Dienstag, 22. Juli 2014

Night on Bike - Atemlos 14 Stunden durch die Nacht



Night on Bike – 14 Stunden Fahrspaß pur


Kurzbericht:
Schönes Event – geile Strecke – super Stimmung – nette Leute – Platz 2 in der Mixedwertung! 

AHA, hier findet das Renn-Event statt

Und wie so oft, ein ausführlicher Bericht: 
Nach dem „Allersheimer“- Rennen stellten wir erstaunt fest, dass wir uns für die nächsten 5 Wochen zu keinem einzigen Rennen angemeldet haben, und das geht ja wohl gar nicht! Also Tante Googel bemüht und mal ein etwas anderes Event gefunden. Ein 14 Stunden langes Rennen durch die Nacht. Da Moni nach der 12 Stunden WM gesagt hat „nie“ wieder Solostart über 12 Stunden (zum Glück haben wir Radler eine „Schmerzdemenz“) haben wir uns zum ersten Mal als Mixed-Team angemeldet. 
  
Somit standen für uns 2 Premieren an:
1. - Erste gemeinsame Erfahrungen als Mixed-Team und
2. - Unser erstes Nachtrennen. 

Die Anreise am Freitag verlief aufgrund der vielen Staus recht zäh und so erreichten wir Radevormwalde erst um kurz nach 21:00 Uhr. Trotzdem bekamen wir noch unseren Startbeutel und auch einen Stellplatz direkt an der Strecke. Danach sind wir zum "zum Griechen" um lecker essen zu gehen. Das war leider nichts. Das Essen hatte nichts mit lecker zu tun und der Kellner war auch nicht grad das, was man kritikfähig nennt. Also nicht empfehlenswert. 

Frauchen das sind doch alles nur Knochen, wo ist mein Bauchfleisch und die Rippchen...

...ach da!!!

Aber wieder zurück zu den schönen Dingen: Auf dem Eventgelände haben wir zum Glück noch echte „Spaß“-Piraten kennen gelernt. Zusammen mit Michael, Udo und einigen anderen verstrich die Zeit beim Plausch sehr schnell und erstaunt stellten wir fest, dass die Uhr schon 2 geschlagen hat. Also ab in die Kojen und dem Tag entgegen fiebern. 

Schönes Event, schöne Cafes, schöne Frauen, schönere Partnerin...Männer-Velo-Herz was willst du mehr?

Morgens um 9:00 Uhr prügelte uns die Sonne aus dem Bus und wir gingen Frühstücken. In einem kleinen Cafe nicht ganz 100 Meter entfernt gab es ein kleines aber feines Frühstück. So muss ein Tag beginnen. Danach schlenderten wir noch durch die schöne Innenstadt und gingen für die Nacht einkaufen. Um 15:00 Uhr gab es eine Fahrerbesprechung, um 16:30 Uhr eine gemeinsame Radelrunde mit den 450 Teilnehmern durch die Stadt zum Bergsprint. Dieser diente der Ausfahrung des Startplatzes, der in Le Mans Manier auf dem Marktplatz um 20:00 Uhr erfolgen sollte. Und da ich die Kamera in der Hand hatte, musste Moni bei 35 Grad für unser Team gegen den Berg kämpfen und erkämpfte uns einen super guten 61. Startplatz. 

Hier wurden die schnelleren genauso gefeiert...

...wie jene die ein solches Event zum wahren Erlebniss machen.

ziehhhhhh Moni

Das Rennen:

Langsam füllt sich der Marktplatz...

...und Michael hält nach den anderen Fahrern ausschau!

Um 20.00 Uhr standen also auf der einen Seite des Marktplatze die Räder und auf der anderen Seite die Starter und um uns herum geschätzt mindestens 1.000 Zuschauer. Der Countdown wurde gemeinsam runter gezählt 10,9..3,2,1 und los. Ich renne zum Bike, suche die Lücke und breche nach vorne durch. Wir fahren eine Runde durch die Stadt, erneut über den Marktplatz und dann ab auf die Strecke. Ich hole mir einen nach dem anderen und kann auf der langen Geraden max. noch 30 Fahrer vor mir entdecken und kralle mir weiterhin einen nach dem anderen. So biege ich als ca. 20. in den Trail ein und denke mir „Dicker mach langsam, es sind noch 14 Stunden!“ doch es läuft richtig gut. 

Auf gehts zu den Rädern!

1. Runde vorbei, ab jetzt wird scharf geradelt!


Also weiter Kopf absenken und treten, treten, treten. An Platz 14 liegend übergebe ich nach der ersten Runde an Moni und ab jetzt kann man für die nächsten Stunden nur schätzen wo man ungefähr platziert ist. Aber das ist auch egal, denn man taucht in eine ganz eigene Welt ab.

Moni am kleinen Asphaltanstieg

Der Unterschied zu einem Solo-Start über 12 Stunden ist extrem. Als Solostarter sucht man sich sein Renntempo und zieht dieses „gemütlich“ gleichmäßig für 12 Stunden durch. Als Team-Starter gibt es das Wort „gemütlich“ nicht. Bekommt man von seinem Teampartner den Transponder überreicht legt man den Schalter um und bügelt am Anschlag über die Strecke. Man hat danach ja Zeit sich zu erholen. 

Nach der Wildschweinkuhle...

Kleine Rundreise über die Strecke gefällig?:
Transponder übergeben, Schalter im Kopf umlegen und vom Eventgelände runterfahren. Rechts auf die Straße und Kette rechts/rechts. Vollgas durch die Stadt. Linke Seite, Fanblock eines Seniorenheimes, hier wurde bis 23:00 Uhr kräftig angefeuert. Übergang von Asphalt auf Schotter mit ca. 45 Sachen nehmen, nach 30 Metern links in den Trail. Kleine feine Trail-Abfahrt, schmale Schotterauffahrt und schon steht man vor der ersten kleinen richtigen Asphaltrampe. Hochdrücken, leicht abschüssig durch den Tunnel brettern, 180 Gradkurve, eine kleine Rampe hoch und ab in den Wald zum Spielen. 

Durch den Tunnel ab ins dunkle der Nacht


Schöne Trails spucken einen im Tal aus, den Gegenanstieg auf einem idyllischen Weg zwischen 2 Weiden mit Restschwung hochsprinten. 180 Grad und zack ist man wieder auf Asphalt. Lange Gerade, leicht ansteigend, scharf rechts und Anstieg unterteilt in 2 Wellen nehmen. Oben angekommen, einige Meter durchs Dorf, 90 Grad und plötzlich beginnt zwischen den Häusern ein Trail. Vollgas runter und im Wechsel zwischen Wald/Wiese/Wald/Wiese wieder leicht hoch bis zur Abfahrt und willkommen am Schweineberg und seiner Wildsaurampe. Irgendwie den Anstieg mit Würde und Anstand hochkurbeln, kleine Schotterabfahrt und erstes kleines Fanfest mit super Stimmung. Hier wurde bis ca. 1:00 Uhr angefeuert. 200 Meter weiter mitten auf dem Acker ein weiteres Fanfest. Aus diesem Fanlager wurden wir die gesamten 14 Stunden lang kräftig und lauthals angefeuert.

Die wahren Fans (die 2 Helden links) haben wirklich 14 Stunden jeden Fahrer angefeuert!!!


 Fahrer für Fahrer wurde hier gejubelt, gerasselt, geschrien bis morgens um 6:00 Uhr „nur noch“ 2 durchhielten. Diese dann aber so einen Lärm machten, bis auch die restlichen Anwohner wieder zum Anfeuern erschienen. Mit der dadurch freigesetzten Kraft den Anstieg hoch, Schotterabfahrt, Gegenrampe und schon das nächste Fest extra für die Zuschauer und Radler. Also vorbei am Bierwagen in die Stadt, kleines Flachstück, langer Anstieg, Flachstück über die Brücke zum Marktplatz vorbei an der großen Bühne mit ebenfalls super Stimmung. Durchs Fahrerlager der 4er und 6er Teams, vorbei an der Zeitnahme und zum Lager der restlichen 2er und 4er Teams.
So wechselten sich Moni und ich im Schnitt alle 26-27 Minuten ab, um auf die Rundenhatz zu gehen. 

Auch der Regen kann die Stimmung nicht schmälern

Moni kommt von ihrer letzten Runde

14 Stunden durch die Nacht, wir haben es geschafft.


Und nach 4 Stunden stand fest, wir fahren heut um Platz 2 mit. Sowas spornt zusätzlich an. Im Lager eine super Stimmung, die Grills glühen, die Flüssigkeit läuft und selbst nachts um 2 Uhr haben wir noch 20 Grad. Leider bringt die aufkommende Helligkeit auch Regen und Wind für die nächsten 2,5 Stunden mit. Unsere Kräfte schwinden und wir nehmen die letzten 2 Runden mächtig Tempo raus und verzichten sogar auf die theoretisch noch mögliche letzte Runde. Damit landen wir auf dem 2. Platz bei den Mixedteams und sogar in der Top 10 aller Teams bei diesem Event. 

Top Ten der Mixed-Teams

Yeaha, Mixed Platz 2

Aber wir haben auch einiges gelernt. Für ein Nachtrennen braucht man keine Sonnenbrillen! Selbst wenn tagsüber die Sonne scheint, sollte man sich doch auch die Klarsichtbrillen einpacken! Ebenso ist es bei dieser Art von Rennen Pflicht ein Rücklicht zu haben, hier wurde uns vom späteren Siegerteam Urimat-2fast Race Team ausgeholfen. Dafür ein ganz dickes Danke und Glückwünsche zum verdienten Sieg. 

Danke für das Rücklicht

Leider lief bei der Siegerehrung nicht alles glatt und haben deshalb „nur“ ein Einzelbild von der Siegerehrung. Sonst war dies ein sehr schönes Event mit sehr netten Nachbarn im Fahrerlager. Nächstes Jahr wieder? Mal abwarten, ob wir bis dahin die Schmerzen vergessen haben! 

Für die Kamera lächeln fällt um 7:00 Uhr schwer!

Insgesamt sind wir mit unserem ersten Mixed-Team-Start mehr als zufrieden und ein Nachtrennen hat sein ganz eigenes Flair. Ich glaube das war nicht unser letzter Mixed-Team-Start auf einem Stundenrennen. 

Während meiner Regenrunde


Ein Video zum Rennen von Tobias Frettlöhr gibt es auch schon. Ganz am Anfang auf der linken Seite bin ich zu sehen und dann bei 10:20 wie ich ganz schnell Richtung WC marschiere :-)


Bilder - Links aus dem Netz

Bilder von Moni und Frank (ca. 400 Stück) - HIER KLICKEN
Bilder von Christian Demski - HIER KLICKEN 
Bilder von EOS Andy (Andreas Krupa) - Samstag 
Bilder von EOS Andy (Andreas Krupa) - Sonntag

Link Veranstaltung - HIER KLICKEN  
Schöner Blog-Beitrag von Sabine - HIER KLICKEN

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