Sonntag, 14. Januar 2018

Okertal Harz

Hart aber Harzliche Tour


Inspiriert von den schönen Schneebildern von Tobi beschließen Moni und ich auch mal eine Fat-Bike-Tour durch den Schnee zu machen. Aber wo bekommt man für den 23.12. Leihräder her? Wir telefonieren mit Christian vom Outdoorcenter und siehe da, wir könnten uns dort kurzfristig Fat-Bikes ausleihen. So verabreden wir uns mit Tobi für den 23.12. um von Clausthal-Zellerfeld aus eine schöne Tour zu starten.


Das ist Tobi...

...unser Guide des Tages.

So kommt es, dass wir am frühen Samstagmorgen in Clausthal-Zellerfeld unsere Räder in Empfang nehmen. Während Moni sich ein „normales“ Fat-Bike ausleiht, habe ich mich für eine Variante mit Motor entschieden. Denn außer auf der Eurobike habe ich noch nie ein E-Bike im Gelände unter meinem Hintern gehabt.


Da schwitzt man dank Motor beim Radln nicht, aber dafür beim Pumpen umso mehr.


Das Wetter ist so lala, nicht wirklich schön, aber auch nicht wirklich schlecht. Allerdings zu warm für unser Vorhaben. Denn der Schnee ist nicht tragfähig und so beschließt Tobi mit uns die Tour von der Okertalsperre aus zu starten. Also Räder in den Bus und ab an die Talsperre, die knapp 200 Höhenmeter tiefer liegt und die Landschaft somit schon fast wieder schneefrei ist.






Es ist unsere erste Tour mit Tobi, und er tastet sich auf den ersten Meter langsam heran, was er mit uns anstellen kann. Und sobald er sich sicher war, von uns kommt kein Gemurre, wenn man das Rad mal schieben oder gar tragen muss, ging es richtig ab auf die absolut menschenleeren schönen Wege entlang der Oker.









Über einen schönen kleinen Weg vorbei am Ausgleichsbecken der Oker und dem „schlafenden Löwen“ mussten wir unsere Räder zum Erreichen des Aussichtspunktes „Adlereck“ kurzfristig mal schultern. Hier zeigt sich der Nachteil eines Fat-Bike-E-Bikes: Datt Teil lastet verdammt schwer auf der Schulter. Aber die Mühen wurden mal wieder mit einem schönen Ausblick und einem anschließenden Trail belohnt.










Unten im Örtchen Oker angekommen, wechseln wir wieder die Flussseite und Moni vermeldet ein Hüngerchen. So beschließen wir hoch zum Kästehaus zu radln um dort gemütlich einzukehren. Unterwegs lockt uns ein Trail kurz weg vom eigentlichen direkten Weg. Und dieser Weg verliert mit jedem weiteren Meter seinen Anspruch auf die Bezeichnung Weg, Trail, Trampelpfad. Doch umdrehen ist keine Alternative, so queren wir irgendwo im Wald die kleine Romke und kämpfen uns über eingebildete Wege weiter den Berg empor mit der Gewissheit, irgendwo am Ende des Tals gibt es wieder einen uns bekannten Weg.




Romkerhaller Wasserfall von ganz oben.




Der Guide mit den Abenteuerwegen :-) 



Was bei einer ordentlichen Wegenutzung ca. 30 Minuten zum Kästehaus gedauert hätte, dauerte so nun fast 1,5 Stunden, aber wir haben es alle mit einem Lachen im Gesicht genossen. Doch unser Grinsen im Gesicht verging sehr schnell als wir am Kästehaus angekommen sind und das Schild „Wegen Krankheit geschlossen“ entdeckten. Denn langsam knurrte auch mein Magen und was dies bedeutet hat Tobi sehr schnell von Moni erklärt bekommen.






Und um meine Hungergedanken zu verdrängen führte uns Tobi nun an die Kästeklippen und deren schöne Trails. Die Abfahrt runter zurück ins Okertal macht richtig Laune und hinter mir vernehme ich ein Jubel-Jauchzen von Moni. Der Trail spuckt uns direkt im Königreich Romkerhall aus und wir beschließen dreckig wie wir sind mal vorsichtig beim Knappen anzufragen, ob wir den königlichen Speisesaal betreten dürfen.




Die Bedienung im Romkerhall war richtig nett drauf. 

Wir dürfen wirklich schlammverschmiert die Räumlichkeiten betreten, werden aber gebeten nicht auf den mit Samt bezogenen Stühlen platz zu nehmen, sondern auf den Holzbänken der Rittertafel. Perfekt, denn hier fühlen wir uns richtig wohl und erst recht als uns der königliche Diener ungefragt zur inneren Erwärmung einen Schierker Feuerstein serviert. Wenig später haben wir die dampfende schlesische Kartoffelsuppe, serviert in einem ausgehöhlten Brot vor uns auf dem Tisch stehen.


Leckere Suppe im Brot.


Die Zeit bis zum Hauptgang überbrücken wir mit einer Expedition durch die Räumlichkeiten des Königreiches Romkerhall und entdecken dabei unter anderem die Weihnachtsmann-Werkstatt. Die Hauptmahlzeit, Ente mit Rotkohl und Klößen, war mächtig und lecker und am folgenden Anstieg beneideten mich Moni und Tobi richtig für meinen Motor am Velo.






Wir müssen schnell weiter...

Der Romkerhall Wasserfall von unten.

Der Weg hoch zum Eichenberg wehrte sich mit seinem Pappschnee auch recht lange gegen eine Befahrung und wir alle landeten hin und wieder im weichen kalten Weiß.  Und trotzdem genossen wir jeden Moment der Tortur, auch wenn die Füße schnell eine gewisse Gefühllosigkeit dank eindringenden Schnees vermeldeten.










Irgendwann gelangten wir zum Einstieg des letzten Trails, der uns direkt runter zu unseren Autos an der Talsperre führen sollte.  Die Abfahrt verlangte noch mal unsere volle Konzentration und Schwupps waren wir wieder am Parkplatz und somit am Ende einer wunderschönen Tour.






Danke Tobi für die schöne vorweihnachtliche Tour und das Okertal werden im Sommer mit Badestopp bestimmt erneut ansteuern. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen