Dienstag, 15. Mai 2018

lekker Käsekuchentruppe im Solling


Ein Wochenende vom Harz bis in den Solling

Harz:

Endlich mal wieder ein Feiertag und dann auch noch mit genialen Wetternachrichten. So geht es mit 4 Männern aus dem Verein an Vatertag in den Harz. Eigentlich wären wir einige Leute mehr gewesen, aber wie dies so ist mit den Zusagen heutzutage…

Um dem Vatertags-Trubel etwas aus dem Weg zu gehen, fahren wir abseits der Hauptziele im Harz. Wir genießen viele Trails, aber auch viele harte Anstiege. Was uns aber relativ wenig ausmacht, da es überall an diesem langen Wochenende lecker Essen und Bier (natürlich alkfrei) im Wald gibt.

Einzig gegen Abend kurz vor der finalen Abfahrt wird es ungemütlich. Ein Gewitter zieht sich über unseren Köpfen zusammen und wir hoffen noch rechtzeitig an die Autos zu kommen. Aber leider gelingt uns dies nicht und neben einem heftigen Platzregen, knallen plötzlich auch noch Hagelkörner auf uns. Wir suchen unter den Tannen Schutz und beobachten das Naturschauspiel.
Erst Sonnenschein, später Hagel und Starkregen

Die anschließende Abfahrt über 5 Kilometer Traumtrails entlässt uns nass und dreckig, aber auch mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Kaum wieder daheim in Peine heisst es Radl bissel putzen und für den Sollingen wieder ins Auto packen.

Solling:

Treffen wir uns sonst mit unseren niederländischen Freunden im Harz, haben wir uns diesmal für die Region Weser/Sollingen entschieden.

Im Vorfeld habe ich Uwe angeschrieben, ob er mir eine schöne Strecke in seiner Heimat empfehlen kann und mir die GPS-Daten zur Verfügung stellen könnte. Leider verneinte er, bot dafür aber sich selbst als Guide an, was natürlich deutlich besser als GPS-Daten ist.

So versammelten sich am frühen Freitagmorgen Adrie, Gerda, Monika, Eddie, Bertie, Uwe, Albert, Randolf und ich in Fürstenberg an der Weser um einen schönen gemeinsamen Tag zu „erfahren“.


Unsere Tour führte uns rund um und durch Höxter sowie Holzminden. Dabei durften wir, trotz noch immer vielerorts vom Sturm im Januar umliegender Bäume, so einige Trails genießen. 



Der Vorteil, wenn man einen ortskundigen Guide hat, man bekommt die Highlights der Umgebung serviert und damit meine ich nicht nur die schönen Wege mit Panoramaausblicken. Wir erklommen auch den Hochsollingturm (ein Holzturm mit immerhin 33 Metern), durchfuhren den Mecklenbruch (ein Hochmoor mit Holzstiegen in der Nähe von Silberborn) und erklommen noch so manch anderen Turm, der am Wegesrand stand.

Hochsollingturm

Mecklenbruch


Insgesamt kann man sagen, Uwe hat uns viele Sahnestückchen (ruhig auch wörtlich nehmen) präsentiert. Und wie gut die Gruppe harmoniert hat, konnte man auch daran erkennen, dass wir uns nach dem Radln noch zum leckeren Abendessen in Höxter verabredet hatten.


An dieser Stelle:  Danke Uwe, für das super Guiding. 







Tag 2 im Solling begann für Moni und mich mit einem leckeren Frühstück in der Altstadt von Höxter. Danach durften wir wieder die ersten 130 Höhenmeter hoch nach Fürstenberg erklimmen. Von hier ging es mit Randolf und Albert mit den Rädern Richtung Hochseil-Baumgarten in Silberborn. Dort angekommen empfing uns aber ein Schild mit „Ausverkauft“.



Nach einer kurzen Stärkung radelten wir weiter nach Dassel, denn dort fand der 35. internationale Sollinglauf (Berglauf) statt. Hier haben Moni, Albert und ich uns für die 13,5 Kilometer mit ca. 400 Höhenmetern (keine Ahnung, ob es wirklich so viel waren) angemeldet.





Das „Rennen“ aus meiner Sicht war sehr angenehm. Da ich mir meiner nicht vorhandenen Laufleistung bewusst bin, habe ich mich wie immer ganz hinten im Feld angestellt. Moni und Albert trieb es weiter nach vorne in der Startaufstellung.
Alberts Hände!
ZIEL!
Nach dem Startschuss habe ich beide auch erst wieder im Ziel gesehen. Dort kam Moni mit 1:06:04 genau 31 Sekunden schneller als im Vorjahr an und konnte sich im Frauenfeld Platz 3 Gesamt und Platz 2 in der Altersklassenwertung sichern.

Moni Gesamt Platz 3

Auch Albert war weit, weit vor mir im Ziel mit 1:10:12 und konnte sich über den 6. Platz in der Altersklasse freuen.



Nachdem wir von Randolf und Bertie im Ziel mit Weizen-Cola versorgt wurden, Monis Siegerehrung bejubelt hatten, war es Zeit für den Rückweg. Immerhin warteten hier auf Moni, Randolf, Albert und mich noch ca. 40 Kilometer mit dem Rad.

Albert zog es aber vor mit Bertie im Auto die Rückreise anzutreten und so machten wir uns zu dritt auf. Unterwegs kamen wir noch bei den Jungs vom Verpflegungsstand es Laufes vorbei. Wie im letzten Jahr kann ich nur danke sagen für den „Zaubertrank-Bierbecher“ und den super Service von euch.
Meine Helden der Verpflegung.


Jedenfalls verlief die Rückfahrt der untergehenden Sonne entgegen mit schweren Beinen etwas langsamer als die Hinfahrt. Kaum auf dem Zeltplatz standen wir unter der Dusche und wenig später lag Moni schlafend neben mir. Ich beschließe mal meine Laufzeit zu googeln und kann es nicht fassen, ich habe meine Siegerehrung verpasst, ich bin doch tatsächlich dank mangelnder Konkurrenz auf Platz 2 in der Altersklasse gelandet! Und mit 1:25:45 habe ich Lauf-Legastheniker meine Zeit gegenüber dem Vorjahr sogar um über 2 Minuten verbessert.
Tag 3 startet diesmal mit dem Abbau des Dachzeltes und der Autofahrt nach Dassel. Hier steht der 13. Schäferwerk Mountainbike Marathon an. Wir haben uns alle mit dem Namen „lekker Käsekuchentruppe“ für die Langstrecke angemeldet.

Die Sonne strahlt und kitzelt an den 27 Grad. Schlamm werden wir diesmal keinen abbekommen. Wie immer bei solchen Events trifft man viele nette Menschen und so vergeht die Zeit bis zum Start viel zu schnell.
Nach dem Start geht es hier direkt in den ersten Anstieg und verdammt, die Beine sind nach den letzten Radtagen verdammt „schwer“. Moni kommt damit scheinbar besser klar und zieht an mir vorbei und außer Sichtweite.
Bertie

Eddie
Aber nach ca. 30 Minuten wurden meine Treterchen wieder locker und mein Diesel fing richtig an die Pedale zu malträtieren. Fahrer für Fahrer konnte ich einsammeln und dies obwohl ich definitiv noch in meinem gemütlichen Langstreckenmodus fuhr. Ich glaube ich habe bei all der Schwitzerei mit dieser Erkenntnis bis über beide Ohren gegrinst.
Albert

Adrie und Randolf

Und meine Freude wurde noch größer, denn meine Augen meldeten meinen Schädelinnereien: „Moni voraus!!!“  Und tatsächlich, nur 5 Fahrer und vielleicht 300 Meter vor mir fuhr Moni am Berg. Ohne dass ich es befahl, ackerten meine Beinchen plötzlich schneller und kraftvoller. Ich kam näher und näher und versteckte mich immer hinter den anderen Fahrern, nicht, dass Moni mich noch entdeckt und plötzlich anfängt zu fighten. Und ohne dass die Madam es gemerkt hat, habe ich mich im Trail direkt hinter sie gesetzt. Mein Plan stand fest, nach der nächsten kurzen Abfahrt gibt es eine 90 Gradkurve mit anschließenden kleinen steilen Gegenanstieg, genau hier werde ich sie überholen und abhängen.

Was nun folgt ist die Dummheit und Arroganz pur. Um mein Überholmanöver perfekt zu machen, beschließe ich die Timber-Bell (eine Klingel mit Verriegelung, die nur durch Erschütterung klingelt) zu entriegeln um mit „klingelingeling“ an Moni vorbei zu düsen. Gleichzeitig vermeldet mir mein Hirn aber, Achtung du musst auch schalten Frank! Und während meine Hände nervös zwischen Klingel und Schalthebel unkontrolliert ihr Ziel suchen, wird mir bewusst, es wäre besser gewesen beide Hände in der Kurve bei knapp 30 Sachen im Gelände am Lenker zu lassen. Kurzum, mein Rad wirft mich ab und ich schlucke Staub.

Ich schüttel mich, ich ärgere mich, ich biege mein Lenkrad wieder zurecht und springe auf den Sattel.  Die Gänge springen etwas, aber scheinbar alles okay. Doch als ich an einem der nächsten Anstieg den kleinsten Gang einlegen möchte, springt die Kette dank verbogenem Schaltwerk zwischen Kassette und Speichen und bevor ich anhalten kann macht es unter mir „kling Klang Klong“ und einige Speichen stellen ihren Dienst ein…DNF…ich beende noch die 3 Runde und das war`s.

AUA, hält bis jetzt an...mimimimi


So kann ich wenigstens noch etwas von der Event-Atmosphäre genießen, Monis und Adries Siegerehrung entspannt bejubeln, alle anderen im Ziel mit leckeren kalten Weizenbier empfangen und das Kuchenbuffet plündern.
Frauenpower

Adrie Platz 2 AK

Was bleibt ist der 2. Platz Gesamt von Moni, ein 2. Platz von Adrie in ihrer Altersklasse, viele nette Gespräche, glückliche Gesichter der „lekker Käsekuchentruppe“, ein wirklich gelungenes Event und viele Tränen von mir abends unter der Dusche beim Reinigen der Wunden.

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