Was treiben Radsportler eigentlich im Winter?
Brocken |
In diesem Winter bis jetzt: Auf
den Winter warten!
Aber einige kalten Tage mit
Schnee gab es ja doch schon, selbst hier im flachen Peiner Land. Aber selbst
wenn das Wetter derzeit eher mild ist, verabschiedet sich die helle Tagesphase
derzeit recht früh und somit muss man seinen Rad-Enthusiasmus anders ausleben.
Nachts am Wasser entlang... |
...endet auch mal im Wasser! |
Liebgewonnen habe ich hierbei die
Nachtausfahrten, ob alleine oder in der Gruppe ist hier kaum ein Unterschied.
Alleine gibt es nur sich selbst, die Atemgeräusche und das Surren der Kette und
eine kleine beleuchtete Welt direkt vor einem. Optimal ist man mit einer Lampe
auf dem Helm und einer weiteren am Lenker ausgestattet. So kann man selbst die
Trails in tiefster Dunkelheit rocken. Bei einer meiner ersten
Trail-Nachtausfahrten, die mich um 0:00 Uhr auf den Brocken bringen sollte,
hatte ich nur eine Lampe am Lenker. Das Problem dabei ist, man kann nicht
einfach mal nach links oder rechts in den Wald leuchten. Leider habe ich es
versucht als neben mir im Wald etwas geknackt hat. Lenker rumgerissen um zu
leuchten und zack lag ich auf dem Boden. Ein Erlebnis war es trotzdem, alleine
die Augenpaare, die einem aus dem Wald hell erleuchtet anschauen.
Gruppennachtausfahrten sind da
anders. Sie bieten mir aber eine Lichtschau, bei der ich schon des Öfteren
vergessen habe, nach vorne zu schauen. Ich finde es total schön, wenn an einem
Hang oder auf einer Wiese die einzelnen Lichtkegel wie Glühwürmchen ihren Weg
durch die Landschaft suchen. Gruppennachtausfahrten könnten auch unter dem
Motto „Gemeinsam Einsam“ stattfinden. Man fährt zusammen los, wartet an den
Wegegabelungen auch aufeinander. Doch sobald man wieder im Sattel sitzt
reduziert sich die Welt auf den kleinen Lichtkegel vor einem.
Meine "Freie Rolle" |
Aber nachts ist es kühl und
feucht draußen und um dies zu umgehen, habe ich uns dieses Jahr eine freie
Rolle für unseren Keller gekauft. Das Schöne daran, man kann Straßen und Wege
auf dem Rechner nachfahren, doch trocken ist man da lange nicht. Nach nur 10
Minuten auf der Rolle habe ich mehr geschwitzt wie im Sommer 2012 beim gesamten
Grand Raid zusammen. Die Anfänge auf der Rolle haben aber irgendwann mal einen
eigenen kleinen Bericht verdient, immerhin musste Moni mein Blut sogar von der
Tapete abwischen. Mittlerweile empfinde ich es als sehr schöne Sache sich
einfach mal nachts auf das Rad setzen zu können und durch die digitalen
Dolomiten zu pedalieren.
Ziel erreicht |
2011 habe ich „mir“ auch ein
Rudergerät zugelegt. Allerdings hat das Teil erst mal alleine und nach den
ersten Rudereinheiten auch unbenutzt im Keller sein Dasein gefristet. Einfach
und simple zu anstrengend! Irgendwann in diesem Jahr habe ich aber bei einem
Freund via Facebook ein Bild entdeckt. Diese dort abgebildete Leistung mit dem
Rudergerät fand ich phänomenal und hatte somit ein Ziel. Es hat aber fast 2
Monate gedauert bis auch ich mit dieser Leistung gleichziehen konnte, aber ich
hab es geschafft und 15.000 Meter gerudert in 60 Minuten. Und seitdem gehört das Rudergerät zu einem sehr oft
gebrauchten Gegenstand. Eine typische Einheit beinhaltet dann 15 Minuten Einrollen
auf dem Ergotrainer, 30 Minuten Rudern und dann wieder 15 Minuten Ausrollen auf
dem Ergo.
Staubfänger Hantelgewichte |
Natürlich gibt es auch Hanteln im
Keller, aber die sind irgendwie so schwer. Andere Gerätschaften die der
„Bodybalance“ dienen benutze ich da schon lieber und wenn es der Korkenzieher
ist, der mich zu einem guten Tropfen bringt.
Schuhe bleiben so wenigstens sauber |
Im Oktober gab es parallel zum
Prison Break auch eine Laufveranstaltung auf dem Gelände und irgendwie habe ich
da wieder Lust auf Cross-Laufen bekommen. Ruck zuck habe ich mir dann um meinem
Ego einen weiteren Schub zu geben neue Laufschuhe, Hose und Hemd bei Outdoor 33
bestellt. Was soll ich sagen, alle 3 Dinge liegen noch unbenutzt im Keller und
warten auf ihre Verwendung. Zum Glück gibt es da ja noch die guten Vorsätze für
2014!
Spinning |
Eine weitere Möglichkeit ist da
noch das Spinning, also innen auf einem „Ergotrainer“ mit Schwungrad
trainieren. Eine Sache, die mir richtig Spaß macht, wenn das Wetter draußen
nichts anderes zulässt und die Musik meinem Geschmack entspricht. Der
Hauptgrund warum mir Spinning aber Freude bereitet ist das Gemeinsame. Man
trifft andere Leute, die sich aus welchen Gründen auch immer quälen, aber
zusammen leiden ist einfacher wie alleine daheim.
„Winter“ ist aber auch die Zeit
des Biathlons und so haben wir uns Karten für Biathlon auf Schalke gegönnt, um
mal andere beim Schwitzen zu sehen. Eine Veranstaltung mit Rahmenprogramm von
11:00 Uhr bis 22:15 Uhr und danach geht die Apres Ski Party erst richtig los.
Die Stimmung im Stadion war genial und plötzlich saß auch ein Moderator neben
uns, der Moni dann mit „Monika Janzen, die 12 Std- Mountainbike Europameisterin
aus Peine“ ankündigte und schon waren wir auf dem großen Leinwänden im Stadion
zu sehen. Mir ist außer blöd zu grinsen und mit dem Moderator ein „Feigling“ zu
trinken, keine Aufgabe zugefallen. Was soll ich sagen, ich habe meine Aufgabe
erfüllt!
Die Stimmung bei diesem Event ist
aber genial und was dann im Stadion abgeht, kann man nicht beschreiben. 50.000
Biathlon-Fans springen auf, wenn der führende Sportler durch den Tunnel ins
Stadion kommt, begleitet von ohrenbetäubendem Lärm wird er zum Schießstand
gepusht. Doch sobald der Athlet das Gewehr von der Schulter nimmt, lädt,
entsichert und einen letzten Atemzug nimmt kann man eine Stecknadel im Stadion
fallen hören. Die Last, die auf den Schultern des Sportlers ist, ist abartig.
50.000 Menschen konzentrieren sich auf einen kleinen schwarzen Punkt. Ein
Treffer ist ein kollektiver Erfolg des ganzen Stadions, ein Fehler die
Enttäuschung einer Nation begleitet mit einem 50.000fachen ohhhhhhhh!
Bärenlandschaft |
Seebecken |
Auch ein Besuch im Zoo kann zu
dieser Jahreszeit sehr schön. Wir haben uns für einen Besuch im ZOOM
entschieden. Hier gibt es Gehege, die nicht nach Gehege aussehen und einen
Unterwasserglastunnel durch`s Seehundebecken, der zum Verweilen einlädt.
Nilpferde, die 20 Zentimeter nur durch ein Geländer getrennt vor einem durchs
Wasser schwimmen und ein Tropenhaus in dem Flughunde einem wenige Zentimeter
vor dem Gesicht rumbaumeln. Hier ist der Name „Erlebniswelt“ gerechtfertigt und
der doch recht hohe Eintrittspreis voll und ganz okay.
Im Wassertunnel |
Neben all den Dingen fahren wir
aber natürlich auch noch Fahrrad. Um einen Grund zu haben nicht ganz in den
Winterschlaf zu fallen haben die MTB-Eulen auch eine kleine Rennserie rund um
Peine aufgelegt bei der jeder mitmachen kann, der ein geländetaugliches Rad
sein Eigen nennt oder das IBC-Forum den Winterpokal ins Leben gerufen.
Bleibt zu hoffen, dass der Winter
nicht wie letztes Jahr einfach nur verspätet anfängt und noch später wieder
aufhört.
Freundschaftsschlösser am Burgberg |
In diesem Sinne,
2014 hat angefangen und es gibt
viel zu tun, radeln wir es an!
Geschichtsunterricht am Brugberg |
Und da das Wetter selbst im Harz
noch herbstlich mild ist haben wir uns zu einer schönen kleinen entspannten
Tour am ersten Wochenende im neuen Jahr in Bad Harzburg zum radeln verabredet.
Hier ging es bei bestem Wetter zu 7. fröhlich los in den ersten Anstieg hoch zum
Burgberg. Dort gab es von Axel erst mal eine Geschichtseinheit zum Thema
Bismarck und Bad Harzburg bevor es wieder runter ins Stübchental ging. Hier
folgte der Aufstieg zum Luchsgehege, einer schönen flotten Abfahrt ins Eckertal
und einem Aufstieg zur Rangerstation. Da diese leider wegen Krankheit
geschlossen hatte ging es zum Molkenhaus um dort mit den „Hirschen“ zu speisen.
Axel`s und Stefan`s "Kaffee" |
Wir waren zum 2. Mal im Molkenhaus und hatten zum 2. Mal richtig leckeres Essen
zu fairen Preisen auf dem Teller. So gestärkt ging es über kleine Trails zurück
zum Auto und in die Heimat, danke für die schöne Tour. Hier folgte am nächsten Tag der 3. Lauf der WTRS.
Blick aus dem Molkenhaus |
Jetzt gilt es die Ski zu wachsen
und langsam aber sicher auf die Dolomiten vorzubereiten.
Bis dann, Frank
Links:
ohhhh ja, die freie rolle, da habe ich auch blut an einem regal gelassen und nicht nur 1 mal. :-)
AntwortenLöschenwieder ein schöner bericht.