Freitag, 29. August 2014

Du keenscht emool n klene Schobbe Eel uff die Kett giese



Immer wieder schön im "Woibersch"


Durch das schöne Rheinhessen entlang des Zellertal-Radweges

Während eines Besuchs bei meinen Eltern kamen wir auf das Thema gemeinsame Radtour. Doch was sich so einfach anhört, ist verdammt schwer. Denn während wir „Jungen“ uns wohl langweilen würden, würden sich die „Junggebliebenen“ auf dem Velo richtig einen abrackern. Für weiteres Konfliktpotenzial sorgt das Thema Helm. Für Moni und mich ist ein Helm Pflicht, für meine Erzeuger nicht! 

Ohne "Babbeln" geht nichts in Rheinhessen



Zum Glück kamen wir auf die Idee, dass das schöne Rheinhessen ja auch E-Bike-Verleihstationen hat. Also sportlich angezogen und ab zu O.K.-Cycling. Zu unserer Freude waren noch E-Bikes da und startklar bei diesem wunderschönen Wetter. Helme hätte man hier auch ausleihen können, aber wer nicht hören will muss... Moni bekommt noch schnell vom Senior Klein den Tipp: "Du keenscht emool n klene Schobbe Eel uff die Kett giese!" doch Moni schaut ihn nur stumm an. 20 Minuten später konnte die Tour beginnen. Moni und ich mit unseren Lycra-Klamotten und Klickpedalen versus E-Bike und Sonntagsschlappen! 

Durch die Woibersche

Ja ja, so ein E-Bike macht spaß.



Wir entscheiden uns für den schönen Zellertal-Radweg und kommen flott voran. Die E-Bikes unterstützen das Pedalieren bis zu 25 km/h und die Gangschaltung ist wirklich so, dass sie jede Generation versteht. 

Gang für`s Flache...

...und für den Berg.



Ich finde es immer wieder faszinierend wie schön meine alte Heimat ist. Man fährt entlang der Pfrimm durch goldene Felder. Über einem an den Hängen wächst der geniale Rebensaft. Und immer wieder geht es durch kleine feine alte Ortskerne. Und eine Sache, die mir im Norden wirklich fehlt ist das freundliche Grüßen von wirklich Jedermann. Hier ein fröhliches „Tach“ dort ein „gudden Morsche“ oder ein freundliches „hopp hopp hopp“ vom Wegesrand. 

Schlappekönig

Den Donnersberg im Blick



So dauert es nicht lange und wir landen in Kirchheim-Bolanden im Eis-Cafe. Nach einer Abkühlung des Magens geht es weiter. Doch der Magen vermeldet nun nach dem kleinen Eis den großen Hunger. Moni kündigt an, dass sie gerne richtig pfälzisch Essen gehen würde ohne zu ahnen, was nun um die richtige Lokalität zu finden an Gegenfragen von meinem alten Herrn kommen. 

KIBO Marktplatz

An der kleinen Residenz



Er fragt im feinsten Hochdeutsch: Wilschte libber „Grumbeersupp un Quetschekuche“, „Weinknorze mit Grieweworscht“ oder eher „Pälzer Dreifaltigkeit“?  Moni: „Hä?“ Vadder: „Ei Läwwerknepp, Saumaa unn Brodworschd!“. Moni schaut mich hilfesuchend an und ich sag zu meinem Vater um ihn etwas zu ärgern: „Moni will alles!“ Doch ohne zu zögern sagt er: „Gud, do lang zum Schwarze Herrgott!

Vollgas den Berg zum Herrgott hoch



So ging es über kleine verschlungene Pfade und scheinbar verlassene Straßen nach Albisheim um von dort die „Hochstraße“ des Zellertals zu erklimmen und zu befahren. Von hier kann man den Donnersberg sehen, das Tal bestaunen und leider seit neustem auch einen gigantischen Lager-Klotz auf den Hügeln von Monsheim. Hier kann ich nur hoffen, dass dieser noch entsprechend begrünt wird. 

Quetschebaam an den kleinen Wegen



In Zell erreichen wir den Weingarten/Biergarten „Zum Schwarzen Herrgott“. Schnell noch die Arme in das Kneipp-Arm-Bad hängen und ab zum Bestellen. Schnell stehen die "Schobbe" auf dem Tisch und es ertönt ein fröhliches „Gudde“ und der gute Lebenssaft perlt die Kehle runter. Die "Schbeisekaad" stellt Moni allerdings vor ein erneutes Sprachproblem, aber mit dem Schnaps hat auch Sie sehr schnell die erotischste Sprache Deutschlands verstanden. 

Ankunft - Magen und Kehlenfreuden

Selber schuld wer es versteht!

Wir waren die Ersten und gingen einige Schobben später mal nicht als letzte.



Das Essen war wirklich eine absolute Gaumenfreude und hätte eigentlich von nichts getoppt werden können. Da man wie so oft in dieser Gegend aber ruck zuck auch mit den Nachbartischen „babbelt“ tickt die Uhr oft schneller  als es einem lieb ist. Die Sonne fing schon an am Horizont zu verschwinden als wir den „Schwarzen Herrgott“ hinter uns lassen. Doch genau dies war wunderbar, denn der Bacchus wie der liebe Dionysos hier in Rheinhessen genannt wird, hat seinen Farbkasten ausgepackt und den Himmel in den schönsten warmen Farben gestrichen. 

Kurz hinter Mölsheim

Papa zeigt schon auf`s Häusle



Kaum daheim muss ich mir eingestehen, ich hätte nie geglaubt, dass eine Fahrrad-Tour mit meinen Eltern so viel Spaß machen könnte. Doch nun sollte es für Moni und mich schnell Richtung Nachtruhe gehen, denn am nächsten Morgen ging es für uns nach Duisburg zum 24 H – Rennen. (HIER DER BERICHT DUISBURG)

Frühstück - Tja, Mama ist eben jene Person, die alle ersetzen kann,jedoch von keinem ersetzt werden kann!



Fazit – E-Bike-Verleih für 21 Euro am Tag bezahlbar, der Spaß dabei mit den Eltern und Moni – UNBEZAHLBAR.

Danke das es euch 3 gibt - Drücker ;-)

Links



Fahrradverleih Monsheim – HIER KLICKEN

Andere Bike Stationen in Rheinhessen – HIER KLICKEN

Verleihstationen im großen Umkreis – HIER KLICKEN

Zellertal-Radweg – HIER KLICKEN

Lecker Essen entlang des Weges in Mölsheim – Schwarzer Herrgott – HIER KLICKEN


Donnerstag, 28. August 2014

Die Welt kurz vor dem Untergang denn es gibt Leute, die Spaß haben!

*und dadurch an ein sensibles Thema herangeführt werden...



ACHTUNG!!! Keiner wird zum lesen meiner Meinung gezwungen!!! Es geht hier diesmal fast nicht um Rad fahren!!!


Hin und wieder muss man sich für unsere Gesellschaft doch mal am Kopf kratzen. Im Netz bekommt ein Video, bei dem eine Frau sich via Papier über die Wasserverschwendung bei der Ice-Bucket-Challenge beschwert, viele Klicks und virtuellen Applaus. Leider bin ich im Zählen nicht so gut, aber wie viel Din-A 4 Blätter wurden in diesem Video gezeigt? Eigentlich egal, wenn pro Blatt nicht 10 Liter Trinkwasser in der Herstellung verwendet worden wären!  

Eine andere Dame macht mit einer ähnlichen Papier-Stumm-Video-Variante auf die "UNHEILBARKEIT" von ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) aufmerksam. Ich bin froh das es viele Menschen gibt die sich an den Worten UNHEILBAR/UNMÖGLICH nicht störren und einfach weiter machen und somit den medizinischen und technischen Fortschritt überhaupt erst ermöglichen. 


Ein anderer beschwert sich während er die Rinder-Steaks auf dem Grill umdreht über die Wasserverschwendung bei dieser ganzen Bucket-Aktion. Das letzte Steak will leider keiner und so bekommt der Hund das gute Stück Fleisch! Egal, für ein Kilo Rindfleisch wurden ja nur 15.000 Liter Wasser verbraucht. Man könnte auch sagen, jemand hat dem Hund mit dem 200 Gramm Fleischstückchen gerade 3.000 Liter Wasser in den Rachen geworfen! 


Der Vegetarier ruft nun ganz schlau: Ich esse ja gar kein Fleisch! und fährt stolz mit seinem Biosprit im Tank davon. Von 200 Kilogramm Getreide kann man einen Menschen ein Jahr lang gut ernähren - oder sein Auto zweimal volltanken und durch die Gegend düsen. Pusten die Autofahrer der reichen Industrienationen das Essen der Armen also durch den Auspuff?


Die nächste Dame warnt in ihrem Video vor der drohenden Tierquälerei wegen des Spendenaufkommens und beschimpft alle Spender. Im Hintergrund ist allerdings ein Aquarium mit vielen Fischen und ein kleines Terrarium mit einem großen Leguan zu sehen. Ich kann mich täuschen, bin aber der Meinung auch Vögel zu hören, die in ihrem Käfig bestimmt gerade ‚die Könige der Lüfte‘ spielen. Ja, diese Tiere leben hier gerade in ihrer freiwillig ausgesuchten natürlichen Umgebung!


Die beste Aussage stammt aber von meinem Nachbar, „Das Wasser hättet ihr besser gespendet!“ Aber lieber Nachbar man kann Wasser nicht 'spenden', zumindest nicht dort wo es gebraucht wird und dass ist ja das Problem. Es hat keinerlei Auswirkung auf wasserarme Länder, was wir mit unserem Wasser machen. Ob wir es trinken, sparen, verschütten oder wie du lieber Nachbar stundelang den Rasen damit bespritzt - völlig wurscht, denn Wasserknappheit muss lokal, also vor Ort, bekämpft werden....


Ich stehe bei meinem Kumpel im Garten und irgendwie kommt wieder das Thema der Ice-Challenge auf den Tisch. Er meckert über die unnötige Wasserverschwendung und den Energiebedarf für die Herstellung von Eis. Ich stimme ihm zu und beobachte wie er das gerade mit mir zusammen eingesaute Mountainbike mit warmen Wasser aus einer Extraleitung aus dem Keller abspritzt. 


Leute, wie steht schön im Netz: „Das Schlimmste an der Ice Bucket Challenge sind ihre Kritiker!“


Ja mein Eimer Wasser hätte die Welt verändern können...ach nein hat er, denn wir hatten Spaß dabei!!! Und die Kids können in meinem Fall von der Spende an weiteren Rennen teilnehmen.


Bevor man also jemanden vorschnell verurteilt, sollte man mal nach rechts und links in der eigenen Handlungsweise schauen. Und ja, ich werde weiter mein Steak futtern, mit anderen in den Zoo gehen, mein Fahrrad mit Wasser waschen und die Klospülung wie immer betätigen. Und wenn ich all das brauche, fahre ich mit einem Biospritanteil im Diesel auch mit dem Auto einkaufen. 


Bin ich deswegen ein schlechterer Mensch, ich kann und will es nicht beurteilen! 

Was mir viel mehr ANGST macht ist das Wort "Invasion" einer Dame aus dem engsten Kreise Putins. Meine Ängste und Sorgen hatte ich ja mal HIER niedergeschrieben.  


Gruß Datt Vieh