Luxus kommt aus dem lateinischen
und bedeutet „Verschwendung“. Man könnte auch sagen eine Verhaltensweise, die
über das übliche Maß welches von einer Gesellschaft als sinnvoll oder gar
notwendig erachtet wird hinausgeht.
Eine Form diesen Luxus zu
zelebrieren ist ein Verein, in meinem Fall ein Radsportverein. Mit Eintritt in
einen solchen Verein übernimmt man auch meistens sofort eine Rolle in dieser
Gemeinschaft. Denn dank deutscher Gründlichkeit muss es in jedem Verein auch
Regeln und Strukturen geben. Und was jeder sofort lernt der eine Rolle einnimmt,
man kann es nicht jedem recht machen. Und nun die gute Botschaft, das braucht
man auch gar nicht, hauptsache man ist sich selbst treu.
Aber leider gönnen sich immer
weniger Menschen den Luxus-Vereinsgemeinschaft. In der heutigen schnelllebigen
Zeit, Zeit für eine Gemeinschaft aufzubringen ohne sofort einen Nutzen zu sehen
widerstrebt vielen. Denn Fordern ist einfacher als Geben. Dabei ist vielen
nicht klar, wenn jeder so handelt, fahren wir bald mit unseren Mountainbikes
nur noch auf sehr breiten Wegen.
So kommt es auch, dass in den
sozialen Medien sehr schnell tausende Einzelstimmen ihren Unmut zu
Waldwegesperrungen ausdrücken, aber die wenigsten organisiert sind. Und genau
hier haben die Politik und andere Organisationen dann ein Problem, wenn sie
Gespräche führen möchte, aber auf der „Gegenseite“ gar keine Struktur und somit
Interessenvertreter organisiert sind, die man zu solchen Gesprächen einladen könnte.
Von daher, organisiert Euch in Vereinen und sorgt dafür, dass diese wiederum
entsprechende Verbände oder Organisationen unterstützen.
Hier kann man derzeit 3 größere
Grundtypen der Unterstützung „wählen“.
Will man den reinen
reglementierten Rad-Sport fördern und das Fahrrad nur als Sportgerät betrachten
ist der BDR Euer Verband.
Möchte man das Velo einfach als
Fortbewegungsmittel etablieren und mehr in das urbane Leben integrieren, so
sollte man derzeit Mitglied in Organisationen wie dem ADFC sein.
Wer mit seinem sportlichen
geländetauglichen Fortbewegungsmittel auch in Zukunft noch über die Trails in
„unseren“ schönen Wälder durch die Natur surfen möchte, sollte sich
Organisationen wie der DIMB anschließen.
Dass wir (Radler) im Norden noch nicht
wirklich gut in Sachen Naturnutzung organisiert sind, erkennt man auch an den
Reaktionen zu einigen Artikeln. So werden derzeit, weil es an freiwilligen
ehrenamtlichen Waldwegepflegern mangelt, im Harz unglaubliche 2.500 Kilometer
zum Teil geilste Trails von den zuständigen Wandervereinen aufgegeben. Nicht
weil ein Gesetz es vorschreibt, nein, weil es an organisierten Mitgliedern
mangelt wird das Wanderwegenetz von 10.000 Kilometer auf 7.500 Kilometer reduziert.
LINK dazu - KLICK
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Hier hätte eine gut organisierte
Radgemeinschaft nun einfachstes Spiel Interesse zu bekunden. Aber es gibt
keinen Aufschrei, nein, denn viele kapieren plötzlich, auch Waldwege müssen
gepflegt werden. Und es ist mal wieder einfacher zu fordern, dass man diese
selbstverständlich mitbenutzen darf, als selbst Zeit zu geben und sich eigene
Rad-Wege zu schaffen und zu pflegen. Denn auch Verantwortung übernehmen ist ein
Luxus in unserer heutigen Gesellschaft.
Was mich persönlich aber immer
wieder neu motiviert ist die Gemeinschaft, die ich innerhalb der Vereine
erlebe, in denen ich Mitglied bin. So zum Beispiel im RSC Wanderlust Peine von
1890 e.V., einem der ältesten reinen Radvereine in Deutschland. Hier gibt es
viele Menschen, die sich den Luxus Gemeinschaft gönnen und dies obwohl sie
selbst kaum Zeit haben zum Rad fahren.
Und genau diese Menschen machen
eine Gemeinschaft zum wahren guten Gut und motivieren mich mit ihrem freiwilligen
Einsatz immer wieder aufs Neue selbst Teil dieser Gemeinschaft zu sein, danke
dafür. Evtl. schaffen wie alle zusammen es irgendwann, dass Gemeinschaft kein Luxusgut ist.
Let us feel the ride together, organisiert euch und frohe besinnliche Tage.