Schöne Radtour mit noch schöneren Aussichten. |
Als Arbeitsschützer (ja, so
nennen einige meinen Beruf) gibt es alle 2 Jahre eine Leitmesse in Düsseldorf.
Die sogenannte A+A bietet einen Überblick über fast alles, was man sich in
Sachen Arbeitsschutz vorstellen kann. So verwundert es auch nicht, dass auch
mein Arbeitgeber dort einige Kollegen hinbeordert hat, um den bestmöglichen
zukünftigen Schutz für alle Kollegen aufzutun.
Einer unserer Top Servicepartner. |
Cakehunter Eggert, eine Vorliebe spricht sich herum. |
Natürlich habe ich auch auf der Messe zu dolle an Kuchen gedacht.
So eine Messe ist aber auf Dauer
alles andere als nur blödes Rumlaufen und so verwundert es wenig, wenn
irgendwann der Kopf doller qualmt als die Füße. Und genau aus diesem Grund
verlief die An- und Abreise zur Messe für mich unter dem Motto: Gemeinsam hin
und einsam zurück. Was nichts anderes bedeutet als, dass ich nach dem Besuch
vieler Messestände, unzähligen Gesprächen wirklich froh war mich nach 2 Tagen
einfach früh morgens auf den Sattel setzen zu können. Somit kann mein
Arbeitgeber sich nicht nur damit brüsten, den saubersten Stahl in Europa zu
produzieren, sondern somit auch den Arbeitnehmer mit der wohl saubersten "Fern"-Abreise von
der A+A gehabt zu haben. Und weil mir mein Arbeitgeber so gefällt, gibt es hier
jetzt auch mal einen Imagefilm.
So ging es für mich bei
Temperaturen um die 0 °C direkt vom Hotel ab auf den Ruhrradweg über 400
Kilometer Richtung Osten. Zum Glück auch direkt mit leichtem Rückenwind und zu
meiner Überraschung nach dem Auflösen des Morgendunstes sogar mit einem richtig
blauen Himmel. Sofort war ich von den unterschiedlichsten Farbenspielen entlang
des Radweges freudig gefangen.
Unterwegs gab es mal schöne
Brücken zu bestaunen, Wildgänse, die nur unter schnadderdenden Protest den
Radweg räumten oder einfach nur die Möglichkeit neben dem Surren des eigenen
Bioantriebs dem Plätschern des Wassers zu lauschen.
So verging der Tag und mit der
Dunkelheit kam auch der Hunger. Ein letzter Stopp in einer Tankstelle um
„aufzutanken“ und eine Übernachtungsmöglichkeit zu ergoogeln. Wenige Kilometer
weiter fand ich dann auch ein schönes Gasthaus mit leckerem Essen. Und ja,
Familie Persching-Schneider, wenn ich wieder dort in der Ecke bin, übernachte
ich bei euch, versprochen!
Am nächsten Morgen war die Welt
um mich herum noch im eisigen Kleid gefangen. Also schnell und kräftig in die
Pedale treten, um eine gewisse Grundwärme im Körper zu erzeugen. Ein letztes
Mal quere ich die Ruhr und verlasse den flachen Ruhrtalradweg Richtung Möhnesee,
um die Berge des Sauerlands zu erobern.
Kaum am Möhnesee angekommen,
fällt mir ein Radwegschild auf. Hier gibt es ein Radweg-Knotensystem (RADELN NACH ZAHLEN) welches in
einer Wabenform aufgebaut ist. Und das Beste daran, dieses Knotensystem zeigt
mir eine perfekte Rad-Wegelösung quer durch das Sauerland bis rüber an die
Weser auf. So folge ich ab nun blind den Anzeigen des Knotensystems und lande
auf wunderschönen Bahntrassenradwegen.
Durch das schöne Möhnetal ging es
bis Brilon. Hier hat mich ein Metzgereischild angezogen. Doch die Metzgerei gab
es leider nicht mehr. Dafür war nun ein Schnellimbiss in den Räumlichkeiten,
aber die offene Küche und die fehlende Fritteuse machten mich neugierig. Und
die Neugier wurde mit richtig leckeren Nudeln und Hackbällchen belohnt.
So gestärkt zirkulierten meine
Beinchen fast von alleine und meisterten auch den letzten richtigen Anstieg des
Tages rüber ins Diemeltal und den schönen Diemelradweg. Der erneut blaue Himmel
und so einige Schilder am Wegesrand ließen mich wild grinsend den Tag und so
einige Schattenspiele genießen.
Der Weg führte mich durch
wunderschöne Ortschaften und Landschaften, so manche Aussicht auf dem Radweg
ist postkartentauglich. Mein absolutes Tageshighlight in all den Highlights war
die untergehende Sonne. Denn diese tauchte das herbstliche Laub nochmal so
richtig in kräftige Rottöne.
Es bedarf glaube ich keiner
weiteren Erwähnung, dass mit Einbruch der Nacht auch wieder die Kälte Einzug
hielt. Da konnte ich strampeln wie ich wollte, ich wurde nicht richtig warm.
Irgendwo habe ich dann auch noch einen Wegweiser übersehen und stand plötzlich
irgendwo im Wald. Schnell mal aufs Navi geschaut, einen Weg gefunden und
ruckzuck war mir wieder warm. So ein Trail in der Dunkelheit mit schmalen
Reifen kann für ganz schöne, dolle Körpererwärmung sorgen.
Kaum wieder auf dem eigentlichen
Radweg, komme ich an einem Schild mit der Aufschrift Carlsbahn-Tunnel Südportal
vorbei. Yeaha, ich verstehe, eine Abkürzung durch den Berg anstatt drüber oder
drumherum. Ich schiebe mein Rad den steilen Stufenanstieg hinauf und lande vor
einem großen abgesperrten Tunnel. Na toll, denke ich mir. Das hätten die auch
auf das Schild schreiben können. Und erst jetzt beim Schreiben des Artikels
habe ich gesehen, die Öffnungszeiten stehen auf dem Schild in der Überschrift.
Aber wer liest schon Überschriften?
Egal, weiter geht die Fahrt und
ich erreiche bei Bad Karlshafen die Weser. Das Lichterspiel in Karlshafen ist
schon beeindruckend. Ich muss an meinen letzten Besuch hier denken und dem
Vorkommnis in der Thermaldusche (Was da geschah? Steht HIER). So fahre ich
trotz der nun allumfassenden Kälte mit einem süffisanten Grinsen weiter. Rein
in die Naturparkregion Solling-Vogler. Hier an diesem Schild angekommen googele
ich nach einem Zimmer und finde es im Hotel Steinkrug.
Nach einem überraschend guten
serbischen Abendessen und leckerem Frühstück geht es wieder in den Sattel und
es folgt zu meiner sehr großen Freude als erstes ein Trail runter vom Berg
zurück an den Weserradweg. Von hier möchte ich über Bad Salzdetfurth zurück
nach Peine.
Das Rad durfte in den Hotelflur. |
So verlasse ich die Weser,
bestaune das Schloss Bevern, genieße viele leere Landstraßen und so einige Wald
und Wiesenwege. Ich bin etwas überrascht warum Moni heute ständig anfragt wo
ich gerade bin. Erkläre es mir aber damit, dass sie daheim bestimmt ein
leckeres Festmahl für mich bei der Ankunft bereiten möchte.
Egal, weiter geht es durch eine
schöne Landschaft, vorbei an einer alten Telefonzelle hin zum Bike- und
Outdoorpark in Bad Salzdetfurth. Denn hier möchte ich noch den neuen Flowtrail
namens „Rollercoaster“ abfahren. Und nun verstehe ich auch warum Moni ständig
gefragt hat, wo ich gerade bin. Denn als ich am Eingang zum Rollercoaster
ankomme, steht da plötzlich Moni. Und sie steht da nicht nur, nein, es gibt
auch warmen Glühwein und lecker Gebäck.
Glühweinzeit. |
Und nicht nur dies, im Kofferaum
hat sie auch noch ihr und mein Nicolai dabei. Also mein Rennrad einpacken und
ab aufs MTB. Der angelegte Flowtrail macht richtig Laune. Warum die Kurven auch
hoch zu geshapt sind, erschließt sich mir nicht ganz, aber ist wohl eine
Ausrichtung und Anpassung für die E-Bikes. Wir jedenfalls haben auch ohne E-Motor
dort unseren Spaß und düsen jubelnd über die Trails.
Danke Maus für dieses schöne
gemeinsame Ende meiner Tour.
Insgesamt waren es etwas über 400
Kilometer und ca. 2.800 Höhenmeter schönster Radgenuss. Die angefahrenen
Radwege kann ich empfehlen. Der Abschnitt vom Möhnesee bis Brilon muss im
Sommer bei blühenden Wiesen ein Träumchen sein, um mich davon zu überzeugen
muss ich wieder hin. So ein Pech aber auch….
Gruß Frank
Gruß Frank
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