Dienstag, 5. Mai 2015

13. Harz-Cup-MTBO BRL Ultralang 2015 Bremer Teich 3-Stunden Score


Blick aus unserem Zelt am Bremer Teich



In Bad Harzburg erzählte uns Uwe von einem MTBO-Event. Dahinter steckt eine moderne Art von Schnipseljagd. Uns hat er mit seinen Erzählungen und den Schlagwörtern „gemütlich“ und „viel leckeren Kuchen“ sofort überzeugt und so meldeten wir uns zu unserer ersten MTBO-Schnipseljagd im Harz an. Mit aus Peine kommen auch noch Kathrin und Martin. 

v.l. Martin, Kathrin, Moni, Frank, Uwe und ich


Doch was ist überhaupt MTBO? Die Abkürzung steht für Mountainbike Orientierungsfahrt und hat zu unserer Überraschung nach ersten Googel-Recherchen von einer großen Fangemeinde über Bundesliga sogar länderübergreifende Meisterschaften bis hin zu Weltmeisterschaften. Weitere Infos zum Thema MTBO findet ihr auf der Seite des MTBO-Deutschland (Klick).

unser Navigationsbord
 
Drehbare Profivariante
auch Kathrin und Martin sind wie wir mit Eigenbaubord unterwegs


So konnten wir aber auch das Wort „gemütlich“ nach den ersten Recherchen wieder streichen, denn man hat nur einen bestimmten Zeitraum um auf einer Karte markierte Punkte anzufahren und zu finden. Der Start läuft so ab, dass im 5 Minuten Rhythmus jeweils 10 Startnummern an die Startlinie rollen. Die Rituale hier bei den Orientierungsfahrern sind etwas ungewohnt für uns, aber okay. Beim Marathon springt der eine auf der Stelle, der andere hört Musik, aber hier krabbeln sie hintereinander komisch berührend auf dem Boden rum.

Jede Sportart hat ihre eigenen Startrituale...


Wir rollen irgendwann auch an den Start und scheitern schon fast an der Frage wer ist Navigator, wer ist Läufer? Doch zum Glück haben uns Uwe und Frank im Vorfeld etwas aufgeklärt, dazu aber später mehr. In 10 Metern Entfernung liegen Kartenblätter auf dem Waldboden. Nachdem das Startsignal ertönt rennt man zu den Karten, schnappt sich eine und schaut als Laie erst mal etwas verblüfft auf einen Kartenausschnitt der Umgebung. 

MTBO Kartenausschnitt, dann mal los...


Hier in diesem Fall von der Viktorshöhe bis Altenburg. Eingezeichnet 20 Punkte mit unterschiedlichen Nummern und Punktezahlen. Nachdem ich mir einen ersten Überblick verschafft habe und wieder von der Karte aufschaue, stehen Moni und ich alleine da. Alle anderen sind schon losgedonnert. 

Karten aufnehmen nach dem Start


Wir entschließen uns zuerst den Punkt 118 anzusteuern. Doch schon an der ersten großen Wegegabelung müssen wir stehen bleiben und uns neu orientieren. Doch irgendwie bekommen wir es hin. Zum Punkt 118 steht auf der Karte „hinter einzelner Birke, 10 m nördlich vom Weg“, dort müssen wir also nach dem aufzusuchenden Checkpoint suchen. Ich navigiere uns also zur Birke und Moni mit dem Transponder als „Läufer“ rennt nun in den Wald um den Checkpoint zu suchen und sich zu registrieren. Ich schaue solang in der Karte wie wir weiter fahren. 

einige Punkte konnte man auch anfahren


Das Jagdfieber hat uns mit den ersten 10 Punkten nun vollkommen übermannt. Wir fahren weiter Richtung Punkt 120 und umso näher wir dem Punkt kommen, umso mehr Fahrer kommen aus allen Richtungen hinzu. Hier rennen auch schon einige Leute im Wald rum und suchen den Checkpoint mit der Angabe „25 Meter östl. von der Weggabel“. Hier treffen wir auch Uwe und Frank und machen uns gemeinsam Richtung Punkt 119 auf.

nicht fragen, der Navigator hat immer RECHT!!!!


Doch sehr schnell zeigt sich, dass jeder irgendwie seine eigene Vorstellung vom richtigen Weg hat und wir trennen uns kurz vor Friedrichsbrunn schon wieder um einige Minuten später zeitgleich am Punkt 119 wieder aufeinander zu treffen. 

einige Punkte haben wir im Flug erobert


Der nächste Punkt liegt an einem See und erst jetzt fällt mir auf, dass auf der Karte solche markanten Namen nicht verzeichnet sind. Wäre ja auch zu einfach Wanderschilder benutzen zu können. Doch Frank kennt den Teich und ruft auf zum Karpfenteich. Und obwohl 4 Teams von hier los zum gleichen Punkt fahren, fahren alle in unterschiedliche Richtungen davon. Wir fahren wieder ein Stück zusammen mit Uwe und Frank und landen plötzlich irgendwo im Morast. Egal, Bike schultern und ab durch den Morast und sonstige Hindernisse dem Punkt 116 entgegen. Danach schnell weiter zum nächsten Punkt 110. Hier lehnen an einer Brücke schon etliche Fahrräder und die Fahrer sind auf einem Damm wie wild am Suchen nach dem Checkpoint. Als Hinweis steht auf der Karte: „Birkenstumpf 1m westl. Böschungsende unten“, zum Glück ist Moni die Läuferin und ich beobachte mit einem Schmunzeln im Gesicht wie sie sich und auch die anderen durch die Hecken kämpfen. 

da schmunzelt der Navigator wenn der "Läufer" nasse Füße bekommt


Ab hier treffen wir immer wieder auf Thomas von den Zwewwellewwerworschtbikern und fahren mehr oder weniger zusammen (ich staune über Thomas drehbaren Kartenhalter) die Punkte 111, 112, 113 und 109 an. 

lustiger Name, netter Typ


Moni und ich entscheiden uns nun noch in die Ebene hinunter nach Neinstedt zu fahren und die Punkte 107 und 108 noch einzusammeln. 

mit letzter Kraft...


Dies gelingt uns auch problemlos und so geht es weiter nach Gernerode. Da wir als Anfänger noch nicht wirklich die nun restlichen Kilometer einschätzen können, beschließen wir über die Straße zurück zum Campingplatz zu fahren und unterwegs noch Punkt 115 zu erhaschen. Kurz überlegen wir noch 117 auch noch anzusteuern aber haben dann doch „Angst“ vor den Strafpunkten und fahren nach 2:46 Std. ins Ziel. Mist, 14 Minuten zu früh…und der von Uwe angepriesene Kuchen ist auch nicht zu finden!!!

 
Kathrin im Ziel

Allerdings sind wir mega glücklich. Es hat richtig Spaß gemacht und für unsere erste Teilnahme fanden wir uns richtig gut. Noch während wir uns erholen wird ein Zwischenergebnis veröffentlicht und siehe da, wir dürfen von Platz 1 träumen. 

Zwischenergebnis lässt uns träumen


Leider sollte es am Ende dann doch nicht für einen Podestplatz reichen, aber immerhin zu Platz 4 für uns und Platz 7 für Kathrin und Martin. Damit sind wir Anfänger in Sachen MTB-Orientierung mehr als zufrieden und auch angefixt. Auf der Heimfahrt suchen wir schon mit den Handys wo man so drehbare Kartenhalter herbekommt und nach den nächsten Events. 

warten auf weitere Listen
Zwischenergebnis Nummer 2, naja das wars mit Podest ab zum Kuchen...


Wir können diese Art des Sports wirklich nur empfehlen und zwar für die ganze Familie. Danke liebe MTBO`ler für diesen schönen Tag.

Danke auch an Martin`s Oma die uns aus der Kuchenentzugssituation gerettet hat! 

Grüße Moni und Frank

Link
MTBO-Deutschland - KLICK
Veranstaltungshomepage - KLICK  
Campingplatz am Bremer Teich - KLICK
Kartenhalter eine kleine Erklärung -KLICK

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