem Helm und einer weiteren am Lenker ausgestattet. So kann man selbst die Trails in tiefster Dunkelheit rocken. Bei einer meiner ersten Trail-Nachtausfahrten, die mich um 0:00 Uhr auf den Brocken bringen sollte, hatte ich nur eine Lampe am Lenker. Das Problem dabei ist, man kann nicht einfach mal nach links oder rechts in den Wald leuchten. Leider habe ich es versucht als neben mir im Wald etwas geknackt hat. Lenker rumgerissen um zu leuchten und zack lag ich auf dem Boden. Ein Erlebnis war es trotzdem, alleine die Augenpaare, die einem aus dem Wald hell erleuchtet anschauen.


Gruppennachtausfahrten sind da anders. Sie bieten mir aber eine Lichtschau, bei der ich schon des Öfteren vergessen habe, nach vorne zu schauen. Ich finde es total schön, wenn an einem Hang oder auf einer Wiese die einzelnen Lichtkegel wie Glühwürmchen ihren Weg durch die Landschaft suchen. Gruppennachtausfahrten könnten auch unter dem Motto „Gemeinsam Einsam“ stattfinden. Man fährt zusammen los, wartet an den Wegegabelungen auch aufeinander. Doch sobald man wieder im Sattel sitzt reduziert sich die Welt auf den kleinen Lichtkegel vor einem.

Meine "Freie Rolle"
Aber nachts ist es kühl und feucht draußen und um dies zu umgehen, habe ich uns dieses Jahr eine freie Rolle für unseren Keller gekauft. Das Schöne daran, man kann Straßen und Wege auf dem Rechner nachfahren, doch trocken ist man da lange nicht. Nach nur 10 Minuten auf der Rolle habe ich mehr geschwitzt wie im Sommer 2012 beim gesamten Grand Raid zusammen. Die Anfänge auf der Rolle haben aber irgendwann mal einen eigenen kleinen Bericht verdient, immerhin musste Moni mein Blut sogar von der Tapete abwischen. Mittlerweile empfinde ich es als sehr schöne Sache sich einfach mal nachts auf das Rad setzen zu können und durch die digitalen Dolomiten zu pedalieren. 

Ziel erreicht
2011 habe ich „mir“ auch ein Rudergerät zugelegt. Allerdings hat das Teil erst mal alleine und nach den ersten Rudereinheiten auch unbenutzt im Keller sein Dasein gefristet. Einfach und simple zu anstrengend! Irgendwann in diesem Jahr habe ich aber bei einem Freund via Facebook ein Bild entdeckt. Diese dort abgebildete Leistung mit dem Rudergerät fand ich phänomenal und hatte somit ein Ziel. Es hat aber fast 2 Monate gedauert bis auch ich mit dieser Leistung gleichziehen konnte, aber ich hab es geschafft und 15.000 Meter gerudert in 60 Minuten. Und seitdem gehört das Rudergerät zu einem sehr oft gebrauchten Gegenstand. Eine typische Einheit beinhaltet dann 15 Minuten Einrollen auf dem Ergotrainer, 30 Minuten Rudern und dann wieder 15 Minuten Ausrollen auf dem Ergo.

Staubfänger Hantelgewichte
Natürlich gibt es auch Hanteln im Keller, aber die sind irgendwie so schwer. Andere Gerätschaften die der „Bodybalance“ dienen benutze ich da schon lieber und wenn es der Korkenzieher ist, der mich zu einem guten Tropfen bringt.
Schuhe bleiben so wenigstens sauber

Im Oktober gab es parallel zum Prison Break auch eine Laufveranstaltung auf dem Gelände und irgendwie habe ich da wieder Lust auf Cross-Laufen bekommen. Ruck zuck habe ich mir dann um meinem Ego einen weiteren Schub zu geben neue Laufschuhe, Hose und Hemd bei Outdoor 33 bestellt. Was soll ich sagen, alle 3 Dinge liegen noch unbenutzt im Keller und warten auf ihre Verwendung. Zum Glück gibt es da ja noch die guten Vorsätze für 2014! 

Spinning
Eine weitere Möglichkeit ist da noch das Spinning, also innen auf einem „Ergotrainer“ mit Schwungrad trainieren. Eine Sache, die mir richtig Spaß macht, wenn das Wetter draußen nichts anderes zulässt und die Musik meinem Geschmack entspricht. Der Hauptgrund warum mir Spinning aber Freude bereitet ist das Gemeinsame. Man trifft andere Leute, die sich aus welchen Gründen auch immer quälen, aber zusammen leiden ist einfacher wie alleine daheim.

„Winter“ ist aber auch die Zeit des Biathlons und so haben wir uns Karten für Biathlon auf Schalke gegönnt, um mal andere beim Schwitzen zu sehen. Eine Veranstaltung mit Rahmenprogramm von 11:00 Uhr bis 22:15 Uhr und danach geht die Apres Ski Party erst richtig los. Die Stimmung im Stadion war genial und plötzlich saß auch ein Moderator neben uns, der Moni dann mit „Monika Janzen, die 12 Std- Mountainbike Europameisterin aus Peine“ ankündigte und schon waren wir auf dem großen Leinwänden im Stadion zu sehen. Mir ist außer blöd zu grinsen und mit dem Moderator ein „Feigling“ zu trinken, keine Aufgabe zugefallen. Was soll ich sagen, ich habe meine Aufgabe erfüllt! 


Die Stimmung bei diesem Event ist aber genial und was dann im Stadion abgeht, kann man nicht beschreiben. 50.000 Biathlon-Fans springen auf, wenn der führende Sportler durch den Tunnel ins Stadion kommt, begleitet von ohrenbetäubendem Lärm wird er zum Schießstand gepusht. Doch sobald der Athlet das Gewehr von der Schulter nimmt, lädt, entsichert und einen letzten Atemzug nimmt kann man eine Stecknadel im Stadion fallen hören. Die Last, die auf den Schultern des Sportlers ist, ist abartig. 50.000 Menschen konzentrieren sich auf einen kleinen schwarzen Punkt. Ein Treffer ist ein kollektiver Erfolg des ganzen Stadions, ein Fehler die Enttäuschung einer Nation begleitet mit einem 50.000fachen ohhhhhhhh! 

Bärenlandschaft

Seebecken

Auch ein Besuch im Zoo kann zu dieser Jahreszeit sehr schön. Wir haben uns für einen Besuch im ZOOM entschieden. Hier gibt es Gehege, die nicht nach Gehege aussehen und einen Unterwasserglastunnel durch`s Seehundebecken, der zum Verweilen einlädt. Nilpferde, die 20 Zentimeter nur durch ein Geländer getrennt vor einem durchs Wasser schwimmen und ein Tropenhaus in dem Flughunde einem wenige Zentimeter vor dem Gesicht rumbaumeln. Hier ist der Name „Erlebniswelt“ gerechtfertigt und der doch recht hohe Eintrittspreis voll und ganz okay. 

Im Wassertunnel
Neben all den Dingen fahren wir aber natürlich auch noch Fahrrad. Um einen Grund zu haben nicht ganz in den Winterschlaf zu fallen haben die MTB-Eulen auch eine kleine Rennserie rund um Peine aufgelegt bei der jeder mitmachen kann, der ein geländetaugliches Rad sein Eigen nennt oder das IBC-Forum den Winterpokal ins Leben gerufen. 

Bleibt zu hoffen, dass der Winter nicht wie letztes Jahr einfach nur verspätet anfängt und noch später wieder aufhört. 
Freundschaftsschlösser am Burgberg

In diesem Sinne,
2014 hat angefangen und es gibt viel zu tun, radeln wir es an!
Geschichtsunterricht am Brugberg

Und da das Wetter selbst im Harz noch herbstlich mild ist haben wir uns zu einer schönen kleinen entspannten Tour am ersten Wochenende im neuen Jahr in Bad Harzburg zum radeln verabredet. Hier ging es bei bestem Wetter zu 7. fröhlich los in den ersten Anstieg hoch zum Burgberg. Dort gab es von Axel erst mal eine Geschichtseinheit zum Thema Bismarck und Bad Harzburg bevor es wieder runter ins Stübchental ging. Hier folgte der Aufstieg zum Luchsgehege, einer schönen flotten Abfahrt ins Eckertal und einem Aufstieg zur Rangerstation. Da diese leider wegen Krankheit geschlossen hatte ging es zum Molkenhaus um dort mit den „Hirschen“ zu speisen. 
Axel`s und Stefan`s "Kaffee"

Wir waren zum 2. Mal im Molkenhaus und hatten zum 2. Mal richtig leckeres Essen zu fairen Preisen auf dem Teller. So gestärkt ging es über kleine Trails zurück zum Auto und in die Heimat, danke für die schöne Tour. Hier folgte am nächsten Tag der 3. Lauf der WTRS.
Blick aus dem Molkenhaus

Jetzt gilt es die Ski zu wachsen und langsam aber sicher auf die Dolomiten vorzubereiten. 

Bis dann, Frank

Links:

1 Kommentar:

  1. ohhhh ja, die freie rolle, da habe ich auch blut an einem regal gelassen und nicht nur 1 mal. :-)
    wieder ein schöner bericht.

    AntwortenLöschen