…und das Alles in umgekehrter Reihenfolge!
Der Start in Bad Frankenhausen |
Meine
Wochenlehre vorweg: Ist der Kopf nicht frei, sind es die Beine auch nicht!
ohne Worte! |
Diese
Woche durfte ich beruflich durch die Hallen der Hannover Messe schlendern und
auch mal rechts und links nach den ganzen Bikes schauen. Waren doch einige
schöne Teile dabei, so hat es mir unter anderem ein Bike to Go in
Sandwichbauweise aus Holz angetan. Aber auch hier war ich in Gedanken die ganze
Zeit bei meiner Weiterbildung, die meinem Kopf doch keine Ruhe lässt. Denn die
erste Prüfung steht bald an. Während Moni fast täglich eine 80 km-Tour genießen
kann, darf ich am Schreibtisch nur darüber philosophieren, wie schön es doch
wäre. Aber naja, auch das ist ja hoffentlich bald überstanden.
Baukasten... |
...die Idee und Anleitung... |
...und fertig aufgebaut! |
auch nicht zu verachten |
Da der Kopf aber
egal wie hin und wieder eine Auszeit braucht habe ich mir die Donnerstagrunde
mit den MTB-Eulen und das Rennen am Samstag in Bad Frankenhausen nicht nehmen
lassen. Richtige Vorfreude gab es aber auf Helmuts Höllenritt am Sonntag und
dem angeblich legendären Kuchenbuffet, hier sollte auch wieder Moni mit am
Start sein. Doch nun zurück zum Kyffhäuser Berglauf in Bad Frankenhausen.
Alles rein und ab! |
Samstagmorgen
sollte es losgehen. Treffpunkt 8:22 Uhr in Peine am Bahnhof. Die Räder
verstaut, Christian und Christian bekannt gemacht und Didi dazu in den Bus
gestopft. Ab auf die Autobahn und die 37 Serpentinen nach Bad Frankenhausen
angefahren. Doch irgendwie waren wir zu schwer und es wurde eine PP
Pinkel-Pause zur Gewichtsreduktion angeordnet. Und siehe da, danach ging es
auch über den Berg zu einer Veranstaltung mit insgesamt über 2.000 Sportlern
und Sportfans.
Gewichtsoptimierung für den Berg! |
Kaum
angekommen fanden wir unser Paradies vor. Noch vor dem Rennen gab es hier schon
Crepés, Eintopf mit Wurstbeilage oder lecker Bierchen. Den 4 Jungs der
Herzkreislauf Gruppe aus Edemissen kurz Hallo gesagt und schon standen wir im
Startblock.
Essen können wir, davor und danach! |
8 Helden, der eine ist beim warmup |
Davor wie danach, gute Stimmung |
Das Rennen startet sehr schnell, zu schnell für mich. Die ersten 10
Kilometer ging es mit einem Schnitt jenseits der 30 km/h hinter einem
Polizeiwagen her und am ersten Anstieg sah ich dann auch ohne Polizeiwagen nur
noch blaue Lichter! Didi kam an mir vorbei und fragte wie immer „Wasn los?“,
und irgendwie schaffte ich es auch meinen Puls wieder runter zu bringen am Berg
und Sauerstoff in meinen dicken Adoniskörper zu pressen. Doch kaum hab ich mich
gefangen fährt Christian an mir vorbei und zeigt auf den Sattel seines Vordermannes
und was soll ich sagen? Der Lachanfall sorgte erneut für Sauerstoffmangel in
den Beinen. Denn am Sattel des Radlers hing ein Rinderhodensack! So fuhren
einige an mir vorbei und dachten sich wohl ihren Teil!
So ein Teil hing hinten am Sattel |
Aber
auch hier beim Rennen gingen mir plötzlich wieder Formeln, Sätze und
Zahlenkolonnen durch den Kopf und scheinbar somit auch Kraft aus den Beinen.
Jedenfalls wurde ich nach hinten durchgereicht bis irgendwann Racing Ralph
vorbei kam und mich aufmunterte bissel im Windschatten zu bleiben. So
schleppten mich Racing Ralph und Teampartner Dirk Bosse etliche Kilometer im
Windschatten mit ohne eine Mitarbeit zu erwarten. Für diesen
Prowell-Germany-Express kann ich nur danke sagen. Doch auch hier musste ich
abreißen lassen und bevor ich richtig darüber nachdenken konnte, dass mir das
Hinterrad von Moni fehlt, kam Naima Madlen an. Eine Zeitlang konnten wir dann
meine Kilos in den Abfahrten zusammen nutzen und ihren Klettergeist an den
Anstiegen. Doch eingangs der 2. Runde und dem 8 Kilometer langen Anstieg musste
ich auch sie ziehen lassen. Hier einen dicken Glückwunsch zum 1. Platz bei der
weiblichen Elite Naima Madlen.
Christian O. am langen Anstieg |
Zum
Glück war die Strecke trotz sehr viel Waldautobahnabschnitten immer wieder mit
kleinen Trails oder einer mega-geilen Abfahrt in ein Dorf gespickt. In Udersleben
am Verpflegungsstand gab es Musik und fast Volksfeststimmung und die Aussicht
auf den Anstieg zum Flughafen. Ich haderte ganz schön lange mit mir ob ich eine
richtige Pause einlege, aber irgendwie strampelten die Beine dann doch weiter.
Endlich im Ziel angekommen standen die Christians und Didi schon nervös mit den
Füßen trampelnd auf mich wartend da. Zum Glück hatten wir nun alle einen
gleichen Gedanken und liefen wie ferngesteuert zum Bierstand wo die
Herzkreislauftruppe ihren Sieg über die Bezwingung der Mittelstrecke schon feierte.
Eigentlich könnte ich mit knappen 3 Stunden für die 62 Kilometer mit 1.200
Höhenmeter und einer Spitzengeschwindigkeit von knappen 62 km/h im Gelände
glücklich sein. Aber die Beine hätten mehr gekonnt, wenn der Kopf frei gewesen
wäre.
YES, wir haben es mal wieder getan und geschafft! |
Volksfeststimmung auch nach dem Rennen. |
Nein, ich habe mir hier bestimmt nichts zum futtern geholt, ich nicht ;-) |
Wir verließen dann irgendwann die schöne Veranstaltung um uns Richtung Heimat
aufzumachen. Ziemlich in der Mitte der Strecke liegt das Torfhaus und sein leckeres
Essen. Also ab auf den Parkplatz, Stefan Danowski dabei getroffen und rein ins
warme Stübchen. Und was soll ich sagen, ich habe mein Essen schneller
runtergeschlungen wie Stefan Mahlzeit sagen konnte. Evtl. ja nur um sagen zu
können, ich habe Stefan „geschlagen“! Nach einem schönen Plauderstündchen
machten wir uns auf die restlichen Kilometer zu bezwingen. Christian O., der
heute einen megastarken 6. Platz AK einfuhr, am Bahnhof rausgeschmissen und ihm
eine gute Heimfahrt für die restlichen 3. Stunden Zugfahrt dank Fussballfans gewünscht.
Futtern wie bei Muttern, Didi, Chrsitian, Christian, Stefan und ich. |
Christian
und Didi noch einen schönen Restabend gewünscht und ab Moni von einer
Geburtstagfeier abholen. Endlich daheim ging es für mich auf den heiligen Dom
und für Moni zum Nachbarhaus der nahen Verwandtschaft, um angelieferte Kartons
inkl. meinem neuen Radon zu holen. Doch kaum habe ich die Hosen unten kommt
Moni wild schreiend angerannt. Einbrecher im Haus, jetzt! Also Hose hoch, raus,
rüber doch schon zu spät. Die Jungs sind geflüchtet. Schnell um das Haus, doch
auch da ist keiner mehr und dann kommt auch schon die Polizei. Ich schaue in
den Flur und in die Verwüstung hinein und denke zu meiner Schande nur eines; „Oh
nein, kein Karton mit dem Bike mehr da!“ Ich unterdrücke dieses Gefühl
natürlich, denn es gibt ja Schlimmeres in einem solchen Moment aber MEIN NEUES
BIKE!!!
Ewigkeiten
später, es wird schon fast wieder hell, sitzen wir mit den Polizisten am Tisch
und endlich fragt mich mal einer ob mir schon was aufgefallen wäre, was fehlen
könnte! Und endlich kann ich sagen: „Mein neues Bike, mein Black Sin, mein
Traum in Schwarz wurde in die Schwärze der Nacht entführt. Oh mein Gott ich
brauche Taschentücher so schmerzt mich der Verlust.“ Da schaut Moni mich an und
sagt: „Ach Schatz, den Karton habe ich heute Morgen schon in unseren Keller getragen!“
Und somit bin ich wohl der Einzige der jemals vor dem Polizeispurensicherungskommando
einen Freudentanz durch ein verwüstetes Haus gemacht hat.
Leider
führte diese Aktion auch dazu, dass wir nicht unsere heiß umkämpften
Startplätze bei Helmuts Höllenritt antreten konnten. Wir können nur
Entschuldigung in Richtung des Veranstalters sagen, denn wir haben wirklich bei
ihm um Startplätze bzw. einen Platz am Kuchenbuffet gebettelt.
Doch
das Wochenende ist noch nicht rum, und von allen Seiten kommen Anfragen zu
Touren. Aber wir bleiben daheim und schauen erstaunt auf die nun eintrudelten
Meldungen im Chat. Shit, Vorderrad defekt, gegen einen Stein gefahren, Tour
abgebrochen schreiben die Harzer. Kettenriss und somit lange Schiebepassage
schreiben die Hannoveraner aus dem Deister. Und dann kommt die Obermeldung: Eule
liegt im Krankenhaus unterm Messer, „Flügel“ gebrochen im Lichtenberg! Ich lege
mich vorsichtig auf die Couch und beschließe, „hier und heute bleibst du liegen
mein Freund“.
Nächstes
Rennen somit für Moni und mich evtl. Bad Harzburg. Und bis dahin der Eule
Torsten gute Besserung für die Heilung des Flügels!
Links:
Bilder zum Teil von Prowell Germany und Bad Bikers , danke David, Ralph und Stefan.
Homepage Veranstalter
Homepage Stefan Danowski
Links:
Bilder zum Teil von Prowell Germany und Bad Bikers , danke David, Ralph und Stefan.
Homepage Veranstalter
Homepage Stefan Danowski
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